Balde. Rainer Birkelbach aus Balde ist der einzige Ofenbaumeister Wittgensteins. Er fertigt Öfen und Kamine ganz individuell nach den Wünschen der Kunden.

Rainer Birkelbach wird zum Philosophen, wenn er über seinen Beruf spricht. „Evolutionsgeschichtlich haben die Menschen immer mit Feuer überlebt, erst seit etwa 100 Jahren sind wir davon weg. Aber wir fühlen uns am Feuer immer noch sicher und geborgen.“

Und genau diese Wärme und Geborgenheit bringt Birkelbach, einziger Ofenbaumeister im Kreis Wittgenstein, in die Wohnungen und Häuser seiner Kunden. Dabei ist grundsätzlich alles möglich, denn Rainer Birkelbach fertigt die Öfen individuell nach den Wünschen seiner Kunden an.

„Ich bin der einzige Handwerker, der etwas baut, was keiner braucht“, sagt Birkelbach lachend und fügt hinzu: „Ein Ofen leistet man sich. Das teilt sich dann auf in die Leute, die den Ofen eher als Möbelstück haben wollen – der wird dann nur ab und zu mal für die Atmosphäre angemacht – und diejenigen, die damit ihr Haus beheizen wollen“, erklärt der Ofenbaumeister.

Keine Grenzen

Er baut, was der Kunde wünscht – einmal war sogar ein Kachelofen dabei, der gleichzeitig als Treppe diente. „Das war schon außergewöhnlich. Es gibt eigentlich keine Grenzen“, sagt Birkelbach. Auch ein nicht vorhandener Schornstein sei kein Problem: „Wenn keiner da ist, bauen wir einen. Es gibt für alles eine Lösung“, macht Birkelbach deutlich. Am Ende sei es eine Frage des Geldes.

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Zwischen 4- und 5000 Öfen von Rainer Birkelbach sind mittlerweile im gesamten Verbreitungsgebiet verteilt – im kommenden Jahr feiert „Ofenbau Birkelbach“ immerhin sein 20-jähriges Firmenjubiläum. Der Chef brennt förmlich für sein Geschäft – im Alter von 25 Jahren kam er damit zum ersten Mal in Kontakt und es war sofort „Liebe auf den ersten Blick.“

Vielseitige Handwerkskunst

1993 kam er mit einem Ofenbauer ins Gespräch – das dauerte eineinhalb Stunden und danach war er fest entschlossen, diesen Beruf zu ergreifen. „Zwölf Stunden, nachdem ich überhaupt erfuhr, dass das ein Beruf ist, war ich schon Ofenbauer in der Ausbildung“, erinnert er sich lachend. Postwendend hatte er bei seinem damaligen Arbeitgeber gekündigt und die neue Richtung eingeschlagen.

Kontakt und Informationen

In der Ausstellung in Balde, Melbacher Straße 11, können sich Interessierte auf 300 Quadratmetern Fläche eine Auswahl an Produkten anschauen.

Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 14 bis 17 Uhr, Samstag 9 bis 12 Uhr. Mehr Infos online unter www.ofenbau-birkelbach.de

„Ich fand es einfach total faszinierend, was mir der Ofenbauer damals erzählt hatte“, blickt er zurück. Es sei eine „unglaublich anspruchsvolle und vielseitige“ Handwerkskunst – und das heute noch mehr als damals, als er damit anfing. „Damals gab es zum Beispiel noch keine Pelletöfen“, erklärt Birkelbach.

Großes Angebot

Die hat er heute selbstverständlich im Angebot – wie auch Kachelöfen, Kamine, wassergeführte Öfen, Herde, Gaskamine, Elektrokamine und Schornsteine. Auch Grill- und Gartenkamine sowie Brotbackhäuschen gehören ins Portfolio.

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Und das ist auch die Besonderheit, denn Birkelbach kann alles: „Ich hatte das Glück, dass mein Ausbilder damals sehr breit aufgestellt war.“ So sei auch er nicht nur auf eine bestimmte Ofenart beschränkt. „Das braucht viel Erfahrung, weil man jedes mal neu schauen muss, was alles gebraucht wird.“

Die Ofenanlage entwirft er dann mit einem 3-D-Computerprogramm, damit der Kunde schon im Vorfeld sehen kann, wie das Endprodukt aussehen wird. „Ein Ofen oder Kamin ist oft eine einmalige und besondere Anschaffung. Und so muss man das auch bei jedem einzelnen Stück behandeln“, so Birkelbach.