Bad Laasphe. Läuft das Geschäft auf dem Bad Laaspher Wilhelmsplatz denn, trotz Corona? Und halten sich alle an die Regeln? Die Redaktion hat sich umgesehen.

Der Corona-Pandemie zum Trotz findet er immer mittwochvormittags auf dem Wilhelmsplatz statt, der Bad Laaspher Wochenmarkt. Mit allen gewohnten Händlern, aber unter strengen Hygiene-Vorschriften, betont die Stadtverwaltung. Einschließlich Maskenpflicht. Auf einem Wochenmarkt unter freiem Himmel?

Aktuell „keine weiteren Planungen“ für Bad Berleburg

Für eine Neuauflage des Wochenmarktes in Bad Berleburg gibt es aktuell „keine weiteren Planungen“, teilt die Stadt Bad Berleburg auf Anfrage unserer Redaktion mit. Das sei angesichts der zusätzlichen Aufgaben wegen der Corona-Pandemie derzeit auch nicht möglich.

Damit hat die Stadtverwaltung nach wie vor den Auftrag der Politik aus dem Oktober 2017, Konzepte für einen neuen Wochenmarkt zu erarbeiten.

Zur Erinnerung: Der letzte Wochenmarkt auf dem Bad Berleburger Marktplatz vor dem Bürgerhaus ging im Sommer 2017 über die Bühne – mit zuletzt nur noch zwei Händlern.

Der Wochenmarkt in Erndtebrück findet weiterhin dienstags von 8 bis 12 Uhr unter den großen Schirmen am alten Rathaus, Siegener Straße, statt – und das laut Gemeindeverwaltung schon seit mehr als 15 Jahren. Üblicherweise bietet der Markt hier ein Sortiment aus Bekleidung, Blumen, Obst und Gemüse, Brathähnchen und frischem Fisch.

„Unbedingt“, sagt Helmut Ochs aus dem benachbarten Breidenbach, der gemeinsam mit seiner Freundin Angelika Schwald auf dem Weg zum Wilhelmsplatz ist. Schließlich gehörten beide als Senioren zur Risiko-Gruppe. Der Markt sei derzeit zwar „relativ dünn besucht“, aber es werde überall angestanden. Da sei der Abstand von 1,50 Metern oft nicht gewährleistet.

Schilder erinnern an die wichtigste Regel

„Ohne Mund- und Nasenschutz kein Verkauf!“ heißt es ganz deutlich auf Schildern an den Zugängen zum Markt. Und auch Händler Peter Hirsch vom „Holzstand“ aus Kreuztal begrüßt diese Auflage. Die gebe es im Übrigen auch auf dem Biomarkt in seiner Heimatstadt, aber ebenso beim Wochenmarkt in Neunkirchen, auf denen er und seine Frau Rosemarie derzeit überhaupt noch regelmäßig präsent sind. Viele andere Märkte in der Region seien dagegen abgesagt.

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Die meisten der Bad Laaspher Markt-Besucher halten sich an diesem regnerischen Mittwochvormittag an die Maskenpflicht. Und wer sich nicht daran hält? Das seien Leute, die oft gereizt und aggressiv seien, erzählt Hirsch – und vermutet, dass gerade sie mit der anhaltenden Corona-Lage „ein bisschen überfordert“ seien. Man wisse ja inzwischen oft auch wirklich nicht mehr, welche Regeln gerade gelten würden. Aber: „Mit dem Virus werden wir leben müssen“, so Hirsch.

Engpässe nicht immer zu vermeiden

Einer von Hirschs Kunden ist Georg Kolke aus Volkholz. Er hat sich gerade eine neue Badebürste gekauft. Auch er trägt natürlich Maske. Und dass es auf dem Markt eng werde, das „kann man eben nicht immer vermeiden“.

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Am Stand von Lucana und Manfred de Vries aus Hilchenbach läuft das Geschäft – trotz Maskenpflicht. Über Kundschaft kann sich das Paar, das mit Uhren, Schmuck in Handarbeit und Grußkarten handelt, nicht beklagen. Schließlich kämen die Leute sogar aus Bad Berleburg vorbei – oft Kunden, die früher den Wochenmarkt dort besucht haben. Aber den gibt‘s nun schon seit einigen Jahren nicht mehr, bedauert Lucana de Vries: „Ich bin so traurig. Denn wir haben in Bad Berleburg viele Stammkunden.“ Früher seien zehn oder zwölf Händler mittwochmittags vom Bad Laaspher Wilhelmsplatz gleich auf dem Markt in Bad Berleburg weitergezogen.

Masken gehen natürlich besonders gut

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„Es sind aber schon weniger geworden.“ Diesen Eindruck hat In­grid Eben von der Zahl der Markt-Besucher in der letzten Zeit, wohl wegen Corona. „Die Leute sind halt ängstlich“, vermutet die Händlerin. Sie verkauft auf dem Wilhelmsplatz Einweckgut, Bio-Eier, handgestrickte Mützen und – Masken in verschiedenen Designs. Die gehen im Moment natürlich besonders gut.