Berleburger Bastel-Blog: Ist das Deko oder kann das weg?
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Lesezeit: 5 Minuten
Bad Berleburg. Lena Grosch (34) aus Bad Berleburg bastelt mit Naturmaterialien – und beschreibt in ihrem Internet-Blog „Natürlich Deko“, wie das geht.
Advent. Wohnung, Haus und Vorgarten werden geschmückt. Vielerorts wird gebastelt und gewerkelt, denn man benötigt passend zur Weihnachtszeit natürlich Dekoration. „Natürlich Deko“ – der Name ist Programm bei Lena Grosch. Die 34-jährige Bad Berleburgerin hat seit drei Jahren einen DIY-Blog gleichen Namens. Dort dreht sich alles um Dekorationen aus Naturmaterialien. Die Idee kam ihr, angeregt durch Deko-Blogs, am Ende ihrer Elternzeit.
Der Business-Plan
„Das würde mich auch interessieren“, dachte sie damals. Die Folge war ein kleiner Business-Plan: Was will ich? Was kann ich? „Schreiben macht mir Spaß...“, nickt Lena Grosch, die halbtags bei der Firma Regupol BSW in Bad Berleburg im Marketing tätig ist, dort unter anderem Pressetexte und Broschüren erstellt. „...und dekorieren. Ich liebe es, unser fast 200 Jahre altes Haus mit dem Garten an der Odeborn saisonal oder einfach aus einer Stimmung heraus immer wieder neu zu gestalten.“
Das Basteln als Plus
Ursprünglich hatte sie sich vorgestellt, dass sie auf ihrem Blog nur zeigen wollte, wie man Haus und Garten dekorieren kann: „Mit ‘nem Zweig hier, ein paar Steinchen dort die Wohnung aufhübschen.“ Und dann ergab es sich, dass das Basteln noch als Aspekt hinzukam. Dabei spielen bei ihr Naturmaterialien eine große Rolle. Auch in Kombination mit Perlen, Filz, Papier und Farbe entsteht etwas schönes Neues: kleine und große Deko-Teile, die mit kleinem Geld und wenig Aufwand große Wirkung erzielen. Grosch: „So habe ich (m)eine Nische gefunden.“
Die Schatzsuche
n Do-It-Yourself-Bastelanleitungen zeigt die 34-Jährige, wie man schöne Deko für alle Jahreszeiten aus und mit Fundstücken aus der Natur ganz leicht selber basteln oder bereits vorhandene Deko-Teile aufwerten kann. „Zeigen, was ich mag und die Freude an schöner, selbst gemachter Deko teilen“ – das ist Groschs Ziel. Mit Mann und Tochter geht sie oft am Wochenende auf Schatzsuche. „Wir leben in Wittgenstein, da ist die Natur vor der Haustür.“
Das Material aus der Natur
Und nichts ist vor ihr sicher. Daher hat Grosch einen großen Fundus an Zweigen, Zapfen, Rinde, Moos und mehr. Manchmal hat die Bloggerin beim Sammeln direkt eine Idee, was sich damit anstellen ließe. Es sei aber meist so, dass sie eine Bastelidee habe – und dann noch dazu suche, was fehlt. „Am meisten freue ich mich, wenn ich eine Idee habe und auch schon alle Bestandteile im Fundus liegen.“ Inspiration bekommt sie auf Pinterest, aus Deko-Büchern und -Zeitschriften. Und wenn sie im Garten Hecken oder Bäume schneidet, dann entsteht kein „Abfall“, sondern „ich überlege parallel, was ich daraus basteln könnte“. Ihr Mann fragt daher immer: „Ist das Deko oder kann das weg?“ Die Liebe zur Natur und das Händchen für Dekorationen liegen bei Lena Grosch übrigens in der Familie.
Der Nachwuchs
Auch Tochter Ilvie „findet es super, mit Mama zusammen zu basteln!“ Die Fünfjährige hat einen kleinen Tisch im hauseigenen Bastelraum, der gleichzeitig als Fotostudio dient. Anfangs hat Lena Grosch noch mit der Handykamera fotografiert, diese aber später gegen zwei Fotolampen und eine Spiegelreflexkamera mit Stativ eingetauscht. Ihre Blogbeiträge entstehen meistens abends oder am Wochenende. „Dafür brauche ich im Durchschnitt fünf bis acht Stunden Zeit und die nötige Ruhe.“
Das eigene Tempo
Material vorbereiten, einzelne Arbeitsschritte fotografieren, Fotos hochladen, Bilder bearbeiten, Logo einsetzen, Text erstellen, online stellen. Große Blogger investieren sehr viel Zeit, weiß Lena Grosch, geben auch viel von sich preis. Das möchte sie aber gerade nicht. „Ich möchte mein Tempo selbst bestimmen. Ich glaube, ich wachse langsam, aber nachhaltig.“ Sie ist auch auf Instagram und Facebook unterwegs, hat bei Pinterest rund 4000 Follower. „Das ist mein wichtigster Kanal.“
Die Zielgruppe
Ihre Zielgruppe ist „Ende 30 bis Mitte 60, Haus- und Gartenbesitzer“. Das habe sich so ergeben. „Die sprechen meine Beiträge wohl am meisten an.“ Grosch freut sich, wenn positive Rückmeldungen kommen: „Das sieht schön aus, das mache ich mal nach...“ Anscheinend habe sie es gut gemacht, denn es kamen irgendwann Anfragen von Firmen, ihre Produkte zu testen. Da man das als Blogger üblicherweise nicht umsonst macht, „habe ich das Gewerbe angemeldet“.
Die Firmen orientieren sich an Zahlen – also den Followern, ihnen ist die Reichweite wichtig. Auch für Posterlounge, Pharao24, Photolove und Atelier Floral hat Lena Grosch schon Beiträge erstellt. „Von UHU zum Beispiel bekomme ich Materialpäckchen und ein Honorar, erstelle etwas der Jahreszeit entsprechend und kennzeichne das Ganze dann als Werbung.“
Der Datenschutz
Grosch bewirbt nur Sachen, die sie reinen Herzens empfehlen kann. Ansonsten darf man die Marke etwa vom Akkuschrauber oder Kleber auf Fotos nicht erkennen. Als Blogger muss man einiges beachten und seine Beiträge datenschutzkonform gestalten. Bei ganz schwierigen Sachen gönnt sich die Berleburgerin auch schon mal einen Programmierer. Ansonsten seien die Ausgaben überschaubar: Kosten für die Website, zusätzliches Bastelmaterial, Holzbohrer. Groschs Fazit: „Es läuft gut, aber der Spaß an der Sache steht im Vordergrund.“
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