Last-Minute-Ausbildungsbörse soll jungen Menschen ihre Chancen in der Region zeigen. Noch sind zahlreiche Lehrstellen unbesetzt.

Siegen/Olpe. Jugendliche auf der Suche nach beruflicher Orientierung hatten es in diesem Jahr besonders schwer. Fast alle Angebote der Schulen und auch darüber hinaus, die normalerweise einen Kontakt zu Unternehmen ermöglichen, mussten spätestens seit März entfallen – genauso wie die Ausbildungsmessen in Siegen, Bad Berleburg oder Olpe. „Kein Wunder also, dass viele Schulabgänger daraufsetzen, zunächst einmal die schulische Karriere fortzusetzen“, so fasst Daniela Tomczak, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen, den aktuellen Stand auf dem Lehrstellenmarkt zusammen.

Persönliche Einladungen

Auch interessant

Klaus Fenster, Geschäftsführer bei der Industrie- und Handelskammer Siegen, ergänzt: „Viele Betriebe wären froh, wenn sie ihre freien Ausbildungsstellen schnell besetzen könnten, auch deshalb haben wir die Last-Minute-Ausbildungsbörse in diesem Jahr vorgezogen.“ Die Börse ist das Ergebnis der am Ausbildungsmarkt beteiligten Akteure, die sich im sogenannten „Ausbildungskonsens Siegen-Wittgenstein/Olpe“ zusammenfinden.

Damit die Jugendlichen trotz der eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten erfahren, welche Chancen in der Region noch vorhanden sind, haben sich die Beraterinnen und Berater von Agentur für Arbeit, Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe, Handwerkskammer Südwestfalen, Kreishandwerkerschaft und Industrie- und Handelskammer Siegen noch einmal ins Zeug gelegt. „Mehr als 250 Jugendliche wurden zu dieser Aktion persönlich eingeladen“, so Simone Stuhrmann, Bereichsleiterin bei der Agentur für Arbeit. Auch über die Presse und über Social Media wurde auf die Aktion aufmerksam gemacht. 105 Schulabgänger nutzten die Gelegenheit zur persönlichen Beratung, der direkten Vermittlung von Bewerbungsgesprächen oder auch einem aktuellen Bewerbungsfoto. „Ein Großteil der Bewerber hat sich bereits anders orientiert, dies zeigen zahlreiche Rückmeldungen“, sagte Stuhrmann.

Erfolge erzielt

Auch interessant

Es konnten trotzdem einige gute Erfolge erzielt werden, so waren die Besucherinnen und Besucher mit der Qualität der Beratung hochzufrieden. Wie viele Verträge jedoch letztendlich geschlossen werden, wird sich erst in einigen Wochen zeigen. „Noch liegen wir mehr als 20 Prozent unter den eingetragenen Ausbildungsverträgen des vergangenen Jahres“, macht Fenster die dramatische Situation für die Firmen noch einmal klar. Auch im Handwerk sind merklich weniger abgeschlossene Ausbildungsverträge als in der Vergangenheit zu verzeichnen, wie Matthias Rink von der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd verdeutlicht.

Verena Kurth von der Handwerkskammer macht Bewerbern Mut: „Vielen ist nicht klar, dass Handwerksbetriebe auch jetzt noch Auszubildende für dieses Jahr suchen. Mit der Last-Minute-Aktion konnten wir Brücken zwischen dem Handwerk und den Suchenden schlagen.“

Infos über Stellen bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit gibt es unter der 0271/ 2301800 oder per Mail an Berufsberatung.Siegen@arbeitsagentur.de.