Wemlighausen. Grundidee mit neuem Gesicht: Der erste „Faire Brunch“ im Abenteuerdorf Wittgenstein lockt Besucher aller Altersklassen, auch aus dem Sauerland.

Das Konsum- und Einkaufsverhalten eines Einzelnen wird die Welt und ihren Lauf nicht ändern. Oder doch? Dass das mit dem Einzelnen nicht mal im Mikrokosmos Wittgenstein stimmt, konnten jetzt über 100 Besucher aller Altersklassen überzeugend erleben – beim ersten „Fairen Brunch“ im Abenteuerdorf Wittgenstein (ADW).

Das läuft schief

Immer mehr Menschen erkennen, dass viele Dinge in der Welt schief laufen – und dass auf unserer einen Erde am Ende immer alles miteinander zu tun hat: der Wohlstand der einen und die Armut der anderen, der vor allem im Norden vorangetriebene menschengemachte Klimawandel und die Naturkatastrophen im Süden, unsere Handys auf dem neuesten Stand der Technik und die Kinderarbeit in den Kobalt-Minen im Kongo, die billige Kleidung für uns und die Hungerlöhne für Textilarbeiterinnen in Bangladesch.

Darum ist es so kompliziert

Man würde ja so gern etwas tun, man würde sich so gern ändern, aber dann kommen die Abers: Es ist so einfach und so billig, eben mal etwas im Internet zu bestellen, es ist so kompliziert, all die komplexen Zusammenhänge zu verstehen, wirklich verlässliche Gütesiegel zu finden, die Nachhaltigkeit und Menschenwürde nicht nur versprechen, sondern auch halten.

Das neue Konzept

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Die Besucher kamen übrigens nicht nur aus Wittgenstein, sondern auch aus Sauerland und Siegerland. Nach vielen Fairen Frühstücken und Fairen Wochen, die es am Ende vor allem noch im Ökumenischen Welt-Laden in Bad Laasphe und im Erndtebrücker Klöneck gegeben hat, versuchte man jetzt dieses ganz neue Konzept.

Der Ausschuss für Mission, Ökumene und Weltverantwortung im Wittgensteiner Kirchenkreis war Veranstalter, vor allem Ulrike Berk und Pfarrerin Claudia Latzel-Binder hatten die einfache Grundidee eines späten Frühstücks und leckeren Mittagessens mit fair gehandelten Produkten einerseits und regionalen Produkten in Bio-Qualität anderseits durch viele weitere ganz frische Ideen zu einer besonderen Veranstaltung gemacht.

Die frischen Ideen

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Da war der sprechende Kleiderschrank vom Berleburgs Vikar Patrick Bloy und seiner Verlobten Rebecca Bohle, wo man rohstoff-intensive Produktions- und kurze Lebens-Geschichten billigster Klamotten hören konnte. Ferner gab es eine Modenschau.

Die Modenschau

Als Models unterwegs waren: Rechtsanwältin Dr. Sabina Bald, Berleburgs Ortsvorsteherin Ulla Belz, Wittgensteins Superintendent Stefan Berk, JAG-Schulleiter Clemens Binder, Bettina Born von der Berleburger Kulturgemeinde, Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau, Renate Kaletsch und Kerstin Keune, Berufskolleg-Leiterin Claudia Sauer, Berleburgs Beigeordneter Volker Sonneborn, Axel Theuer von der Sparkasse Wittgenstein und Kai Wunderlich von der Volksbank Wittgenstein.

Breite Angebotspalette

Der Laaspher Welt-Laden bot Geschenkideen aus seinem üblichen Sortiment, das Erndtebrücker Klöneck faire Lebensmittel, das Fundhaus Gleidorf war mit Second-Hand-Kleidung und Deko-Artikeln aus zweiter Hand vertreten.

Außerdem wurden Plant-for-the-Planet-Schokolade – den Kontakt hatte die Erndtebrücker Realschule fürs ADW hergestellt – sowie Honig und Lama-Wolle direkt aus dem Abenteuerdorf verkauft.

Und zwischen all dem gab es Musik von Melissa Große, die den Tag gesanglich begleitete.

Gestylt von Friseur-Meisterin Judith Birkelbach-Große präsentierten sie Kleidung der österreichischen Firma Fairytale-Fashion, die bio-faire Mode in kleinen Manufakturen in Nepal produzieren lässt. Die Betonung liegt beim Namen auf „Fair“, das englische Wort „Fairytale“ bedeutet dabei Märchen.

Die Tour rund ums Wasser

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Die abschließende besinnliche Wanderung zum Thema „Wasser“ mit dem Laaspher Pfarrer Steffen Post brachte nochmal über 20 Teilnehmern die Natur näher. Und sie erinnerte ganz nebenbei daran, dass die Bewahrung der Schöpfung eine der vornehmsten Christenpflichten ist.