Bad Berleburg. Wie wichtig ist ein interkultureller Mehrgenerationentreffpunkt in Bad Berleburg? Darüber haben der DRK und die Stadtverwaltung informiert.
Eigentlich geht es Bürgermeister Bernd Fuhrmann nicht schnell genug. Am liebsten so schnell wie möglich möchte er den interkulturellen Mehrgenerationentreffpunkt in der Villa im Rathausgarten in Betrieb sehen. Aber dafür müssen Fördermittelbeantragt werden – und das dauert. Dr. Martin Horchler, Vorstand des DRK Kreisverbands Siegen-Wittgenstein rechnet mit einer möglichen Bewilligung in etwa einem Jahr. „Am 1. Januar 2021 könnte man dann konkret starten“, so Horchler.
Um sich einen Eindruck zu verschaffen, ob und wie ein interkultureller Mehrgenerationentreffpunkt in Bad Berleburg sinnvoll ist, befragte das DRK zwischen Juli und September dieses Jahres Bad Berleburger Bürger – insgesamt 189 Personen haben sich daran beteiligt, die Ergebnisse wurden am Dienstagabend im Bürgerhaus präsentiert: Demnach halten es 86 Prozent der Befragten für wichtig, einen solchen Treffpunkt im Zentrum der Stadt zu haben.
Bürger sprechen sich für kernstadtnahe Lösung aus
Die soziodemografischen Merkmale der Befragten sind dabei breitgefächert: Alle möglichen Altersklassen und Familienstände sind repräsentiert, gleichwohl nahmen langjährig in Berleburg als auch neu Hinzugezogene an der Umfrage teil.
Dass die Wahl der Villa im Rathausgarten eine gute Wahl sei, bestätigte die Mehrheit der Befragten – 76 Prozent sprachen sich für die Kernstadt im allgemeinen aus, 15 Prozent gar für die Nähe des Rathauses. „Der Ort für den Mehrgenerationentreff durfte nicht außerhalb der Kernstadt liegen“, erklärte Fuhrmann die Entscheidung für die Villa, die hervorragend zum Konzept passe.
Bürger wünschen sich Café und Raum zur Begegnung
„Außerdem steht sie für uns zur Verfügung.“ Das Gebäude und auch der Garten sollen in der bekannten Form beibehalten werden – ein Problem gebe es jedoch: „Es ist nicht barrierefrei“, merkte der Bürgermeister an. Dafür müsse noch eine Lösung gefunden werden.
Auch zum gewünschten Angebot wurden die Bürger befragt: Hier standen vor allem ein Raum für Begegnung, ein Café oder auch soziale Beratung im Vordergrund, aber auch kreative Angebote waren beliebt. Bürgermeister Fuhrmann ist es wichtig, bei den Angeboten einen Mix zu schaffen: „Sowohl Interkulturelles als auch Bildungsangebote bieten sich an. Wir wollen das Wir-Gefühl stärken.“
Repair-Café könnte ein konkretes Angebot sein
Es könne auch die Anregung von Oliver Junker-Matthes aufgegriffen werden, ein Repair-Café anzubieten. „Das könnte dann im Mehrgenerationentreffpunkt verortet werden“, schlug Fuhrmann vor. An diesem Beispiel lasse sich auch gut zeigen, wie sich Bürger beteiligen könnten: „Dabei könnten sich zum Beispiel rüstige Senioren, die handwerkliche Fähigkeiten mitbringen, einbringen.“
Bis die Fördergelder zur Umsetzung des Projekts da sind, wird noch etwas Zeit vergehen – bis dahin können Pläne hinsichtlich Angeboten, Name und Ausstattung wie auch Organisation ausgearbeitet werden.
Die Bürger, die sich an der Umfrage beteiligt haben, haben bereits konkrete Vorstellungen und Wünsche: So sei ein Café für Ältere, Tanzveranstaltungen, Vater-Kind-Angebote, Spaziergänge oder auch Spieleabende willkommen.
Workshop zur Ideenfindung
Ebenso gewünscht wurden informative Angebote wie ökologische Bildung, Lesekreise, Gesprächsrunden, Vorträge und Informationsveranstaltungen. Auch in Sachen Austausch machten sich die Bürger Gedanken: So sei Foodsharing sinnvoll, wie auch eine Hilfs- und Aktivitätenbörse, Nachhilfe oder eine Kleiderkammer bzw. ein Second-Hand-Laden.
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Am Dienstagabend starteten die Beteiligten von der Stadtverwaltung sowie dem DRK, ehrenamtlichen Helfern und heimischen Politikern zusammen mit einigen Bürgern die Ideenfindung in einem Workshop. Dabei wurden unter anderem Vorschläge für den Namen des Mehrgenerationentreffs gesammelt – erste Kandidaten: Villa Kunterbunt, Alte Landratsvilla oder einfach nur Villa.