Bad Berleburg. Seit 2009 gibt es die Buchhandlung MankelMuth in der Poststraße. Monika Schröder über die Anfänge, die Gegenwart und die Liebe zur Literatur.
Gemütlich durch das Ladenlokal schlendern, durch die Regale stöbern oder einfach nur einmal sich mit anderen unterhalten – für viele Menschen sind Läden eine Art Treffpunkt. „Gerade in den Dörfern ist der kleine Krämerladen ein wichtiger Ort – ein Mittelpunkt, an dem man sich trifft und sich austauscht“, sagt Monika Schröder, Filialleiterin der Buchhandlung MankelMuth in Bad Berleburg. „Es gibt nichts schöneres, als durch das Sortiment zu stöbern. Bücher und Menschen – das gehört für mich einfach zusammen.“ Die Lokalredaktion hat sie in ihrem Laden in der Poststraße besucht.
Die Anfänge
Seit elf Jahren bereits gibt es die Buchhandlung Mankelmuth in der Poststraße. Am 4. Oktober 2009 fand die Eröffnung statt. Monika Schröder erinnert sich noch gut an diesen Tag. „Da war auch der Brotmarkt“, sagt sie. Natürlich war sie zu Beginn ein wenig aufgeregt, aber „man wächst da mit der Zeit hinein“.
Schon früh war die gebürtigen Berliner, die in Olpe aufwuchs, klar, dass sie eines Tages Buchhändlerin werden möchte. „Ich war 16 Jahre alt, da habe ich überlegt, was ich später beruflich machen möchte. Und Bücher waren schon immer meine Leidenschaft. Immer wenn ich mit meinem Vater in der Stadt war, durfte ich mir ein Buch aussuchen.“ So nutzte sie ihre Schulferien und arbeitete in einer Buchhandlung in Olpe. Danach war klar: „Nach dem Abitur mache ich eine Ausbildung zur Buchhändlerin.“ Das ist nun über 35 Jahre her. Die Liebe zur Literatur – und zu ihrem Beruf – aber ist geblieben.
Das Team
Mittlerweile arbeiten bei Mankelmuth in Berleburg vier Mitarbeiter – neben Schröder sind dies Kollegin Tabea Bender, Bianca Siebert und Auszubildende Silvia Becker, die seit Dezember 2018 das Team tatkräftig unterstützt. „So ein Laden steht und fällt mit den Mitarbeitern und wir haben echt ein super Team.“ Und das ist anhand der guten Laune untereinander auch deutlich zu spüren. Daran konnte auch Corona nichts ändern. „Natürlich war es nicht immer leicht. Aber unsere Kunden haben uns die ganze Zeit über so großartig unterstützt und weiterhin bei uns bestellt.“
So konnten Kunden am Morgen gegen die Tür klopfen, um ihre Bestellungen abzuholen. Ein Teil der Bücher wurde per Post verschickt und ein weiterer durch eine Kollegin verteilt. „Sie stand morgens schon parat und fragte, ob sie schon etwas ausfahren kann“, so Schröder. Und noch etwas hat dem Team in der schweren Zeit geholfen: die Sozialen Medien. „Während der Coronazeit haben wir sehr viel gepostet.“
Und noch etwas fiel während des Lockdowns auf. Krimis waren plötzlich weniger gefragt als sonst. „Ich glaube, die Menschen hatten genug Krimi im Alltag. Da waren eher Bücher gefragt, die gut ausgingen – Bücher fürs Herz“, so die Filialleiterin. Aber was ist aktuell besonders gefragt? „Das ist unterschiedlich – wobei: Sven Plögers neues Werk „Zieht euch warm an, es wird heiß“, wird derzeit schon viel gelesen.“ Sven Plöger, bekannt als „Wetterfrosch“ der ARD schreibt darin über den Klimawandel.
Das Literaturpflaster
Das beliebte Literaturveranstaltungsreihe findet auch in diesem Jahr wieder statt – wenn auch im kleineren Rahmen als gewohnt. Für die Buchhandlung MankelMuth ist dies jedes Jahr etwas Besonderes. „Wir sind Mitveranstalter des Literaturpflasters und werden auch in diesem Jahr wieder eine Auswahl der Autoren des Gastlandes – in diesem Jahr Kanada – hier bei uns in der Buchhandlung präsentieren.“