Erndtebrück. Von dem Gebäude an der Siegener Straße, das jahrzehntelang den Buchhandel Weiand beheimatete, müssen sich die Erndtebrücker jetzt verabschieden.

Über Jahrzehnte war sie eine Erndtebrücker Institution, die Buchhandlung Weiand an der Siegener Straße, direkt im Zentrum der Edergemeinde. Nachdem Inhaberin Henrike Weiand das Geschäft aus gesundheitlichen Gründen Dezember 2018 schließen musste, kommt nun auch für das Gebäude das Ende.

Bereits in der kommenden Woche soll mit dem Abriss begonnen werden. Dies muss an der stark frequentierten Siegener Straße sehr sensibel vonstatten gehen.

Abriss in drei bis vier Wochen

„Das muss sehr filigran passieren“, macht Eckhart Hof, Geschäftsführer vom beauftragten Berge-Bau, deutlich. Drei bis vier Wochen rechnet er für den Abriss des Gebäudes ein: „Das wird erst alles entkernt, was von Hand geschieht. Danach wird alles Schritt für Schritt abgetragen, auch hier muss vieles von Hand gemacht werden.“

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Dass bis dahin die bereits seit längerem beantragte Baugenehmigung für das neue Gebäude vorliegt, hofft Eigentümer, Bauherr und Henrike Weiands Ehemann Gerhard Weinand – denn der Plan für das neue Gebäude steht bereits: ein barrierefreies Wohnhaus mit fünf Wohnungen.

„Die sind bereits alle reserviert“, macht Weinand deutlich und stellt damit auch klar: Der Bedarf nach Wohnraum gerade in Zentrumsnähe ist da. „Allein für die Dachgeschosswohnung hatte ich eine Anfrage nach der nächsten. Die Leute suchen Wohnungen in diesen Größen“, weiß der Bauherr.

Nur Handwerker aus Erndtebrück

Das Haus wird mit Aufzug ausgestattet sein und gibt Rollstuhlfahrern die Möglichkeit, alle Etagen und Räume problemlos zu erreichen. Auch energetisch wird das Haus auf dem neuesten Stand sein. Doch: Es soll sich trotz allem in das Bild des Kernorts einfügen. Beauftragen will das Ehepaar Weinand neben Berge-Bau, die für Abriss und Hochbau zuständig sein werden, nur Handwerker aus Erndtebrück.

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„Wir sind als Gemeindeverwaltung sehr dankbar dafür, dass das neue Gebäude als Wohnraum zur Verfügung gestellt wird“, macht Bürgermeister Henning Gronau deutlich und fügt hinzu: „Es handelt sich hier um ein Gebäude, dass sich in den Ortskern einfügt. Damit das bei dem neuen Gebäude so bleibt, müssen viele Dinge beachtet werden und wir stehen dazu in ständigem Austausch.“

Ideale Lage für Senioren

Am Ende der Bauarbeiten soll eine Investitionssumme von etwa 800.000 Euro stehen – zusätzlich zum neuen Wohnhaus sollen Parkplätze hinter dem Gebäude entstehen. Die neuen Bewohner, allesamt Senioren, können schätzungsweise in einem Jahr einziehen.

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„Für Senioren ist die Lage ideal – Arztpraxis, Apotheke, Einkaufszentrum, Metzgerei und Bäckerei sind fußläufig einfach zu erreichen“, sagt Gerhard Weiand. Das alte Haus lassen er und seine Frau nur schweren Herzens gehen: „Ich habe das Haus unheimlich geliebt“, sagt Henrike Weiand. Aber: „Es ist Zeit für etwas Neues.“