Wittgenstein. Blechbläser-Klänge, bunte Schmetterlingsbilder und Briefe gegen die Einsamkeit: Die Aktionen des Kirchenkreises sind ein Erfolg.
Der Kirchenkreis Wittgenstein blickt trotz der Coronakrise auf ein besonderes Osterfest zurück. Sonnenschein und angenehm warme Temperaturen sorgten dafür, dass die vielen Dinge, die die Kirchengemeinden unter freiem Himmel geplant hatten, auf ganz besondere Weise wirken. Dazu gehörten unter anderem die Blechbläser-Klänge, die am Ostersonntag an vielen Orten die Oster-Botschaft „Christ ist erstanden“ gut vernehmbar in die Welt trompeteten und dabei Gelegenheit zum Mitsingen boten. Aber auch andere Aktionen, die dazu aufforderten, Steine der Last an Karfreitag am Kreuz in Stünzel abzulegen, sich Steine der Hoffnung an Ostern in Birkelbach abzuholen, oder die einluden, Blumenbeete fröhlich und bunt zu bepflanzen, konnten bei strahlendem Sonnenschein stattfinden. Dabei wurden Buchstaben des Wortes „Leben“ in Stünzel, in Herzform in Langewiese und Winterberg oder in Regenbogen-Form in Erndtebrück gelegt. Die Einladungen wurden von vielen Menschen angenommen.
In der Kita „Regenbogen“
Apropos Regenbogen: Die Mädchen und Jungen aus der gleichnamigen evangelischen Kita im Berleburger Herrengarten bekamen zu Ostern Post. Das Team schrieb den Kita-Kindern eine Karte: „Schon einige Wochen ist es sehr still in der evangelischen Kita „Regenbogen“. Wenn wir Erzieherinnen unsere schriftlichen oder organisatorischen Aufgaben erledigen, gehen unsere Gedanken in alle Familien unserer Kita. Briefe und Ostergrüße sind hin und her gewandert. Und wenn die Kinder neulich einen Regenbogenstein vor ihrer Tür entdeckt haben, dann soll das ein Zeichen aus der Kita sein – ein Zeichen der Hoffnung, dass es den Kindern und ihren Familien gut geht, dass der Frühling kommt. In diesem Jahr feiert jede Familie für sich und wir können aneinander denken!“
In der Jugendarbeit
Ebenfalls für eine Aktion in Form der Post entschied sich Franzi Heß vom Kompetenzzentrum für die Jugendarbeit im Kirchenkreis: „Alle müssen zuhause sein, dürfen Kontakt nur zur engsten Familie haben und halten mit Freunden und Bekannten den Kontakt übers Handy. Lasst uns jetzt gute Laune und gute Nachrichten verbreiten. Da wir in dieser Zeit viel an den Handys hängen, egal, ob auf Netflix, WhatsApp oder Skype, wollen wir uns Briefe schicken. Ein paar nette Worte an jemanden, den man eventuell noch gar nicht kennt. Wer hat Lust, einem anderen eine Freude zu machen und selber einen Brief oder ein Päckchen zu erhalten?“ Mit dieser Nachricht bat Franzi Heß die Jugendlichen um eine Rückmeldung. Danach loste sie unterschiedlichen Menschen einander zu, die sich zu Ostern und in den Tagen danach gegenseitig mit einem Brief eine Freude machten.
Beim „Gottesdienst zuhause“
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Während die bereits bekannten Angebote in den unterschiedlichen Kirchengemeinden weiterlaufen, lädt Berit Nolting die Menschen in den Kirchengemeinden Raumland und Arfeld erstmals zu einem „Gottesdienst zuhause“ ein. Die Liturgie dafür liegt in den Kirchen Arfeld, Berghausen, Raumland und Weidenhausen aus und kann auf der Kirchenkreis-Internetseite heruntergeladen werden, um den Gottesdienst dann mit der Vorlage in der Hand in den eigenen vier Wänden zu feiern. In unglaublichen Zeiten spricht die Berghäuser Pfarrerin über den sprichwörtlichen ungläubigen Thomas und der Gefahr, wenn man der Tatsache „Corona“ mit Unglauben begegnet.
Die Lukas-Kirchengemeinde im Elsoff- und Edertal lädt ganz besonders die Kinder zu einem Gottesdienst ein, den man am Sonntag, 19. April, ab 10 Uhr auf dem gewohnten Weg im Internet unter http://mvp.avinotec.de/elsoff/ live verfolgen kann, oder ab dem darauffolgenden Tag im Archiv an gleicher Stelle. Beim Gottesdienst des Berleburger Kirchenkreis-Solidarraums an Ostersonntag war schon auf den besonderen Familien-Gottesdienst hingewiesen worden.
Bastelbogen zur biblischen Geschichte
In diesem Rahmen waren Mädchen und Jungen eingeladen worden, einen vorbereiteten Papier-Schmetterling selbst auszugestalten. Zu dem Bastelbogen, den man auf der Kirchenkreis-Homepage weiter aus dem Internet herunterladen kann, gehört die biblische Geschichte von den Frauen und dem leeren Grab. Und für die Gestaltung des Schmetterlings gibt es eine klar formulierte Aufgabenstellung: „Auf dem Ostergeschichten-Flügel fehlt noch eine Figur – eine Lichtgestalt, der auferstandene Jesus oder ein Engel – so ganz wie ihr es euch vorstellt. Der zweite Geschichtenflügel ist leer: Malt eine Mut-Mach-Geschichte oder Situationen und Ereignisse, auf die ihr euch wieder freut.“ All die Ergebnisse, die ihren Weg in die Kirchengemeinde gefunden haben, sind am Sonntag in dem Gottesdienst und damit auch im Internet zu sehen.