Die Energiewende ist eine Herausforderung. Wie wirkt sich das auf die Wittgensteiner Unternehmen aus? Und machen Finanzhilfen Sinn?
Die Energiewende ist ein globales Thema mit ganz lokalen Auswirkungen. Die in den nächsten Jahren große Veränderungen für Wittgenstein bringen können.
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IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener hat sicher Recht: Der politisch erzwungene Umbruch in der Automobilbranche hat Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland und für Wittgenstein. Die Abkehr von Verbrennungsmotoren und fossilen Brennstoffen verändert die Welt. Unternehmen wie EJOT, Stahlschmidt und Walter Klein Wuppertal sind davon betroffen: Sie liefern Bauteile für Fahrzeuge. Aber bei Stahlschmidt hat der Geschäftsführer trotz der wirtschaftlichen Lage gesagt, dass SCS-Produkte unabhängig vom „Powertrain“ – sprich vom Fahrzeugmotor – funktionieren.
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Das stimmt: Verbindungselemente, Zierleisten oder Bowdenzüge werden unabhängig von Benzin oder Strom benötigt. Insofern können und müssen die Unternehmen diese Veränderungen des Marktes mitmachen.
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Ungleich schwieriger ist die Lage beim Erndtebrücker Eisenwerk. Hier kommen neben den politischen Reaktionen auf den Klimawandel auch die Kritik an Windkraft zum Tragen, die dem Hersteller von Spezialrohren das Leben schwer machen. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen bedeutet, dass weniger Bohrinseln, Pipelines und auch weniger Raffinerien gebraucht werden. Diese Entwicklung trifft das Kerngeschäft des Stammwerkes in Erndtebrück, aber auch die Standorte an der Ostsee. Die Offshore-Windkraft stagniert. Im Inland ist die Windenergie schon seit einigen Jahren massiv umstritten, so dass auch das Geschäftsmodell mit Alternativen zu herkömmlichen Energieträgern ein Risikogeschäft geworden ist.
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Zurück zu Klaus Gräbener, der die Wirtschaftshilfen für den Strukturwandel beim Kohleausstieg aufgreift und ähnliche finanzielle Unterstützung auch für den Umbau des Automobilsektors fordert. Dazu muss man erwähnen, dass der Kohleausstieg schon seit Jahrzehnten ein strukturpolitisches Thema ist, das im Ursprung gar nichts mit dem Klimawandel zu tun hat, sondern mit der international nicht mehr konkurrenzfähigen Steinkohle und dem Zechensterben beginnt. Auf dem Fuß folgt das Aus der ebenso wenig konkurrenzfähigen Stahlindustrie des Ruhrgebietes. So alt ist die Industrie-Krise durch den Klimawandel noch nicht. Hoffen wir in Gräbeners Sinn, dass die Politik aus den Erfahrungen anderer Krisen lernt und für diesen neuen Strukturwandel schneller Staatshilfen fließen.