Wittgenstein. Das Osterseminar des Kirchenkreises Wittgenstein musste in den Herbst verschoben werden. Jetzt fand es statt.

Ostern und Oktober kommen sonst nur gemeinsam in Sätzen vor, wenn es um die Winter-Bereifung und deren angemessenen Nutzungs-Zeitraum geht. Der evangelische Kirchenkreis Wittgenstein schafft diesen Zusammenhang in diesem Jahr auch ganz ohne Winterreifen. Denn nachdem das Osterseminar wegen der Corona-Pandemie im April verschoben werden musste, fand es jetzt mitten im Oktober statt.

Die Fortbildung

Osterseminar heißt die gemeinsame Fortbildungsmaßnahme von Wittgensteiner Kirchenkreis und CVJM, die in zwei aufeinanderfolgenden Lehrgängen binnen zwei Jahren junge Ehrenamtliche für die Mitarbeit im Kinder- und Jugendbereich fit macht. Normalerweise findet dieses Seminar für die Beteiligten aus Wittgenstein und Hochsauerland – der Kirchenkreis umfasst neben Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück auch noch die evangelischen Kirchengemeinden in Eslohe, Schmallenberg und Winterberg – vor Ostern eine Woche lang fern von zuhause statt.

Die Planung

Nach der ersten Absage im Frühjahr stand dann für die Herbstferien der Plan für ein Osterseminar der üblichen Abläufe mit den neuen Einschränkungen im hessischen Knüllgebirge fest. Bevor in der Woche vorm eigentlichen Start die Corona-Zahlen erneut sehr stark anstiegen und damit allen Planungen wieder

Warten auf die zweite Runde

Daniel Seyfried dankte Mitarbeitenden und Teilnehmenden für ihr f röhliches Engagement über die Woche hinweg.

Neben ihm und Franzi Heß gehörten zum Mitarbeitenden-Team: Birthe Becker-Betz, Dennis Grebe, Theresa Heß, Irina Kranefeld, Lukas Lang, Sebastian Walter und Veronika Weyandt.

Jeweils einer von ihnen sprach mit sehr persönlichen Worten den Elf, die diesmal den zweiten Lehrgang abgeschlossen hatten, einen Segen zu.

Im Einzelnen waren das: Merle Birkelbach, Merle Hofheinz, Marlene Hofius, Henrike Horchler, Jana Parzinski, Niklas Pietrowski, Paula Scheffel, Ronja Schwarz, Aliki Stavropoulou, Luisa Völkel und Ole Witt. Die übrigen 32 Teilnehmenden warten nun auf die zweite Runde des nächsten Osterseminars, zu welcher Jahreszeit das auch immer stattfinden mag.

einen Strich durch die Rechnung machten. Aber Franzi Heß und Daniel Seyfried vom Kompetenzzentrum für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit beim Kirchenkreis dachten gar nicht daran, sich davon ins Bockshorn jagen zu lassen.

Die Alternative

Im Handumdrehen und mit einem hoch engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitenden-Team überlegten und organisierten sie ein sicheres, dezentrales Osterseminar an insgesamt drei Standorten: im Lutherhaus Fischelbach, im Gemeindehaus Raumland und in der CVJM-Werkstatt Wemlighausen. Die insgesamt 43 jungen Teilnehmenden und neun Anleitenden – jeweils aus Wittgenstein und Hochsauerland – wurden auf die drei Orte verteilt. Das ermöglichte ein gutes Zusammenarbeiten mit weniger Beschränkungen, durch Video-Übertragungen konnten auch Gruppen an drei unterschiedlichen Orten prima in Kontakt treten.

Das Programm

Und auch wenn am Ende alle zuhause schliefen, so gab es doch fünf Tage am Stück ein volles Programm,

Gar nicht so leicht, wenn man mit einem Seil und verbundenen Augen ein ordentliches Quadrat legen soll ohne dabei miteinander zu sprechen, wie hier vorm Fischelbacher Lutherhaus.
Gar nicht so leicht, wenn man mit einem Seil und verbundenen Augen ein ordentliches Quadrat legen soll ohne dabei miteinander zu sprechen, wie hier vorm Fischelbacher Lutherhaus. © Evangelischer Kirchenkreis Wittgenstein | Evangelischer Kirchenkreis Wittgenstein

immer von 9 Uhr morgens bis mindestens 18 Uhr am Abend. Tägliche Andachten jeweils zum Auftakt und Abschluss und das warme Mittagessen mittendrin bildeten den Rahmen für die Unterrichtseinheiten von Entwicklungspsychologie und Gottesbild über Finanzen und über Bibelkunde und über Recht bis hin zu Seelsorge und Kommunikation. Nur um ein paar Schlagwörter aus dem Stundenplan zu nennen.

Theorie und Praxis

Das Gute daran: Die graue Theorie wurde im Handumdrehen ganz praktisch greifbar. Etwa, wenn über Finanzen gesprochen wurde und es auf einmal ganz handfest um Spritverbrauch und -preise ging. Genau so wurde nicht nur über die Wirkungsweise von kooperativen Spielen geredet, gleich im Anschluss wurde ausprobiert, was genau passiert, wenn mehr als eine Handvoll Leute ein gemeinsames Seil in der Hand haben und mit verbundenen Augen mal einfach den Buchstaben „N“ legen soll. Durfte man sich bei dieser Aufgabe noch unterhalten, galt es dann im nächsten Schritt, ein Quadrat zu bilden, diesmal aber komplett ohne gesprochene Kommunikation. Nur um mal zwei Beispiele aus unterschiedlichen Unterrichtseinheiten zu nennen.

Der Segen

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Hat man beide Lehrgänge der Osterseminare absolviert, dann ist man qualifiziert bereit, als Ehrenamtlicher Gemeindegruppen anzuleiten und bekommt einen Segen dafür. Gegen alle Widrigkeiten passierte das am Freitagmorgen in einem festlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche Erndtebrück. Die nach einer neuerlichen Änderung verbliebenen 57 Sitzplätze reichten perfekt für das Osterseminar im Oktober. Auch wenn nicht selbst gesungen werden durfte, sorgte vom Computer eingespielte Musik für die passende Atmosphäre.