Bad Berleburg. Buchhändlerin Monika Schröder macht ihre Arbeit mit Leidenschaft, Engagement und Herzblut. Dabei bedeuten ihr die Kunden mehr als die Umsätze.

Der Buchhandel klagt über die Konkurrenz durch elektronische Medien, mangelndes Interesse vor allem der jungen Smartphone-Generation an Literatur. Monika Schröder, Buchhändlerin „MankelMuth“ in Bad Berleburg, macht da etwas andere Erfahrungen – welche, das erzählt sie im Interview mit unserer Redaktion.

Die Buchhandlung im Zeitalter von Internet, Streaming-Diensten, Youtube, Smartphone und Hörbüchern – wie geht es ihr im Moment? Welche Zukunft hat so eine Einrichtung mit so einer langen Tradition?

Monika Schröder: Wir sind mehr als zufrieden. Was in zehn Jahren sein wird, vermag ich nicht zu sagen, da alles – auch die Institution Buchhandlung – dem Wandel unterworfen ist. Was aber sicherlich bleibt, ist der Wunsch vieler Kunden nach einer persönlichen Beratung. Wir können uns ja in zehn Jahren noch einmal bei einer Tasse Tee darüber unterhalten – es bleibt spannend!

Was muss man dafür tun, damit diese Tradition fortbestehen kann?

Man muss seine Arbeit mit Leidenschaft, Engagement und Herzblut machen – alles andere kommt von selbst. Unsere Kunden bedeuten uns mehr als die Summe unserer Umsätze – und das wissen sie auch.

Generationen-Frage: Wie jung ist die Kundschaft, die Ihren Laden an der Poststraße betritt? Und was lesen die Berleburger, die Wittgensteiner gerade?

Unser Publikum ist bunt gemischt – so, wie man es sich als Buchhändlerin nur wünschen kann. Und die Kunden lesen genauso bunt gemischt und querbeet – nur Politik und Zeitgeschichte werden eher weniger gefragt.

„Literatur aus Georgien zum Ausleihen: Buchhandlung spendet an Stadtbibliothek“ – so lautete Mitte November 2018 die Überschrift in unserer Zeitung. Wie läuft da die Zusammenarbeit? Ein Geben und Nehmen?

Unsere Zusammenarbeit ist – wie in jeder guten Beziehung – ein ausgewogenes Geben und Nehmen. Außerdem braucht auch eine Bücherei jemanden, der ihr die Bücher liefert.

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Für die Tour rund um die Kinderbücher mit der Figur „Tafiti“ schlüpfen Sie auch schon mal ins Erdmännchen-Kostüm. Wieviel Spaß macht Ihnen das?

Das macht einfach riesig viel Spaß! Und die Kinder zum Beispiel in der Kita „Senfkorn“ am Sengelsberg reagieren auch so toll darauf. Die spüren ganz einfach die Magie, die von der Figur ausgeht. Und sind sich nicht ganz sicher: Ist das nun ein Mensch oder nicht?

Was ist Ihnen eigentlich lieber: Bei Lesungen zuhören oder selber Lesungen veranstalten?

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Beides ist toll, aber Lesungen zu veranstalten bringt doch noch eine größere Nähe zum Autor. Im Mai 2011 hatten wir zum Beispiel den Bonner Autoren Detlev Arens mit Wurzeln hier in Bad Berleburg zu Gast. Er hatte bereits den Kunst-Reiseführer „Sauerland“ geschrieben und stellte nun bei unserer ersten Lesung damals im Landhaus Wittgenstein seinen Bildband „Der deutsche Wald“ vor. Da waren dann 60 Leute im Landhaus – und wir haben den Band am Ende rund 135 Mal in Wittgenstein verkauft. Was aber noch wichtiger ist: Wir sind Detlev Arens bis heute verbunden.

Leserservice für WP und WR – auch das bietet die Buchhandlung „MankelMuth“ an der Poststraße, dankenswerterweise. Vielleicht nochmal für unsere Leserinnen und Leser: Was ist bei diesem Service möglich?

Wir betreuen unsere Abonnenten, leiten Reklamationen weiter und nehmen Anzeigen auf.

Was bedeutet Ihnen Wittgenstein?

Mein Zuhause seit mittlerweile 31 Jahren!

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Den ultimativen Weihnachtstipp bekommen Sie in unserer Buchhandlung – kompetent und freundlich.

Mit Monika Schröder sprach Eberhard Demtröder.