Erndtebrück/Schameder. Der Landesbetrieb Straßen will einen Kreisverkehr an der B 62 bauen, der Kreis steht auf der Bremse. Erndtebrück plant mit ihm im Haushalt.
Etwas mehr als ein halbes Jahr ist seit dem schweren Verkehrsunfall auf der Kreuzung der Bundesstraße 62 am Industriegebiet Jägersgrund vergangen. Damals war ein 26-Jähriger Autofahrer schwer verletzt worden. Und schnell führte der Unfall wieder zu einer Diskussion um einen Kreisverkehr an dieser Stelle. Nicht zum ersten Mal übrigens.
Doch bislang ist nichts passiert. Ein Grund, beim Landesbetrieb Straßen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein nachzuhaken.
Kreis müsste finanzieren
„Wir würden an dieser Stelle liebend gern einen Kreisverkehr bauen“, sagt Karl-Josef Fischer. Der Pressesprecher des Landesbetriebes kennt aber auch den neuralgischen Punkt: Es sind die Kosten – und zwar nicht die Kosten, die der Landesbetrieb beim Bund für die Bundesstraße locker machen müsste, sondern die Gelder, die der Kreis in die Hand nehmen müsste.
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Die Kreisstraße in den Jägersgrund habe einen erheblichen Anteil am Verkehrsaufkommen auf der Kreuzung und die Kosten werden danach berechnet, erläutert Fischer.
In einem vorangegangenen Gespräch mit dieser Zeitung aus dem Juli hatte Fischer die Aufteilung erklärt: Der Kreisverkehr würde vier Äste haben: Zwei jeweils mit der Bundesstraße, eine Kreisstraße und eine Straße der Gemeinde – da der durchschnittliche Verkehr auf der an der Kreuzung beteiligten Gemeindestraße nicht mehr als 20 Prozent des Verkehrs auf den anderen beteiligten Straßenästen (Kreis und Bundesstraße) beträgt, käme es jedoch zu keiner Kostenbeteiligung der Gemeinde Erndtebrück.
Ein Drittel der Kosten fällt auf den Kreis
Der Kreis Siegen-Wittgenstein rechnete damals auf dieser Grundlage vor: „Somit geht dieser mögliche Kostenanteil auf die anderen Beteiligten über. Daher würde eine Kostenaufteilung zu zwei Drittel auf den Bund und zu einem Drittel auf den Kreis fallen“.
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Karl-Josef Fischer schätze den Anteil des Kreises allein auf 250.000 Euro. Und in dem aktuellen Telefonat machte Fischer deutlich, dass der Landesbetrieb nicht in die Planungen einsteige, so lange der Kreis kein Geld in den Haushalt einstelle. Auf Nachfrage der Redaktion in der Pressestelle des Kreises macht dieser deutlich: „Wir haben keine Gelder in den Haushalt 2020 eingestellt.“
Nur Erndtebrück plant Kreisel
Die einzige, die das Projekt bislang weiter verfolgt ist aktuell die Gemeinde Erndtebrück. Wie in dieser
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Zeitung berichtet, wurde im Haushalt 2020 der Gemeinde insgesamt 50.000 Euro für Planungskosten eingestellt – mit der Maßgabe, dass diese voll von Bund oder Land erstattet werden. Diese Planungsmittel resultieren möglicherweise noch aus der Vereinbarung die der Landesbetrieb Straßen.NRW, dass die Kommune bei der Planung in Vorleistung gehen solle.
Nach wie vor dreht sich bei der Planung dieses Kreisels aber alles im Kreis.