Bad Berleburg. Nach dem Verkehrsunfall am Montag auf der B 480 bei Schüllar musste die Fahrbahn aufwändig gereinigt werden. Die Polizei sucht den Verursacher.
Viereinhalb Stunden war die Bundesstraße B 480 am Montag bei Schüllar gesperrt, weil sich hier ein schwerer Unfall ereignet hatte – durch eine lange Ölspur. Viereinhalb Stunden, in denen auch eine Fachfirma mit einem speziellen Gerät zur gründlichen Reinigung zum Einsatz kam.
Und der kann am Ende den Steuerzahler teuer zu stehen kommen, zeigt eine Nachfrage unserer Redaktion. Unterdessen sucht die Polizei bei ihren Ermittlungen weiter nach dem Verursacher.
Mit Seifenlauge und viel Druck
„Wir beauftragen bei so einer Ölspur meistens sofort eine entsprechende Fachfirma, die das verunreinigte Straßenstück dann reinigt“, erklärt Hendrik Latos vom Landesbetrieb Straßen NRW. Und das geschieht mit Hochdruck. Verwendet werde oft ein Tensid, eine Art Seifenlauge, so Latos, die sofort wieder aufgenommen, quasi aufgesaugt werde. Dabei im Einsatz: „Spezial-Reinigungsmaschinen, die wir als Landesbetrieb gar nicht haben.“
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Einer der Vertragspartner des Landesbetriebs in solchen Fällen sei deshalb zum Beispiel die Firma Metras aus Drolshagen. Und mit ihr laufe die Beseitigung sehr gut und rückstandslos, lobt Latos. „Wir haben gute Erfahrungen mit dem Reinigungssystem gemacht“, betont er. Allerdings: Bis das Unternehmen samt Maschine am Einsatzort ist, können ein bis zwei Stunden vergehen. Unterdessen hält die Polizei die Straße gesperrt – so auch geschehen bei dem Unfall am Montag auf der B 480.
Kosten: Von 600 bis in mehrere 10.000 Euro kann es gehen
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Oft streut auf Veranlassung der Polizei auch die Feuerwehr eine Ölspur mit Bindemitteln ab, im Rahmen der Gefahrenabwehr – wenn die Flüssigkeit zum Beispiel in die Kanalisation zu laufen droht. Das geschieht oft etwa an Wochenenden oder abends, wenn eine Spezialfirma für die Reinigung nicht verfügbar ist. „Im Normalfall wird gar nicht mehr abgestreut, sondern sofort gereinigt“, weiß Klaus Langenberg, Leiter der Feuerwehr Bad Berleburg aus Erfahrung.
Bindemittel bleibt liegen
Bei einer Ölspur am Freitag, 1. Mai, auf der Siegener Straße in Oberndorf hat es bei deren Beseitigung offenbar ein Kommunikationsproblem gegeben.
Hier war zunächst die Feuerwehr Rüppershausen im Einsatz und hat die Gefahrenstelle mit Bindemittel abgestreut. Allerdings will das Ordnungsamt der Stadt Bad Laasphe – in diesem Fall zuständig dafür, die Beseitigung zu veranlassen – auf Anfrage unserer Redaktion über die Polizei nichts von dem Vorfall erfahren haben.
Folge: Das Bindemittel blieb übers Wochenende liegen. Regen löste das darin gebundene Öl wieder heraus, das dann in Richtung Kanalisation und eine angrenzende Grünfläche floss.
Was kostet eigentlich so ein Reinigungseinsatz? Von 600 Euro – dem aktuellen Stundensatz – bis in mehrere 10.000 Euro könne es da gehen, so Hendrik Latos vom Landesbetrieb. Das hänge natürlich von der Länge der Spur ab – und von den zuvor ausgelaufenen Betriebsmitteln: Ein Tropfen Benzin sei ja relativ schnell verdunstet, das Schlimmste dagegen seien Hydraulik-Öle – „vor allem, wenn sie sich über mehrere Kilometer auf der Fahrbahn verteilen“.
Oft trifft es den Steuerzahler
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Und wer zahlt? Nicht selten sei es der Landesbetrieb als sogenannter Träger der Straßenbaulast, erklärt Hendrik Latos – insbesondere dann, wenn man den Auto- oder Lkw-Fahrer als Verursacher der Ölspur nicht dingfest machen könne. „Die meisten fahren ja weiter, merken das oft gar nicht.“ Dann werde letztlich der Steuerzahler zur Kasse gebeten. Komme es auch noch zu einem Unfall wie am Montag in Bad Berleburg, könnten dessen Beteiligte Schadensersatz-Ansprüche gegen den Landesbetrieb geltend machen. Das werde in seinem Hause aber im Einzelfall „von unser Rechtsabteilung geprüft“. Könne jedoch der Verursacher ausfindig gemacht werden, trete dessen Haftpflichtversicherung für den Schaden ein, so Latos.