Wittgenstein. Südwestwinde brachten Wittgenstein einen der mildesten Januarmonate überhaupt, die Niederschlagsmengen waren meist unterdurchschnittlich.

Nachdem bereits der Dezember nur kurze Phasen winterlichen Wetters brachte, setzte der Januar noch einen oben drauf. Südwestwinde brachten dem Wittgensteiner Land einen der mildesten Januarmonate überhaupt.

Bei einer in etwa normalen Sonnenscheindauer waren die Niederschlagsmengen meist unterdurchschnittlich. Das ergaben die Messungen und Beobachtungen des Wetterportals Wittgenstein. Mit einer Mitteltemperatur von 1,2 Grad war der Januar auf dem benachbarten Kahlen Asten ganz knapp der mildeste seiner Art seit 1955.

Aufgrund einiger Inversionswetterlagen fielen die Abweichungen in den Wittgensteiner Tälern etwas geringer aus, trotzdem war es mit im Mittel 1,6 Grad in Benfe und 2,1 Grad in Dotzlar rund 3 Grad milder als im langjährigen Durchschnitt.

Inversionswetterlage eröffnet das Jahr

Mit einer Inversionswetterlage, bei welcher sich die normalen Temperaturverhältnisse umkehren, startete die Region auch ins neue Jahr. Mit viel Sonnenschein und oft frostigen Temperaturen wachten vor allem die Wittgensteiner Täler auf, entlang des Rothaarsteigs hielt sich dagegen deutlich mildere Luft. Bereits das 1. Wochenende des neuen Jahres brachte dann aber überall einen Wärmeschub, der sich mit nur kurzen Unterbrechungen bis kurz nach Monatsmitte halten konnte.

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So erreichten die Temperaturen in den tiefer gelegenen Ortschaften am 9. und dann wieder am 15. Januar zwischen 10 und 12 Grad. Ab dem 18. Januar begann dann die insgesamt kälteste Januarwoche. Während zunächst nasskalte Luft wetterbestimmend war, legte sich ab dem 20. des Monats das Hochdruckgebiet „Ekart“ über den Westen Deutschlands. Es war extrem kräftig und brachte einen teilweise rekordhohen Luftdruck.

10,4 Grad Minus in Benfe

Bei teilweise klarem Himmel konnte sich die Luft in den Folgenächten dann deutlich abkühlen. So waren es am 22. in Benfe -10,4 Grad, am Erdboden sogar -12,2 Grad . Damit wurde hier im gesamten Westen Deutschlands das erste und bis jetzt einzige Mal in diesem Winter eine Temperatur unter -10 Grad erreicht. Nach einer nochmals kurzen nasskalten Phase endete der Monat dann wieder windig und sehr mild. Mit etwas Sonnenschein wurde am Monatsletzten verbreitet die höchste Temperatur erreicht.

Frühlingshafte Werte

Die Station am Städtischen Gymnasium in Bad Laasphe schaffte mit 14,3 Grad einen nahezu frühlingshaften Wert. Die kräftigsten Niederschlagsgebiete machten in diesem Monat einen Bogen um das Wittgensteiner Land und so blieben die Mengen meist hinter den langjährigen Mittelwerten zurück. So erreichte Erndtebrück mit 106 Litern pro Quadratmeter die höchste Wittgensteiner Menge in diesem Monat, damit aber insgesamt rund ein Drittel weniger als im langjährigen Mittel.

In Dotzlar kamen noch 76 Liter, in Bad Laasphe im Regenschatten des Rothaargebirges lediglich noch 51 Liter zusammen. Davon fiel wiederum nur ein sehr kleiner Anteil als Schnee und so kamen die meisten Wittgensteiner Orte nur auf 1-2 Tage mit einer dünnen Schneedecke. Selbst der benachbarte Kahle Asten

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kam in der Spitze nur auf 7 Zentimeter Schnee. Der Südwestwind war in diesem Monat ein ständiger Begleiter der Wittgensteiner. Lediglich am Neujahrstag sowie in der Hochdruckphase nach dem 20. Januar kam er kurzzeitig auch aus östlichen Richtungen.

Einen richtigen Wintersturm gab es dabei nicht, lediglich zum Monatsabschluss erreichten die Böen so gerade Windstärke 8. Die Spitzenböe lag in Benfe beispielsweise bei 62 Kilometern pro Stunde. Die Sonne zeigt sich in diesem Monat sehr unentschlossen. So kamen die Hochlagen maximal auf etwa 40 Stunden Sonnenschein und trafen ziemlich genau das langjährige Mittel. Im Tal versperrte dagegen meist eine dichte Hochnebeldecke den Blick auf die Sonne, so dass sie sich hier teils kürzer zeigte als am Rothaarkamm.

Weitere Informationen unter www.wetter-wittgenstein.de