Feudingen. „Wenn wir drei oder vier noch dazu bekämen, wäre das super“, wirbt Hans-Hermann Weber vom SGV Oberes Lahntal um Verstärkung für das Team.

Der SGV Oberes Lahntal-Feudingen hat sein Jahresprogramm 2020 veröffentlicht –und sich dafür viel Neues ausgedacht. Was, das verrät im Gespräch mit unserer Redaktion Hans-Hermann Weber, im Feudinger SGV-Team Fachwart Kultur/Öffentlichkeit und Wanderführer.

Elf Wanderführer im Team – reicht das? Oder braucht es Nachwuchs?

Hans-Hermann Weber: Zunächst einmal: Alle unsere Wanderführer sind ausgebildet – weil wir Wert auf Qualität Wert legen. Wir sind mit diesem Team also gut aufgestellt.

Was ist neu im kommenden Jahresprogramm 2020?

Wir haben unser Angebot „Nordic Walking seniorengerecht“ ausgebaut, nachdem wir es Mitte 2019 zunächst einmal monatlich ins Programm genommen hatten. Und 2020 läuft es nun zweimal im Monat, nämlich jeden ersten und dritten Montag. Die Nachfrage ist jedenfalls da. Ein Highlight im Jahr ist natürlich unser Sommerfest, diesmal am 8. August und mit Live-Musik. Außerdem wird wieder der Rabenkönig oder die Rabenkönigin 2020 ermittelt.

Die erste Wanderung am Samstag, 25. Januar, läuft unter dem Motto „Wintermärchen in Wittgenstein“. Rechnen Sie tatsächlich mit Schnee?

Ja logo! Wir sind doch Optimisten – und bei dieser Tour bisher fast immer im Schnee gelaufen. Im Ernst: Wir haben dabei tatsächlich meist schönes Wetter und Schnee.

Am Samstag, 8. Februar 2020, ist SGV-Mitgliederversammlung. Was steht da auf der Tagesordnung?

Hans Hermann Weber, SGV Oberes Lahntal-Feudingen: „Alle unsere Wanderführer sind ausgebildet – weil wir Wert auf Qualität Wert legen.“
Hans Hermann Weber, SGV Oberes Lahntal-Feudingen: „Alle unsere Wanderführer sind ausgebildet – weil wir Wert auf Qualität Wert legen.“ © WP-Archiv

Unter anderem ein Bericht von der Klausurtagung der Vorstandsmitglieder, deren Ergebnisse wird dann vorstellen werden. Und wir informieren über den Sachstand beim LEADER-Antrag auf Fördermittel für unsere Jahresbaum-Allee an der Rothaarsteig-Spur „Ilsetalpfad“, die Info-Tafeln am „Ilsetalpfad“ und die vier Nordic-Walking-Strecken, die wir demnächst zeichnen werden.

Der SGV bietet auch Vorträge und Aktionen zu verschiedenen Themen oder Theater-Fahrten. Wie kommt das beim Publikum an?

Sehr gut. Wir machen als SGV eben auch einige andere Dinge als nur Wanderungen. Nehmen Sie den kulinarischen Streifzug durch Westfalen am 22. Februar mit Dr. Peter Kracht, Kreisheimatpfleger des Kreises Unna, Hauptkulturwart des Sauerländischen Gebirgsvereins und Bundeskulturwart des Deutschen Wanderverbandes. Oder die Fahrt „Hamburg mit Musical Tina Turner“ Ende April/Anfang Mai. Das ist so ein Versuch, einmal unserem mittelalten Publikum so etwas anzubieten.

Wir gucken auch, dass wir bei unseren Wanderungen heimische Kultur mit einbeziehen – zum Beispiel den Pietisten Alexander Mack als Schwerpunkt am 28. März bei einer Wanderung in Schwarzenau. Oder bei der Krimitour „Mörderisches zwischen Wald und Wiese“ am 21. August zum Jagdhof Glashütte. Das kam in den vergangenen Jahren schon sehr gut an.

Außerdem machen Sie spezielle Angebote für unterschiedliche Zielgruppen. Wie darf man sich das vorstellen?

Das geht los bei den Abenteuer-Touren für unsere Kinder, die mit Ilka Packmohr eine ausgewiesene Pädagogin betreut – beispielsweise die „Lama-Wanderung“ mit dem „Abenteuerdorf Wittgenstein“ in Wemlighausen am 5. Juni für Kinder von 8 bis 14 Jahren. Oder die Ferienspiel-Aktion „Wir bauen Nistkästen“ am 7. August. Das gilt letztlich auch für das Angebot „Auf geht’s zum Bowling!“, obwohl das eher eine Familienaktion ist.

Steckbrief: Hans-Hermann Weber

Hans-Hermann Weber (71) ist in Feudingen geboren und aufgewachsen, sieht sich selbst als „Ureinwohner“. Weber hat Elektro-Installateur gelernt und Sozialpädagogik studiert.

Der 71-Jährige ist verheiratet und hat – außer Wandern natürlich – noch andere Hobbys. Reisen zum Beispiel, „wenn es das Budget erlaubt“. Und: „Passiv Fußball, vor allem als Fan vom SV Feudingen und – logisch – des BVB.“

Lange Jahre war Weber Gründungsvorsitzender der Dorfgemeinschaft Feudingen. Im SGV ist er außerdem noch im Bezirksvorstand aktiv und nicht zuletzt „in etlichen anderen Feudinger Vereinen“.

Was wir voriges Jahr mal ausprobiert haben: eine Wanderung mit unterschiedlichen Streckenlängen – mit Einkehr. Und wer bis dahin dann geschafft war, konnte die Tour vorzeitig beenden. Beispiel „Rothaarsteigspur Wacholderweg“ am 25. April: Hier geht‘s wahlweise „mittelschwer“ oder „schwer“ über 12 oder 16 Kilometer. Ganz ähnlich angelegt ist auch der „16. Bödefelder Hollenmarsch“ am 23. Mai.

Und für etwas Ältere bieten wir unsere Mittwochswanderungen an – das sind kürzere Strecken in der näheren Umgebung.

Stichwort „Mittwochswanderung“: Da steht am 3. Juni eine Tour mit dem Titel „Fuchshausen - auf den Spuren einer verfallenen Siedlung“ im Wanderplan. Das hört sich spannend an…

Ausgangspunkt vieler Touren des SGV Feudingen-Oberes Lahntal: die neue Wandertafel an der Volksbank in Feudingen.
Ausgangspunkt vieler Touren des SGV Feudingen-Oberes Lahntal: die neue Wandertafel an der Volksbank in Feudingen. © Eberhard Demtröder

Ist es auch. Die Idee mit Fuchshausen im Zinsetal kam von zwei unserer Wanderführer bei der Programm-Planung, Agnes und Hermann Hoffmann. Bei dieser Tour entdecken die Teilnehmer Reste von Grundmauern und Wölbungen im Gelände. Und in einer in den Felsen gehauenen Höhle wird noch ein alter Schmelzofen vermutet. Denn Fuchshausen war höchstwahrscheinlich eine Köhler- und Waldschmiede-Siedlung.

Das zweitägige Wanderfest Oberes Lahntal am 16. und 17. Mai – ist es eigentlich auch über die Grenzen Bad Laasphes hinaus bekannt, etwa bei Touristen?

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Das wird ja von der Tourismus, Kur und Stadtentwicklung Bad Laasphe GmbH organisiert. Und die TKS wirbt in der Tat auch ganz stark außerhalb von Bad Laasphe, diesmal übrigens für Hesselbach. Dabei scheint sich das Wanderfest in seiner Form inzwischen etabliert zu haben. Der SGV Oberes Lahntal-Feudingen ist übrigens auch beim Wittgen­steiner Wandertag in Girkhausen dabei – und natürlich beim Deutschen Wandertag, der 2020 im hessischen Bad Wildungen läuft.

Sie werben im Programm offensiv um neue Mitglieder. Wie entwickeln sich denn die Zahlen konkret? „Zur Zeit zählen wir über 130 Mitglieder (Stand: Januar 2019)“, heißt es dazu im Internet-Auftritt der SGV-Abteilung. Ist das noch aktuell?

Tatsächlich entwickeln sich die Zahlen positiv. Den aktuellen Zuwachs 2019 konkret in Zahlen werden wir aber erst am 8. Februar 2020 bei der Jahreshauptversammlung bekanntgeben.

„Der Kürbis“ ist das Thema der nächsten Frauenwanderung am 12. September 2020. Mit wieviel Beteiligung rechnen Sie?

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Gehen Sie mal von mindestens 30 Frauen aus. Zwei Männer kümmern sich um das Organisatorische, das Ziel der Tour wird eine Überraschung sein. Jedenfalls haben sich die Frauen-Wanderungen neben den bekannten Herren-Wanderungen etabliert.

Das Deutsche Wanderabzeichen – wer interessiert sich dafür?

Es gibt da immer wieder Leute. Wir haben im SGV jemanden, der das goldene Abzeichen hat, aber auch Silber und Bronze sind schon mehrfach vergeben worden. Viele machen das, um zu sehen, wieviele Kilometer sie so im Jahr gemacht haben. Übrigens: Ein Erwachsener braucht 1000 Kilometer bis zum goldenen Abzeichen. Und: Viele gesetzliche Krankenkassen erkennen das Wanderabzeichen in ihren Bonusprogrammen an. Schließlich tut man damit etwas für seine Gesundheit.

Wegezeichner zur Verstärkung des Teams gesucht – wieviele werden aktuell gebraucht, neben dem vierköpfigen Team des SGV Oberes Lahntal-Feudingen?

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Wir haben in unserem Gebiet 220 Kilometer Wege zu zeichnen, da können wir immer Leute gebrauchen – wenn wir drei oder vier noch dazu bekämen, wäre das super! Die Wegezeichner sind ganz wichtig für die Touristen, denn die brauchen gut markierte Wege. Die Aufgabe ist auch ein Stück praktische Wirtschaftsförderung – schließlich arbeiten wir auch gut mit den heimischen Hotels zusammen.

Mit Hans-Hermann Weber sprach Eberhard Demtröder.

Der komplette SGV-Jahresplan 2020 plus Nordic-Walking-Programm im Internet: www.sgv-oberes-lahntal.de