Wittgenstein. Mit einer neuen Maschine können Vollsperrungen bei Baustellen Geschichte sein. Straßen NRW will diesen Fertiger in Wittgenstein ausprobieren.
Beim Straßenausbau in Wittgenstein möchte der Landesbetrieb Straßen NRW dieses Jahr auf der Bundesstraße B 480 etwas Neues ausprobieren: Ein Fertiger – eine Maschine, mit der sich ungebundene und gebundene Schichten wie zum Beispiel Sand, Schotter, Asphalt und Beton herstellen lassen – soll so umgebaut werden, dass er im Wesentlichen vom Führerstand aus bedient werden kann. „Eine Vollsperrung des Baustellenbereichs aus Arbeitsschutz-Gründen kann dann entfallen“, erklärt Behördensprecher Karl-Josef Fischer. Er spricht von einem „Pilotprojekt“.
Zum Hintergrund: In den letzten Jahren waren Straßen wegen laufender Bauarbeiten oft komplett gesperrt, um Bauarbeiter vor Gefahren durch fließenden Verkehr zu schützen.
Bundesstraßen
> B 480, vom Ortsausgang Bad Berleburg in Richtung Winterberg: Hier soll laut Karl-Josef Fischer vom Landesbetrieb auf etwa 1,8 Kilometer Länge die Fahrbahndecke erneuert werden. Dank eines umgebauten Straßenfertigers sollen bei dessen Einsatz keine weiteren Arbeiter in der Baustelle notwendig sein. Damit bleibe ausreichend Platz, so Fischer, um den Verkehr während der Bauarbeiten zumindest einspurig zu führen, geregelt mit einer Baustellen-Ampel. Eine großräumige Umleitung entfalle. Baubeginn soll „zeitig im Frühjahr“ sein, so Fischer. Geschätzte Baukosten: rund 250.000 Euro.
> B 480/L 717, Kernstadt Bad Berleburg: Der sogenannte Nordkreisel und die angrenzende Brücke über die Odeborn sollen für rund 200.000 Euro instandgesetzt werden. Die Ausschreibung läuft laut Behördensprecher Fischer. Geplant sei diese Maßnahme in einem Zug mit dem Ausbau Richtung Winterberg.
> B 62, Kronprinzeneiche bis Afholderbach: Auf diesem Abschnitt der Verbindung zwischen Wittgenstein und Siegerland möchte der Landesbetrieb rund eine Million Euro in eine erneuerte Fahrbahndecke investieren. Angedachter Start der Bauarbeiten: Frühjahr/Sommer, die Ausschreibung läuft. Auch hier sollen Baustellen-Ampeln den Verkehr regeln.
Landstraßen
> L 903 in Richstein: Nachdem für eine Straßen-Verbreiterung ein Gebäude in der Ortsmitte abgerissen wurde, muss dort nun eine Stützwand gebaut werden. Sie soll die Richsteiner Straße im Verlauf der L 903 abfangen. Nachdem man die Baustelle winterfest gemacht habe, so Karl-Josef Fischer, sollen die Bauarbeiten bis zum Sommer abgeschlossen werden. Baukosten: rund 200.000 Euro.
> L 877, Elsoff Richtung Alertshausen: Auf dem Abschnitt sind die Neubauten mehrerer Brücken über die Elsoff vorgesehen – und eine davon soll laut Landesbetrieb noch im laufenden Jahr realisiert werden. Dass auf den beiden genannten Landstraßen tatsächlich weitergebaut wird, ist laut Landesbetrieb zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sicher. Die Projekte seien zwar schon für das Landesstraßenerhaltungsprogramm angemeldet, müssen aber finanztechnisch noch vom Land NRW genehmigt werden.
Kreisstraßen
> K 36, Kernstadt Bad Laasphe: Rund 700.000 Euro stehen für die Sanierung der Lahn-Brücke im Verlauf der Straße „Gennernbach“ zur Verfügung, so Roland Gieseler, beim Landesbetrieb für die Kreisstraßen zuständig. Der Start der Bauarbeiten ist für den Sommer vorgesehen.
> K 36, Ortsdurchfahrt Fischelbach: Seit April 2019 läuft hier der Straßenbau. Damit sei man rein technisch fertig, sagt Roland Gieseler. Die drei noch fehlenden Stützwände sollen hochgezogen werden, sobald die Witterung es zulasse.
> K 40, zwischen Einmündung L 717 und Christianseck: Die Bauarbeiten für rund 150.000 Euro seien so gut wie abgeschlossen, berichtet Gieseler. Allerdings müssten auf mehreren kleineren Brücken die Geländer montiert werden.
> K 42, zwischen Schameder und Birkefehl: Ein Teil der Fahrbahndecke ist bereits saniert worden – „jetzt folgt der Rest“, kündigt Gieseler an. Baukosten: rund 300.000 Euro.
> K 45, Leimstruth: von der Einmündung B 62 über den Bahnübergang und den Kreisverkehr hinweg in Richtung Rinthe/Hemschlar wird für rund 150.000 Euro die Fahrbahndecke erneuert.