Erndtebrück. Seit Eröffnung des Zentrums zur Diagnostik und Behandlung von Atemwegsinfektionen wurden 130 Patienten untersucht und negativ auf Corona getestet.
Das Zentrum zur Diagnostik und Behandlung von Atemwegsinfektionen wurde am 23. April eröffnet und es wurden in dieser Zeit etwa 130 Patienten mit leichten bis schweren Atemwegsinfektionen untersucht und gleichzeitig auf Covid-19 getestet. Erfreulicherweise konnten bislang alle Patienten negativ getestet werden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Darüber hinaus konnte das Zentrum durch seine Arbeit erreichen, dass schrittweise wieder ein annähernd normaler Praxisablauf in den ursprünglichen Praxisräumen der Gemeinschaftspraxis Haas/Röhl erreicht werden konnte. „Ältere Patienten, chronisch Kranke sowie Risikogruppen konnte damit die Angst genommen werden, sich in der Praxis mit Covid-19 zu infizieren. Es ist wichtig, dass diese Menschen Ihre wichtige Behandlung ohne Sorgen in Anspruch nehmen können.
Spezielle Praxisbekleidung für Personal
Eine strenge räumliche Trennung mit Einhaltung sämtlicher Hygienemaßnahmen sind eine wichtige Voraussetzung dafür, Risikogruppen nicht zu gefährden. Das Konzept funktioniert hervorragend.“ so Dr. Oliver Haas, der das Zentrum betreibt. Das Praxispersonal, welches in dem Behandlungszentrum arbeitet, trägt nicht nur Schutzkleidung, sondern auch speziell für diese Tätigkeit angeschaffte Praxisbekleidung, die nicht in den ursprünglichen Praxisräumen getragen werden darf.
Zudem erfolgt der Zugang zu den Behandlungsräumen durch eine Art Schleusensystem, so dass eine mögliche Kontamination damit so gut wie ausgeschlossen ist. Während am Anfang dieses Projekt zum Teil von den ärztlichen Kollegen aus anderen Praxen noch mit einer gewissen Skepsis beobachtet wurde, erkennen sie mittlerweile den enormen Vorteil auch für ihre Praxen an, was sich zunehmend in Überweisungen von ärztlichen Kollegen zeigt.
Sicherheit für die Risikogruppen
Denn, mit einer strengen, gesonderten Behandlung sämtlicher Patienten mit Atemwegsinfektionen, also alle potenziell an Covid-19 erkrankten Personen, ist es auch ihnen wieder möglich, den Risikogruppen die Sicherheit zu geben, um ihren normalen Praxisalltag wiederaufzubauen.
„Mit der Einrichtung dieses Zentrums werden in Erndtebrück überdurchschnittlich viele Menschen auf Corona getestet. Die positive Nachricht, dass wir keinen bestätigten Fall haben wird durch diese große Anzahl von Tests noch viel wertvoller.“ so Bürgermeister Henning Gronau zu dem Vorzeigeprojekt.
Durch eine Bündelung von Ressourcen, können Synergien genutzt werden, um damit auch eine unkontrollierte Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Zudem können durch kurze Reaktionszeiten durch sehr schnelle Testungen und Ergebnisse, die bereits am Folgetag vorliegen, nicht nur gezielte Behandlungen eingeleitet, sondern auch insbesondere unnötige Quarantänemaßnahmen verhindert werden.
Immer schnell reagieren und Klarheit schaffen
„Dies kann auch im weiteren Verlauf der Pandemie ein wichtiger Faktor sein – wir können in Erndtebrück mit dieser Einrichtung immer schnell reagieren und Klarheit schaffen.“ waren sich Dr. Haas und Bürgermeister Gronau in der abschließenden Bewertung sicher. Zudem stellte Dr. Haas heraus, wie wichtig die tatsächliche Untersuchung der Patienten ist
„Aus unserer Sicht ist die telefonische Krankschreibung von Patienten mit Atemwegsinfektion zwar aus dem Blickwinkel, mögliche Covid-19-Erkrankte aus der Praxis fern zu halten sinnvoll, epidemiologisch ist dies allerdings ein Spiel mit dem Feuer, da diese Patienten eben nicht unter Quarantäne stehen und damit auch weitere Menschen anstecken können. Zwar nicht in Arztpraxen, dafür aber in Geschäften oder in allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens.“