Wittgenstein. Die Zahlen stammen aus dem Zensus des Jahres 2011 wurden aber mit Zahlen ergänzt, die die Neubauten bis ins Jahr 2019 berücksichtigen.

Es ist das Jahr, in dem der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King den Friedensnobelpreis erhält. In Deutschland wird Heinrich Lübke aus dem Sauerland für eine zweite Amtszeit zum Bundespräsidenten gewählt und in Wittgenstein wird 1964 kräftig gebaut. Das belegen noch heute die Zahlen, denn von den knapp 11.000 Wohnhäusern in Wittgenstein ist der Durchschnitt 56 Jahre alt. Nur in Erndtebrück stammt der Durchschnitt aus dem Jahr in dem der berühmte Kinoklassiker „Doktor Schiwago“ in New York Uraufgeführt wurde - 1965.



Die ausgewerteten Zahlen stammen aus dem Zensus des Jahres 2011 wurden aber von der Landesbausparkasse der Sparkassen (LBS) mit Zahlen ergänzt, die die Neubauten bis ins Jahr 2019 berücksichtigen und dann aus dem Gesamtbestand ein Mittelwert gebildet.

Investition in Heiztechnik lohnt



„An dem relativ hohen Durchschnittsalter kann man erkennen, dass hier noch ein großes Potenzial für die Senkung des Energieverbrauchs schlummert“, sagt der neue Leiter des Sparkassen-ImmobilienCenters in Bad Berleburg Sebastian Limper und stellt Zahlen vor: Vor Baujahr 1977 verbraucht ein unsaniertes Haus mit 130 Quadratmetern Wohnfläche mindestens 2.600 Liter Öl für Heizung und Warmwasser. Erst danach habe der Staat den Energieverbrauch von Neubauten geregelt und nach und nach eingeschränkt: So erfolgte mit der Energie-Einsparverordnung 2002 eine Halbierung des zulässigen Wärmebedarfs. Heute liegt der Standard bei einem Vergleichswert von etwa 5,5 Litern Heizöl pro Quadratmeter, also 715 Litern für ein 130-Quadratmeter-Eigenheim.



„Umso wichtiger ist es, dass die Besitzer den Energieverbrauch - und damit ihre Wohnkosten - auch nachträglich weiter senken“, ergänzt der Gebietsleiter der LBS aus Bad Berleburg, Christian Schneider. Dafür reiche der routinemäßige Austausch der Heizung nach 20 Jahren keinesfalls aus. Gebäudehülle, Fenster, Dämmungen und technische Anlagen sollten regelmäßig auf ihr Sparpotenzial hin überprüft werden.

Wittgenstein mit hoher Eigentumsquote



Wie wichtig die Sanierung von Eigenheimen ist, macht eine andere Statistik deutlich. Sie geht der Frage nach „Wie wohnt Wittgenstein?“ Auch wenn diese Zahlen aus dem Jahr 2017 stammen, das Ergebnis ist eindeutig. Der Altkreis unterscheidet sich deutlich vom Durchschnitt des Landes Nordrhein-Westfalen, wenn man ausschließlich die Wohnsituation der Menschen in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück betrachtet. 54 Prozent landesweit wohnen in Mehrfamilienhäusern. Nur 41 Prozent leben in Ein- oder Zweifamilienhäusern. In Wittgenstein ist das andersherum: Hier dominieren die Eigenheime – und nur etwa ein Fünftel der Menschen wohnt in Häusern mit drei und mehr Mietparteien.