Bad Laasphe. Das Kino in Bad Laasphe soll erhalten werden – dazu wollen auch die Jusos ihren Teil beitragen, denn allein die Fixkosten des Kinos sind immens...
Es ist das letzte in Wittgenstein verbliebene Kino und es soll trotz Corona-Krise erhalten bleiben – um Inhaber Kai Winterhoff dabei zu unterstützen, starten die Jusos Wittgensteins nun eine Gutschein-Aktion.
Den Anstoß gab Gerhard Anspach von der SPD Bad Laasphe, der in seiner Jugend schon „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit James Dean im Bad Laaspher Kino gesehen hatte. „Irgendwas müssen wir doch da machen, damit das einzige Kino in Wittgenstein erhalten bleibt“, beschreibt Anspach seine damaligen Gedanken.
Die Aktion
Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich die in der WhatsApp-Gruppe der SPD und gelangte schließlich zu den Wittgensteiner Jusos unter ihrem Vorsitzenden Joshua Briel. „Wir hatten schon mitbekommen, wie die Bad Laaspher SPD die Gastronomie mit ihrer Gutschein-Verlosung unterstützt hat.
Davon haben wir uns inspirieren lassen und wollen nun 20 Gutscheine im Wert von jeweils 15 Euro für das Residenz-Kino verlosen“, erklärt Briel.
Die Gutscheine erwerben die Jusos auf eigene Faust. „Jeder, der an der Verlosung teilnimmt, soll dazu von seinem Lieblingsfilm und seinem liebsten Kinoerlebnis berichten“, erklärt Bad Laasphes SPD-Stadtverbandsvorsitzender Samir Schneider.
„Mein liebstes Kinoerlebnis war zum Beispiel, als damals das Kino noch mit der alten Holzbestuhlung wiedereröffnete. Der Saal war komplett voll, die Leute saßen teilweise auf dem Boden“, erinnert sich Schneider.
Die Situation
Die Gutschein-Aktion soll das Crowdfunding (wir berichteten) des Kinos unterstützen – dass da jeder Euro zählt, berichtete Kai Winterhoff: „Die Fixkosten belaufen sich pro Monat auf etwa 15.000 Euro. Allein der Strom kostet knapp 2.500 Euro pro Monat“, erklärt der Kinobetreiber. Auch der Filmverleih sei immer teurer geworden. „Pro Ticket müssen wir 50 Prozent an den Verleiher abgeben, von dem Rest müssen wir
dann alle Kosten decken“, erklärt Winterhoff die in den vergangenen Jahren gestiegenen Preise für Kino-Tickets. „Das ist einfach etwas, was die meisten nicht auf dem Zettel haben.“ Dabei sei doch die Atmosphäre in einem Kino eine ganz andere als das Filmerlebnis zuhause auf der Couch.
Die Wiedereröffnung
Filmerlebnis im Kino soll jetzt auch trotz Corona wieder möglich sein – mit Klassikern kehrt das Residenz-Kino zunächst mit einem Kinosaal und teilweise abgetrennten Sitzreihen zurück. Masken müssen überall im Kino – außer auf den Sitzplätzen – getragen werden. Snacks, Knabbereien und Getränke können aber wie gewohnt genossen werden. „Wir schauen jetzt die erste Woche, wie es läuft. Später kann man ja die Sitzplätze diagonal belegen“, so Winterhoff. Die Tickets können vorab online bestellt werden, die Plätze werden zugewiesen.
Weitere Infos vom Kino gibt es auf www.residenzkino.de