Bad Laasphe. Die Geschichte zu dieser Kandidatur ist so einfach wie kurios: „Die Idee ist bei einem Bier entstanden“, sagt Klaus Preis (FDP).
Es ist der politische Coup, mit dem knapp ein Jahr vor der Kommunalwahl in Bad Laasphe so keiner gerechnet hat: Ein Dreierbündnis aus FDP, Grünen und CDU präsentiert einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020: Dirk Terlinden wurde am Freitag in Feudingen von den Fraktionsspitzen auch offiziell vorgestellt. Die gemeinsame Programmatik hinter der Unterstützung ist einfach: „Es muss sich etwas ändern“, sagt Anne Bade (Grüne) und Günter Wagner (CDU) unterstreicht: „So macht Politik in Bad Laasphe keinen Spaß mehr“.
Die Geschichte zu dieser Kandidatur ist so einfach wie kurios: „Die Idee ist bei einem Bier entstanden“, sagt Klaus Preis (FDP). Genauer gesagt war es wohl auf dem Sportplatz des SV Feudingen. Ein Freund hatte Preis seinen Nachbarn Dirk Terlinden als potenziellen Bürgermeisterkandidaten vorgeschlagen: „Willste den nicht mal fragen?“
Eigentlich, das gibt Klaus Preis unumwunden zu, wollte die FDP Günter Wagner von der CDU unterstützen, sollte dieser noch einmal antreten. Zu dieser Zeit aber hatte sich Martin Achatzi als potenzieller Kandidat ins Spiel gebracht und nun doch zurückgezogen. Im Windschatten der politischen Diskussion innerhalb der CDU, entwickelte Preis die Idee, dann doch einen eigenen Mann vorzuschlagen und sprach mit Anne Bade. Die machte deutlich: „Es muss ein Verwaltungsmann sein“. Den kann Klaus Preis mit Dirk Terlinden präsentieren.
Verwaltungserfahrung
Der 52-Jährige kommt aus Leverkusen, hat aber enge Beziehungen nach Feudingen, dem Ort aus dem seine Eltern stammen und in dem er seit 2010 ein Haus besitzt. Aktuell leitet Terlinden als Diplom-Verwaltungswirt das Büro des Oberbürgermeisters von Leverkusen. Außerdem bringt der Erfahrungen als Referent des Beigeordneten für Bürgerangelegenheit, Umwelt und Soziales mit, leitete das Umweltamt und hat Verwaltungskarriere gemacht: „Ich habe alle diese Wege ohne Parteibuch absolvieren könne“, ist Terlinden in diesem Zusammenhang wichtig.
Seit April liefen viele Gespräche mit FDP und Grünen, zuletzt kam auch die CDU dazu. Dort stellte sich Terlinden am Dienstag in einer Mitgliederversammlung vor. Die CDU hatte mit der aus Hesselbach stammenden und in Augsburg lebenden Birgit Tang auch eine eigene Kandidatin. „Wir waren von Terlinden überzeugt und es gab ein breites Votum für ihn“, erläutert Günter Wagner, der selbst nicht antreten will. So war der Weg für ein Dreierbündnis frei. Die Parteien eint die Unzufriedenheit mit dem Amtsinhaber Dr. Torsten Spillmann und der Wunsch politische Probleme anzugehen.
Terlinden sieht als eine der wichtigste Herausforderung die Haushaltskonsolidierung. Dazu müsse aber ein Haushalt fristgerecht aufgestellt werden und es dürfe keine weiteren Belastungen durch Steuererhöhungen für die Bürger geben. Einen guten Ansatz sieht der Kandidat in der Senkung der Kreisumlage im 0,5 Prozent. „Wir müssen auch bei der Grundsteuer und der Gewerbesteuer wieder die Talfahrt ansetzen“, formuliert der 52-Jährige, der als parteiloser Kandidat aber auch die Fühler in Richtung SPD ausstreckt. Terlinden hofft auf eine breite Basis: „Wir müssen zu einem Wir in Bad Laasphe zurückkehren“, formuliert er und meint damit Verwaltung, Politik und Bürger.