Wittgenstein. Eigentlich fanden in Wittgenstein keine Gottesdienste statt, aber hier und da spielte dennoch eine Orgel. Den Leuten soll Trost gespendet werden.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben solch eine Dynamik, dass man sich erstens regelmäßig über neue Informationen auf dem Laufenden halten muss und zweitens flexibel auf dieser Basis immer wieder neue Entscheidungen treffen muss. Das ist am Wochenende auch im Wittgensteiner Kirchenkreis geschehen.
Bereits am Donnerstag und Freitag waren größere, besondere Gottesdienste wie ein Familiengottesdienst in der Laaspher Stadtkirche, der Diakoniegottesdienst in der Evangelischen Kirche Erndtebrück und die Jubelkonfirmation in Girkhausen abgesagt worden, ersatzweise sollten jedoch kleinere Gottesdienste gefeiert werden.
Trost und Hoffnung im Kirchenraum
Auch aufgrund der Erinnerung an den 11. September 2001 und an die Atomkatastrophe in Fukushima: Damals waren im Wittgensteiner Kirchenkreis viele Gottesdienste sehr gut besucht, weil in Zeiten der Verunsicherung Gottesdienste und der Kirchenraum selbst Trost und Hoffnung geben.
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Als am Samstag dann für das Berleburger Stadtgebiet ein generelles Veranstaltungsverbot ausgesprochen wurde, war das ausschlaggebend für ein neues Nachdenken. Superintendent Stefan Berk suchte Kontakt mit den Kirchenkreis-Gemeinden in Wittgenstein und Hochsauerland, um eine einheitliche Linie zu finden. Einige Presbyterien hatten ohnehin schon Veränderungen für den Gemeindebetrieb beschlossen.
Gemeinsam und allein gebetet
Die einheitliche Linie sah dann am Sonntag so aus: Eigentlich fanden keine Gottesdienste statt, stattdessen waren an den vorgesehenen Gottesdienststätten Pfarrerinnen und Pfarrer vor Ort, die Kirchentüren standen offen, es konnte gemeinsam oder allein gebetet werden, hier und da spielte eine Orgel, außerdem wurde aus der Bibel gelesen.
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Einzige Ausnahme in dieser Sache: Arfeld. Hier stand die Konfirmation auf dem Programm. Kontinuierlich waren der Pfarrer Horst Spillmann, das Presbyterium, die Konfis und ihre Eltern miteinander im Gespräch.
Die Entscheidung vom vergangenen Freitag, tatsächlich Konfirmation zu feiern, wurde auch bei einer neuerlichen Diskussion am Samstag nicht revidiert.
Kleinere Festgesellschaften
Sieben Konfirmandinnen und Konfirmanden in der großen Arfelder Kirche waren ohne Schwierigkeit und mit genügend Abstand unterzubringen, für den einen oder anderen Konfi fiel die Festgesellschaft dabei allerdings deutlich kleiner aus als ursprünglich geplant. Auch zum anschließenden Abendmahl wurde entgegen der üblichen Gewohnheiten nicht die gesamte Gemeinde, sondern ausschließlich die Konfirmandinnen und Konfirmanden eingeladen.
Wann nun in den übrigen 13 Wittgensteiner Kirchenkreis-Gemeinden, die von Mitte April bis Mitte Juni terminierten Konfirmationen gefeiert werden, kann man derzeit nicht sagen. In welcher Form die für die kommenden drei Wochen geplanten Einführungsgottesdienste für die neuen Presbyterien stattfinden,
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muss man sehen. Der Verabschiedungsgottesdienst für Pfarrer Horst Spillmann in Arfeld Ende März wird verschoben.
Generell sind nun erstmal alle Kreise, Gruppen und Gottesdienste im Wittgensteiner Kirchenkreis abgesagt. Dennoch werden in manchen Kirchen wie etwa in Erndtebrück und in Bad Berleburg tagsüber die Türen offen sein, um in diesen besonderen Zeiten den Menschen diese besonderen Räume für Gebet und Stille weiterhin zu öffnen.
Kirchenkreis und Kirchengemeinden informieren über alle aktuellen Entwicklungen im Internet unter www.kirchenkreis-wittgenstein.de.