Bad Laasphe. Zukunftssichere Stärkung der südwestfälischen Automobilindustrie und sichere Arbeitsplätze: Dafür will sich die Bad Laaspher SPD aktiv einsetzen.
Es sind die wirklichen Probleme, die die Menschen vor Ort beschäftigen, die Samir Schneider, SPD-Standverbandsvorsitzender Bad Laasphes, belasten. Nach den Straßenausbaugebühren für Anlieger sind es daher nun die Arbeitsplätze in der südwestfälischen Automobilindustrie, die in den Focus gerückt werden sollen.
„Die wirtschaftliche Situation in der automotive Branche und in den stahlverarbeitenden Unternehmen war schon vor der Corona-Pandemie nicht rosig“, erklärt Samir Schneider den Vorstoß der SPD Bad Laasphe: Ein Initiativantrag an den SPD-Südwestfalenausschuss, der in der kommenden Woche tagen soll, fordert die zukunftssichere Stärkung der südwestfälischen Industrie und die Sicherung der Arbeitsplätze:
Der Antrag
„In Nordrhein-Westfalen sind allein 250.000 Beschäftigte mittelbar und unmittelbar in der Automotive-Branche beschäftigt. Die Industrieregion Südwestfalen lebt von der Automobilindustrie und von den stahlverarbeitenden Unternehmen. Durch die Transformation der Arbeitswelt sind viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verunsichert und wissen nicht, wie sich ihr Arbeitsplatz in Zukunft verändern wird. Auch in dieser Branche arbeiten viele Menschen ohne Berufsausbildung oder sind Quereinsteiger mit einer anderen berufsfremden Ausbildung, um ihre Familie finanziell zu versorgen.
„Wir, die SPD, müssen als ‘Arbeiter’-Partei den Menschen verlässliche und vertrauensvolle Antworten/Lösungen anbieten. Bei einer Weiterbildung oder Qualifizierungsmaßnahme muss sichergestellt werden, dass die Familien dieser Zeit finanziell unabhängig bleiben.
„Es muss die Aufgabe des SPD-Landesverbandes NRW und der SPD-Landtagsfraktion sein, gemeinsam mit den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden Lösungen auszuarbeiten, um den Industriestandort Südwestfalen zukunftssicher zu stärken und die Arbeitsplätze zu erhalten“, heißt es in dem Initiativantrag des SPD Stadtverbandes Bad Laasphe, die damit den SPD-Landesverband und die SPD Landtagsfraktion auffordern, sich intensiv mit der Thematik auseinander zu setzen und Lösungen auszuarbeiten.
Durch Corona verschlimmert
Bereits Anfang Februar sprach Schneider auf der Neujahrskonferenz der SPD in Düsseldorf mit verschiedenen Bundes- und Landtagsabgeordneten über die Situation. „Die Gesprächsinhalte haben meine Meinung noch gestärkt“, so Schneider, der zudem auf dem Landesparteirat in Bochum den Delegierten die Lage vorstellte.
„Viele Arbeitnehmer sind verunsichert, ob ihr Arbeitsplatz auch in Zukunft noch benötigt wird oder inwieweit sich dieser Arbeitsplatz verändern wird“, macht Schneider deutlich. Beispiel: Das E-Auto. „Das Auto verändert sich, es werden andere und weniger Bestandteile benötigt, was sich auch auf die Produktion auswirkt.“
Corona habe die Verunsicherung nun noch einmal potenziert, denn viele Menschen sind nun in Kurzarbeit, können nicht mehr planen und stehen einer ungewissen Zukunft gegenüber – dies beobachtet auch die stellvertretende Landrätin Waltraud Schäfer, die mit vielen Betroffenen im Gespräch ist und die Kontakte für weitere Gespräche herstellt, um ein umfassendes Bild der Lage zu liefern. „Es werden nicht alle Unternehmen diese Krise überleben. Ich hoffe nur, dass es keinen zweiten Schwung der Pandemie geben wird“, sagt die Landrätin.
Die Lösungsansätze
Samir Schneider hat bereits vier DIN-A4-Seiten mit konkreten Lösungsansätzen gefüllt – doch das soll nur der Anfang sein. Ziel ist ein gemeinsam mit den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ausgearbeitetes Papier mit Lösungen.
„Wir setzen und mit vollem Engagement ein, um unsere heimischen Arbeitsplätze zu sichern und den Familien mit ihren Kindern eine verlässliche Zukunftsperspektive zu geben“, macht Schneider deutlich. Bereits beim SPD-Südwestfalenausschuss in der kommenden Woche soll der Antrag besprochen werden – mit positiven Ausgang, hofft Samir Schneider. „Unsere Region ist die Herzkammer dieser Industrie. Viele Unternehmen hängen am Automobiltropf“, so der SPD-Stadtverbandsvorsitzende.
Mit dem Initiativantrag soll es möglichst schnell gehen: „Denn Zeit ist das, was wir nicht haben“, so Schneider: „Man muss sofort beginnen können.“ Bis zum Landesparteitag, der im Sommer stattfindet, sollen die gemeinsam erarbeiteten Punkte aufs Papier gebracht werden. „Das können wir nicht allein. E soll ein gemeinsames Papier aus Südwestfalen werden“, so Schneider, der hinzufügt: „Wir haben derzeit viele Probleme und müssen uns mit den Lösungen beschäftigen.“