Bad Berleburg. Weniger Aufträge, dafür mehr Home-Office: Auch einige Firmen in Wittgenstein kämpfen mit dem Coronavirus. BSW richtet internen Krisenstab ein.

Das Coronavirus macht auch vor heimischen Firmen keinen Halt. Ein Mitarbeiter des Berleburger Schaumstoffwerks (BSW) befindet sich in Quarantäne – und die Firma Ejot bietet einigen Mitarbeitern Home-Office an. Aber welche Auswirkungen hat das Virus auf die Auftragslage? Und welche Maßnahmen können die Firmen im Notfall ergreifen?

„Wir befinden uns als produzierende Firma mittendrin“, sagt Andreas Wolf, Pressesprecher bei Ejot. Die Firma verzeichnet seit dem Ausbruch des Coronavirus einen Auftragsrückgang. Wie hoch – das könne man derzeit noch nicht genau sagen. Stattdessen werde täglich konferiert und die aktuelle Lage begutachtet.

Home-Office für Verwaltungsmitarbeiter

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Einige der Mitarbeiter haben die Gelegenheit, von zu Hause aus zu arbeiten. „Wir probieren im Verwaltungsbereich gerade einige Möglichkeiten aus, wie Home-Office am besten funktionieren könnte. Dabei ist es wichtig, dass die Kunden-Erreichbarkeit auch weiterhin sichergestellt ist“, so Wolf, der auch auf die aktuelle Situation der Schulschließungen verweist. „Wenn ein Kollege sich nun auch noch um die Kinderbetreuung kümmern muss, kann er entweder nachmittags arbeiten oder aber im Home-Office.“

In der Produktion aber sieht das anders aus. „Wir können zuhause keine Schrauben produzieren“, so Wolf. Es sei abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt und, ob der Rückgang an Aufträgen durch Überstunden-Abbau und Urlaubstage aufzufangen sei. „Notfalls müssen wir über Kurzarbeit nachdenken“, sagt Wolf. Einen Coronafall gebe es aktuell aber noch nicht.

Im Skiurlaub mit Corona infiziert

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Anders beim Berleburger Schaumstoffwerk: „Ein Mitarbeiter befindet sich derzeit in Quarantäne. Er hat sich im Skiurlaub infiziert“, sagt Geschäftsführer Ulf Pöppel. Auch er bestätigt einen Auftragsrückgang – dieser sei aber noch sehr gering. „Er fällt noch nicht ins Gewicht. Die Wirtschaft hat eine eigene Dynamik“, sagt Pöppel. Dennoch errichtet das BSW einen internen Krisenstab. „Wir wissen nicht, was als nächstes kommt. Aber sollte uns das Virus treffen, müssen wir darauf reagieren können.“

Schnell reagieren möchten auch die Mitarbeiter der Treude Kunststoff-Spritzerei (TKS) in Aue. Auch wenn sie derzeit noch nicht vom Coronavirus betroffen sind – einen Notfallplan haben sie bereits erstellt. „Dabei geht es unter anderem darum, wie ich Mitarbeiter ersetzen kann und im Notlaufprogramm mit gerade einmal zwei bis drei Personen arbeite“, sagt Betriebsleiter Christoph Strack.