In seiner Ausstellung „Begegnungen“ beschäftigt sich der Künstler stark mit dem Menschsein und den komplexen Themen Partnerschaft und Beziehung.

Bad Berleburg. Der Künstler Lutz Bernsau ist auf Gut Almerfeld bei Brilon beheimatet – und ein Teil seiner Kunst derzeit in der Schalterhalle der Sparkasse Wittgenstein. Leider war die Vernissage mit einer Einführung von Wolfgang Völker, Vorsitzender Wittgensteiner Kunstgesellschaft 1980, nur mäßig besucht.

Kunstschaffende benötigen Räume in der Öffentlichkeit, so wie sie von der Sparkasse geboten werden. „Aber auch die Öffentlichkeit braucht die Kunst. Es ist eine Frage der Lebensqualität und daher auch ein Faktor, der die Entwicklung des Standortes Bad Berleburg positiv beeinflusst“, so Wolfgang Völker. Neben den „eigenen“ Wittgen­steiner Künstlern kann der Verein immer wieder die heimische Kunstszene mit Einladungen an auswärtige Künstler beleben.

Folkwang-Absolvent

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Lutz Bernsau, im Jahr 1954 in Altena geboren, stellt 98 Exponate unter dem Motto „Begegnungen“ aus. Der einstige Absolvent der Folkwang Universität in Essen kann mit vielfachen Auszeichnungen aufwarten, ebenso wie mit zahlreichen Ausstellungen und Messen im In- und Ausland. Aktuell läuft noch eine Ausstellung im chinesischen Chongqing, die im späteren Verlauf nach Peking gehen soll. Lutz Bernsau arbeitet interdisziplinär, ist in diversen Techniken sehr experimentierfreudig.

In „Begegnungen“ beschäftigt sich der Künstler stark mit dem Menschsein und den sehr komplexen Themen Partnerschaft und Beziehung. Klein-Skulpturen, aus Bronze gestenreich gestaltet, kann der Betrachter als Teams, Partner oder als Männer und Frauen wahrnehmen. In der Ausstellung dominierend sind jedoch großformatige Skulpturen und Malereien. Einen Blickfang bieten zwei Kugeln, gefertigt aus Edelstahlbändern, mit jeweils einen Meter Durchmesser. Bernsau selbst nennt sie „Mozartkugeln“. Das Geheimnis der Ausstellung kann man in Einklang bringen mit einem Zitat von Pablo Picasso: „Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet.“

Ganz eigene Leidenschaft fürs Individuelle

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Der Künstler selbst findet in seiner Begrüßung herzliche Dankesworte an den Vorstand der WKG und die Sparkasse für die Vorbereitungen. Hier wird besonders Svenja Wacker als Organisatorin genannt. Bernsau erklärt den repräsentativen Querschnitt seiner Exponate mit seiner eigenen Leidenschaft fürs Individuelle. Einen Stil? Den mag man vergeblich suchen in seinem Gesamtwerk.

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„Ich probiere gerne aus – und da lasse ich mir auch keine Vorschriften machen. Ja, ich mache gern, was ich will“, gibt er mit einem Schmunzeln zu verstehen. Auslandsaufenthalte wie beispielsweise 13 Jahre auf der Balearen-Insel Menorca haben ihn geprägt, insbesondere sein Blick auf die spanische Lebensart und die Sicht auf die Corrida, den Stierkampf, findet sich in mannigfacher Form in seinen Bildern wieder.

Als Designer für die Industrie aktiv

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Auch als Designer für die Industrie wie Mercedes, BMW oder auch für den Otto-Versand ist Bernsau inzwischen unabdingbar – ein Multitalent. Und das ist in der umfangreichen Ausstellung in Berleburg quasi für alle Sinne sichtbar, ertastbar und erfühlbar.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 5. Mai, jeweils zu den Öffnungszeiten der Sparkasse.