Erndtebrück. Corona zwingt die Menschen, zuhause zu bleiben. Die Erndtebrücker Museen können jetzt aber dennoch dank einer innovativen Idee besucht werden.

In Corona-Zeiten das Erndtebrücker Heimatmuseum besuchen, ohne dabei die eigenen vier Wände zu verlassen – das geht jetzt dank der Initiative Heimat online der Erndtebrücker Gemeindeverwaltung. So entstehen derzeit Videos, neben dem Heimatmuseum auch Bald’s historischer Fahrzeugschau und der Militärhistorischen Ausstellung der Hachenberg-Kaserne, die den Zuschauer digital in die heimischen Museen entführen sollen.

Aus den über 30 Räumen im Erndtebrücker Heimatmuseum sollen ausführliche Videos auf Youtube hochgeladen werden – zunächst nimmt Guido Schneider, Mitglied im Erndtebrücker Heimatverein, die Zuschauer mit auf die digitale Tour. „Ich habe das entsprechende Equipment, um solche Videos in hoher Auflösung zu drehen“, erklärt Schneider, der auch die Bearbeitung der Videos übernimmt.

Weitere Experten kommen zu Wort

Später, nach der Kontaktsperre, sollen aber auch noch andere in den Videos zu Wort kommen – so auch die Eisenbahnfreunde, die alles zu der Modelleisenbahn-Ausstellung erklären werden. „Sie kennen die vielen Details. Genauso bei Ausstellung über Puppen und Teddybären, die wir von Christa Guardia haben“,

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sagt Schneider. Bis es jedoch so weit ist und sich die jeweiligen Experten vor Guido Schneiders Kamera stellen können, sorgt er allein für die Produktion der Videos. Bisher sind zwei Videos im Kanal „Heimatmuseum Erndtebrück“ zu finden, das erste aus Uromas Küche und der Nachfolger aus dem Klassenzimmer.

„Die Länge der Videos orientiert sich an den Räumen und der Zahl der Exponate“, erklärt Schneider. So sind die ersten beiden Videos etwas mehr als zehn Minuten lang, andere aus kleineren Räumen werden sich voraussichtlich im Rahmen von vier bis sechs Minuten bewegen.

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Anschauen kann sich die Videos jeder, der sich für Geschichte und im speziellen Heimatgeschichte interessiert: „Die Videos sind bewusst niederschwellig gehalten“, sagt Schneider, der Geschichte studiert hat und absichtlich keinen wissenschaftlichen Monolog vor der Kamera halten will. Er verspricht jedoch auch Abwechslung auf dem Youtube-Kanal, es werden noch einige Überraschungen – natürlich in Verbindung mit der Heimatgeschichte – folgen.

Appetit auf Museumsbesuch

Ersetzen sollen die Videos den Museumsbesuch langfristig jedoch nicht, macht Schneider klar. „Sie sollen Appetit machen auf unsere Museen.“ Dennoch sollen aus jedem Raum im Heimatmuseum – immerhin über 30 – Videos kommen, auch wenn die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden sollten.

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„In Zusammenarbeit mit unseren Museen werden wir in den kommenden Tagen immer wieder kleine Videos posten, die Ihnen einen Einblick in unsere Museumslandschaft geben. Ich hoffe wir können damit eine kleine Abwechslung schaffen“, teilt in diesem Zusammenhang Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau auf Facebook mit.