Bad Laasphe. Die Stadt Bad Laasphe ihr Wirtschaftswegenetz durch die Ge-Komm GmbH – Gesellschaft für kommunale Infrastruktur erfassen lassen.
Die Stadt Bad Laasphe nimmt ihre Wirtschaftswege aktuell genau unter die Lupe. In welchem Zustand sind die Trassen und für wen sind sie wichtig? Welcher Weg muss dringend saniert werden und welcher wird kaum genutzt und könnte aufgegeben werden?
Diese Fragen spielen bei Investitionsentscheidungen eine tragende Rolle. Denn für eine flächendeckende Optimierung des Wegenetzes reicht das Budget oft nicht aus. Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu erhalten, hat die Stadt Bad Laasphe ihr Wirtschaftswegenetz durch die Ge-Komm GmbH – Gesellschaft für kommunale Infrastruktur erfassen lassen. Diese Bestandsanalyse soll in einem bedarfsgerechten und finanzierbaren Wirtschaftswegekonzept münden, aus dem Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können.
In einer ersten Sitzung, die per Videokonferenz stattfand, haben die Experten von Ge-Komm dem Arbeitskreis, bestehend aus Mitgliedern der Stadtverwaltung, Bad Laaspher Politikern und Ortsvorstehern, Vertretern aus Forst- und Landwirtschaft sowie weiterer involvierter Behörden und Organisationen, erläutert, wie sie bei der Ermittlung des Status Quo vorgegangen sind.
Die Erfassung
„In einem ersten Schritt haben wir eine amtliche Liegenschaftskarte herangezogen, die sogenannte ALKIS-Karte, anhand derer sich die einzelnen Flurstücke selektieren lassen. Dies erlaubte uns eine Unterscheidung zwischen öffentlicher Hand und privatem Eigentum“, erklärte Ge-Komm-Geschäftsführer Eugen Bitjukov. Außerdem seien die amtlichen topografischen Katasterinformationssysteme Grundlage gewesen. In einem letzten Schritt sei das Ganze mit hochauflösenden Luftbildern überlagert worden, anhand derer sich forstwirtschaftliche Flächen von landwirtschaftlichen und bebaute Flächen von unbebauten unterscheiden lassen.
„Im zweiten Schritt folgte die Vor-Ort-Erfassung“, so Eugen Bitjukov weiter. „Wir sind rausgefahren und haben die Wirtschaftswege auf ihren Zustand und ihr Vorhandensein untersucht. Alle 20 bis 50 Meter haben wir Fotos aufgenommen. Die Fotopunkte wurden mit Koordinaten versehen, um sie in einem Geoinformationssystem abzubilden.“ Anschließend haben die Experten von Ge-Komm die gesammelten Daten in ein digitales Geoinformationssystem übertragen und in Datenbanken abgespeichert und mit weiteren Informationen wie zum Beispiel Schulbus- und Bürgerbuslinien, dem Netz des ÖPNV, Eisenbahnlinien, Bahnübergängen, dem Rad-, Wander- und Reitwegenetz oder touristischen Zielen angereichert
Die Klassifizierung
Inzwischen sei man in der Entwurfsphase für das Wirtschaftswegekonzept angelangt. Basierend auf den gesammelten Daten habe man Schlüsse über die Nutzergruppen und die Häufigkeit der Nutzung jedes einzelnen Weges gezogen und die Wege in Kategorien von A (klassifizierter Weg) bis H (Weg ohne Funktion) eingeteilt. Daraus lässt sich dann eine Prioritätenliste aufstellen, mit der die Verwaltung weiterarbeiten kann.
Das weitere Vorgehen
Die Mitglieder des Arbeitskreises haben nun mehrere Wochen Zeit, die zusammengetragenen Daten und die Kategorisierung der Wege zu prüfen und ihre Einschätzung dazu abzugeben. All das geschieht digital über ein Internetportal, in dem das Kartenwerk einsehbar ist. Anschließend wird sich der Arbeitskreis in einer weiteren Sitzung über die Rückmeldungen austauschen, um den Entwurf anzupassen.
Auch die Bürgerschaft soll über ein Dialogportal die Möglichkeit bekommen, zu dem Entwurf Stellung zu beziehen, Anmerkungen zu machen und Ideen einzubringen. „Dies wird aller Voraussicht nach in den Sommermonaten passieren“, gab Eugen Bitjukov Einblick in die Zeitschiene. Im Herbst soll das Wirtschaftswegekonzept für Bad Laasphe stehen.