Bad Laasphe. Satire, aber durchaus mit ernstem Hintergrund: Initiator der öffentlichen Aktion am Freitag auf dem Wilhelmsplatz ist „Die Partei“.
Seit Dezember ist „Die Partei“, 2004 von Redakteuren des Satire-Magazins „Titanic“ gegründet, in Bad Laasphe mit einem Ortsverband vertreten. Und: Die Initiatoren um den Vorsitzenden René Pomrehn hatten bis zur Kommunalwahl im nächsten Herbst öffentliche Aktionen angekündigt. Jetzt laden sie zu einer „Gedenkfeier“ auf den Wilhelmsplatz ein – für jenen Waschbär, der anscheinend betrunken über den Erfurter Weihnachtsmarkt getorkelt war und später erschossen worden wurde. Er soll nun in Bad Laasphe seine „letzte Ruhe“ finden. Bürger sollen „am Sarg Abschied nehmen“ können.
Der Anlass
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„Dezember 2019: Meldungen über den hilfesuchenden Waschbären vom Erfurter Weihnachtsmarkt gehen durch die Medien und berühren Menschen in der gesamten Republik“, heißt es erläuternd in der Einladung der „Partei“ zur Aktion. „Kurz darauf findet das noch junge Leben des Tieres ein brutales Ende. Offizielle Angaben zu den Tatumständen bleiben widersprüchlich. Es entsteht der Eindruck, dass die Thüringer Behörden mauern, verschleiern, relativieren. War die abscheuliche Tat möglicherweise sogar rassistisch motiviert?“
Der ernsthafte Hintergrund
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Die Aktion – angekündigt für kommenden Freitag, 7. Februar, 16 Uhr mit einer „Kundgebung gegen Hass, Rassismus und Verfolgung“ – habe aber auch einen ernsten Hintergrund, betont Markus Schmidt, Schatzmeister im „Partei“-Vorstand. „Waschbären sind ja invasive Art, sind also fremd hier“, sagt er. Tiere also, „die sich oft verfolgt fühlen müssen“ wie so mancher Flüchtling etwa durch rechte Hetzer. „In Reden werden wir Leben und Wirken unseres pelzigen Freundes würdigen, aber auch zu den Hintergründen seines sinnlosen Todes nicht schweigen“, heißt es dazu in der Ankündigung der „Partei“.
Die Suche nach Schutz
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Bekanntlich fordert „Die Partei“ in Bad Laasphe unter anderem „eine Schutzzone für verfolgte Waschbären“ – neuerdings auch für „andere Arten“. Und damit sei im übertragenen Sinne eben auch dies gemeint, so Markus Schmidt: „Es geht darum, verfolgten Menschen Schutz zu gewähren.“ Dabei sei der Waschbär ebenso als Symbol zu verstehen wie Nilgänse – oder auch Wisente.
Die Aktion
Die Aktion sei als politische Kundgebung angemeldet und werde von der Polizei begleitet, erläutert Schatzmeister Schmidt. Übrigens: Im erwähnten „Sarg“ soll am Freitag kein echter Tierkörper liegen.