Wemlighausen. Der neue Glockenturm wurde in feierlichem Rahmen eingeweiht. Die Glocken kamen einst aus Bad Fredeburg.

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, seit Jahr und Tag umreißt diese biblische Ermutigung zur Freiheit das Selbstverständnis einer Einrichtung des heimischen Kirchenkreises, die vor 45 Jahren als Jugendfreizeitzentrum Wemlighausen startete und inzwischen längst zum Abenteuerdorf Wittgenstein geworden ist.

In seiner Andacht an eben jenem Ort blickte Superintendent Stefan Berk genauer auf dieses Psalmwort: „Denn Weite allein stärkt das Leben nicht. Das haben wir hier im Abenteuerdorf immer geahnt und in der Arbeit bedacht. Weite braucht auch eine Mitte. Heute bekommt die Mitte im Abenteuerdorf eine neue Gestalt. Dafür steht dieser Glockenturm.“ Genau der wurde nun der Öffentlichkeit offiziell übergeben.

2016 kamen Glocken nach Berleburg

Nachdem Geschäftsführerin Silke Grübener in einer kurzen Ansprache die rund 90 angemeldeten Gäste im Abenteuerdorf begrüßt hatte, eröffnete Stefan Berk den Abend mit seiner Andacht, dem folgte die Rede von Dr. Frank Dratschmidt, der als Vorsitzender des Abenteuerdorf-Fördervereins skizzierte, wie man zu dieser neuen Mitte gekommen war.

In Wemlighausen wurde nun der neue Glockenturm eingeweiht.
In Wemlighausen wurde nun der neue Glockenturm eingeweiht. © Jens Gesper / Kirchenkreis Wittgenstein | Jens Gesper

Als 2016 die Friedenskirche in Bad Fredeburg abgerissen wurde, da landeten deren Glocken in Bad Berleburg, denn die Evangelische Kirchengemeinde Gleidorf als Besitzerin gehört zum Wittgensteiner Kirchenkreis. Schnell entstand die Idee, dass eine der drei Glocken künftig im Abenteuerdorf läuten solle, das in jener Zeit umgebaut und modernisiert wurde. Am Ende fiel die Wemlighäuser Wahl auf die mittlere: 1964 gegossen, 73 Kilogramm schwer, mit der Inschrift „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt!“

Schnell große Bereitschaft zur Unterstützung

Aber eine Glocke macht noch keinen Turm, auch wenn Frank Dratschmidt: „Dieses Projekt zu unterstützen war für uns im Förderverein schnell geklärt.“ Zeit, Planungen und Geld waren nötig, da traf es sich gut, dass der Fördervereins-Vorsitzende seit Jahren zum Rotary Club Berleburg-Laasphe gehört: „Als wir in

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unserem Club über die Planungen zum Glockenturm sprachen, entstand schnell eine große Bereitschaft seitens der Mitglieder und dem Verein der Freunde Rotarys, dieses Projekt zu unterstützen. Ohne den großzügigen, finanziellen Beitrag, der den Großteil der Kosten abgedeckt hat, hätten wir das Projekt Glockenturm nicht stemmen können.“

Viele der Rotarier waren daraufhin in Wemlighausen, um den Turm zu besichtigen. In seiner Rede dankte Frank Dratschmidt darüberhinaus weiteren Unterstützern für deren Arbeit und Spenden.

Nachhaltigkeit leben

Ebenfalls vor Ort war Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann, begleitet von Doris Frank und Andreas Meinecke, Ortsvorsteher von Wemlighausen und Schüllar. Fuhrmann sprach von der Signalwirkung des Glockenturms: „Er hebt den christlichen Charakter des Geländes noch einmal hervor. In der Einladung zur heutigen Einweihung haben Sie als Förderverein ja ganz bewusst Bezug zur Schöpfung genommen.

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Hier, etwas abseits der Zivilisation, ist man im Abenteuerdorf der Schöpfung wirklich umso näher. Jeder Besucher und jede Besucherin kann sie direkt erleben und damit auch erfahren, dass wir Menschen unser Möglichstes tun sollten, um sie zu bewahren. Nichts anderes bedeutet ja der Begriff ‚Nachhaltigkeit‘. Nachhaltigkeit wurde im Übrigen auch bei diesem Projekt gelebt. Die Glocke ist wie gesagt nicht neu, sondern nur an einem neuen Ort.“

Neun Kirchengemeinden vertreten

Die Gleidorfer Kirchengemeinde war als Glockenspenderin mit einer kleinen Delegation am besten an diesem Abend vertreten, aber auch für neun weitere Kirchengemeinden waren Pfarrerinnen und Pfarrer vor Ort, außerdem das Kirchenkreis-Kompetenzzentrum für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit. Und dann war

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es endlich soweit: Nachdem der Rotarier Hans Müller am Glockenturm das Rotary-Zeichen angebracht hatte, durfte er auch die Glocken läuten.

Und ebenfalls aus Gleidorf zückte jemand schnell das Handy, um den wohlbekannten Glockenklang aufzunehmen, der jetzt nicht nur in der Mitte des Abenteuerdorfs, sondern auch in einer wichtigen Mitte des Wittgensteiner Kirchenkreises zu hören ist.