Bad Laasphe. Im Haus des Gastes informierten sich Bürger über das neue Wirtschaftswegekonzept. Nun ist ihre Meinung gefragt.
Er ist drei Meter breit und führt unter anderem durch die Ortschaft Laaspherhütte, vorbei an Feldern und Waldstücken – der Wirtschaftsweg mit der Nummer 3574 bis 3705 – zumindest im Wirtschaftswegekonzept. Dieses wurde nun im Bad Laaspher Haus des Gastes interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Im Vorfeld haben die Mitarbeiter der Ge-Komm GmbH (Gesellschaft für kommunale Infrastruktur) alle Wege mit dem Auto abgefahren und mithilfe einer Kamera dokumentiert und im Anschluss kategorisiert. Welche Wege sind entbehrlich? Welche müssen saniert werden? „Unser Ziel ist es, nur die Wege am Ende zu sanieren, die auch wirklich saniert werden müssen – eine gezielte Investition also“, so Eugen Bitjukov von der Ge-Komm.
Die Kategorien
Wie werden die einzelnen Wege genutzt? Von wem und vor allem wie häufig? Das alles spielte bei der Kategorisierung eine wichtige Rolle. Insgesamt zehn Kategorien (A bis I und die Kategorie „Andere“) wurden nun farblich gekennzeichnet. „Unter H beispielsweise verstehen wir Wege, die wir für entbehrlich betrachten“, so Bitjukov. „Ob es aber wirklich so ist, dafür brauchen wir die Aussagen der Bürger hier vor Ort mit ihrem Wissen.“
Zurück zu unserem Weg in Laaspherhütte: Er ist orange gekennzeichnet. Das bedeutet: Kategorie C – Hauptwirtschaftsweg. Bauzustand: Gesamtsanierung erforderlich. Diverse Fotos belegen dies. Soll-Zustand: Kategorie B – multifunktionaler Verbindungsweg. Denn: Er wird nicht nur von Fahrzeugen wie Pkw oder Landwirtschaftliche Maschinen genutzt, sondern auch von Radfahrern und Wanderern.
Die Förderung
Insgesamt vier Wochen haben nun die Bürger Zeit, sich im Internet die einzelnen Wege und ihre Kategorien anzuschauen und selbst ihre Meinung zu äußern. Im Kommentarfeld können sie Änderungswünsche oder Wege, die ihrer Meinung nach saniert werden sollten, eintragen. Danach beginnen die Mitarbeiter der Ge-Komm mit der Auswertung und einer Abschluss-Präsentation. Bis Ende Oktober muss das neue Wirtschaftswege-Konzept fertiggestellt sein, um am Ende die Förderung des Landes NRW für eine Sanierung der Wege zu erhalten. Dann werden bis zu 75 Prozent der Kosten für das Konzept übernommen – jedoch nur, wenn eine externe Unterstützung eingeschaltet ist. „Deswegen sind wir hier“, so Bitjukov.
Aber warum wurde überhaupt ein neues Konzept erstellt? „Wir haben überwiegend alte Wege und die Netzstruktur ist häufig stark verzweigt. Zudem erfordert der Zustand vieler Wege ein Handeln“, sagt der Mitarbeiter der Ge-Komm. „Wir haben festgestellt, dass das Investitionsbudget für eine flächendeckende Optimierung nicht ausreicht. Das bedeutet, wir müssen schauen, wo genau eine Sanierung der Wege sinnvoll und notwendig ist.“ Und das – da sind sich Ge-Komm und Stadtverwaltung einig – wissen die Bewohner vor Ort am besten.
Alle Infos im Netz
Unter www.wirtschaftswegekonzept.de gelangen die Bürger auf die Internetseite, wo sie anhand einer interaktiven Karte den Ist- und Soll-Zustand der Wege sehen. Diese können sie nach Belieben vergrößern und verkleinern. In der Legende finden sie zudem die einzelnen Kategorien und können im Kommentarfeld selbst Änderungswünsche einfügen. Eine genaue Erklärung sowie die gesamte Präsentation des Konzepts sind ebenfalls auf der Internetseite zu finden.