Ludwigseck. Dass wir das einmal erleben, hätten wir nicht gedacht“, sagt die 83-Jährige Wanda Heppner und lacht. Für sie war es Liebe auf den ersten Blick.
Behutsam legt Wanda Heppner die Hand auf die ihres Mannes Günter. Gemeinsam sitzen sie auf dem weichen Sofa in ihrem Wohnzimmer in Ludwigseck. Dem Ort, an dem sie seit 65 Jahren wohnen. An dem sie gemeinsam viele emotionale Momente erlebt, gelacht, gestritten und sich wieder versöhnt haben. Wo sie sich ihre eigene kleine Familie aufgebaut haben. Heute feiern sie ihre Eiserne Hochzeit. 65 Jahre sind sie bereits verheiratet. „Dass wir das einmal erleben, hätten wir nicht gedacht“, sagt die 83-Jährige und lacht. Für sie war es Liebe auf den ersten Blick, als sie den heute 87-jährigen Günter Heppner traf.
Das Kennenlernen
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Damals – vor gut 67 Jahren – arbeitete der aus Feudingen stammende Heppner bei der Firma SHG in Erntebrück. So, wie auch sein späterer Schwager, der seine Schwester Wander zur Weihnachtsfeier der Firma mitbrachte. Die Feier, bei der sich das Ehepaar zum ersten Mal traf. „Ich habe sie zum Tanzen aufgefordert“, erinnert sich der 87-Jährige gerne zurück. „Damals musste man ja noch fragen: Darf ich bitten? Heute macht man das ja einfach so.“ Schon damals war für ihn klar: „Die Frau werde ich eines Tages heiraten.“
Und so kam es auch gut anderthalb Jahre später. Die Feier fand damals im Haus der Eltern statt – dem Haus, in dem die Heppners nun gemeinsam mit ihrem Sohn Roland Heppner und seiner Frau leben. Zuvor lebte die heute 83-Jährige in dem kleinen Örtchen Welschengeheu bei Bad Laasphe. „Geboren bin ich in Schlesien. Dann wurden wir vertrieben und kamen in einem Viehwagen in Feudingen an, wo wir dann verteilt wurden“, berichtet sie.
In den 50er Jahren haben die Eltern von Günter Heppner dann das Haus in Ludwigseck gekauft. Seitdem wurde es nach und nach erweitert und umgebaut. Seit 1983 wohnt auch die Familie ihres einzigen Sohnes dort. „Wenn was ist, kommen wir alle zusammen. Das funktioniert wirklich gut“, erzählt der 87-Jährige. Es gibt aber auch Tage, an denen man sich nicht sieht. „Das ist ja nicht wie früher. Damals haben wir uns mit den Eltern noch die Küche geteilt.“
Das Jubiläum
Dass seine Eltern nun die Eiserne Hochzeit feiern, freut auch Sohn Roland Heppner. „Natürlich wäre das schön, auch solch ein Jubiläum zu erleben.“ Seit 43 Jahren ist er bereits mit seiner Frau zusammen. Doch trotz aller Freude über das Ehe-Jubiläum der Eltern: Die Eiserne Hochzeit wird die Familie nur im engsten Kreis feiern – coronabedingt. „Wir werden mit der Familie, den Enkel- und Urenkelkindern gemeinsam essen und ein paar schöne Stunden haben“, so die 83-Jährige.
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Ihre Goldene Hochzeit hingegen hatte das Paar groß in einer Schützenhalle gefeiert. „Das war ein schönes Fest. Die jungen Leute haben sich so viel Mühe gemacht“, schwärmt Heppner noch heute. „Die Diamantenhochzeit aber haben wir auch nicht mehr so groß gefeiert.“
Und wie schaut es aus in Sachen Tipps für eine glückliche Ehe? „Einen wirklichen Tipp haben wir da eigentlich nicht. Man muss sich einig sein und sich zusammenfinden. Und wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt sich aussprechen und vertragen. Sprechen ist wichtig“, so Heppner, der zugleich seine Frau anschaut, die ihm lächelnd zunickt. In diesem Sinne wünscht auch die Lokalredaktion alles Gute zur Eisernen Hochzeit.
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