Erstmals wird in der Löschgruppe Schameder die Kinderflamme abgenommen. Einige Kameraden werden befördert und erhalten das Fitness-Abzeichen.

Schameder. „Wir verfügen über zu wenig Spinde und Platzmangel“ – Dieser Satz zog sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahresberichte der Löschgruppe Schameder und beschreibt den Zustand des 1984 errichteten Gerätehauses, das heute 33 Aktiven als Standort dient.

Aber im Gegensatz zum vergangenen Jahr hat sich einiges bewegt. In der Zwischenzeit hat die Politik die Grundlagen für den Umbau des Gebäudes an der B 62 geschaffen. Löschgruppenführer Jörg Stöcker richtete daher bei der Jahresdienstversammlung der Löschgruppe Schameder den Dank für seine Bemühungen in der Sache an Bürgermeister Hennig Gronau und dankte auch den Ratsfraktionen für die konstruktive Zusammenarbeit. Hennig Gronau stellte kurz den Zeitplan der Planungen vor und betonte, dass die Gemeinde in der Sache Schulter an Schulter mit der Feuerwehr stehe.

Einsätze und Aufgaben

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Ein Drittel der 21 Einsätze führte die Kameraden im laufenden Jahr in das Industriegebiet im Jägersgrund und in den Industriepark Wittgenstein. Markantester Einsatz war die Ausleuchtung eines provisorischen Hubschrauberlandeplatzes bei Bunker Erich in Erndtebrück. Ein verunfallter PKW Fahrer musste zur Uniklinik Marburg geflogen werden.

Insgesamt war es ein eher ruhiges Jahr der Einsatzabteilung. Umso mehr konnten andere Aufgaben erledigt werden. 2019 stand Schameder ganz im Zeichen des 700-jährigen Ortsjubiläums. Hier brachte sich die Feuerwehr bei allen Veranstaltungen ein. Höhepunkt waren die vier Schauübungen mit der pferdegezogenen Handdruckspritze beim stehenden Festzug. Stöcker bedankte sich ausdrücklich bei den Feuerwehrkameraden im gesamten Gemeindegebiet für die Unterstützung beim Jubiläum.

Sport- und Gesundheitsförderung bei der Feuerwehr sind eine unverzichtbare Notwendigkeit und so nahmen wieder zahlreiche Kameraden an den 17 Übungs- und Abnahmetermine zur Erlangung des deutschen Feuerwehr-Fitness-Abzeichens teil. Die sportlichen Anforderungen liegen hoch und sind auf den Feuerwehrdienst zugeschnitten. Einige Teilnehmer gingen auf die 20 Kilometer lange Radstrecke durchs Edertal. Andere bevorzugten die 1000-Meter-Distanz im Erndtebrücker Hallenbad oder einen Marathon. Die Übung auf der Endlosleiter in nahezu voller Atemschutzmontur zeigte aber auch auf, wo die körperlichen Grenzen liegen.

Die „Feuerameisen“

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Nadine Müller-Kovacs stellte als Gemeindekinderfeuerwehrwartin die zahlreichen Aktivitäten dieser Einheit vor, die 11 Mitglieder hat und sich regelmäßig unter fachkundiger Leitung trifft. Kinderfeuerwehren bieten Mädchen und Jungen ab sechs Jahren die Möglichkeit, sich spielerisch mit dem Thema Brandschutz auseinanderzusetzen. Für die Schamederschen „Feuerameisen“ stand in diesem Jahr unter anderem ein Besuch beim Technischen Hilfswerk auf dem Plan. Erstmals konnte im laufenden Jahr die Kinderflamme abgenommen werden, die grundlegende Kenntnisse der Feuerwehr wie das Absetzen eines Notrufes oder die Suche nach einer vermissten Person an die Kids vermittelt.

Die Jugendfeuerwehr im Zug 3 zählt neun Mitglieder. Gemeindejugendfeuerwehrwartin Petra Seifert berichtete, dass neben dem normalen Dienstplan 2019 noch die Übungen für die Leistungsspange und ein Berufsfeuerwehrwochenende anstünden. Seit 29 Jahren führt die Jugendfeuerwehr die Weihnachtsbaumsammelaktion im Gemeindegebiet durch. Zum vierten Mal gestaltet sie in diesem Jahr ein Fenster beim Lebendigen Adventskalender der Evangelischen Kirchengemeinde in Erndtebrück.

Bedeutung für das Dorf

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Bürgermeister Hennig Gronau eröffnete sein Grußwort mit dem Satz: „Feuerwehr Schameder, Überschrift: Es läuft!“ Er erinnerte an das grandiose Dorfjubiläum und betonte, wie wichtig die Feuerwehr als Baustein in der Dorfgemeinschaft und in der Gemeinde Erndtebrück ist. „Ihr habt dazu beigetragen, dass alle Erndtebrücker sich bei dem Jubiläum wohl gefühlt haben.“ In seinem Dank an die Feuerwehr schloss er besonders die Kinder- und Jugendarbeit ein. Durch erste Wechsel von der Kinder- zur Jugendfeuerwehr funktioniere das System so, wie man es sich bei der Gründung vor zwei Jahren vorgestellt habe.

Wehrführer Karl-Friedrich Müller freute sich, dass mit Tim Saßmannshausen ein Ortsvorsteher im aktiven Feuerwehrdienst steht. A uf Saßmannshausens Vorschlag hatte der Rat sich in einer Erklärung hinter den Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes Hartmut Ziebs gestellt. Im November entzogen fünf der sieben Vizepräsidenten Ziebs aus bisher unbekannten Gründen das Vertrauen und forderten ihn zum Rücktritt auf.

>>> EHRUNGEN

  • Beförderung zum Feuerwehrmann/frau: Kilian Bald, Alissa Müller und Tim Saßmannshausen
  • Deutsches Feuerwehr-Fitness-Abzeichen (dFFA): Phil Robin Roth (Jugend Gold) und Dr. Thomas Diekmann (Silber)