Erndtebrück. Das Lehr- und Verfahrenszentrum in der Hachenberg-Kaserne bekommt eine neue Leitung. Und der Ausbildungsauftrag sei wichtiger denn je, heißt es.

Militärischer Appell am Dienstagmittag in der Hachenberg-Kaserne. Der Anlass: die Übergabe der Leitung des Lehr- und Verfahrenszentrums (LVZ) in neue Hände. Die Akteure dabei: Oberstleutnant Leif Nielsen, er geht nach Bonn. Und Oberstleutnant Christian Kramer, er kommt als Nachfolger. Als Kommandeur des Einsatzführungsbereichs 2 und Standortältester vollzieht Oberstleutnant Jörg Sieratzki den Wechsel. In seiner Ansprache betont er, wie wichtig der Ausbildungsauftrag des LVZ sei – etwa mit Blick auf „das wiedererstarkte Bewusstsein für die Notwendigkeit einer wehrhaften Demokratie“ bei einer gleichzeitig „veränderten globalen sicherheitspolitischen Lage“.

Das sagt der neue Leiter

Christian Kramer freut sich auf die neue Herausforderung: „Als ich vor fast genau zwei Jahren den Standort Erndtebrück Richtung Köln verlassen habe, konnte ich nicht ahnen, dass ich heute das Kommando über das Lehr- und Verfahrenszentrum übernehmen werde.“ Eine „Kommandeur-Verwendung“ zähle für ihn „immer noch zu den attraktivsten Stationen der Offizierslaufbahn“ – und das „trotz weiter zunehmender Widrigkeiten“.

Nachfolger kennt Erndtebrück bereits gut

Oberstleutnant Leif Nielsen, Jahrgang 1971, gebürtiger Flensburger, studierte Elektrotechnik an der Universität der Bundeswehr in Hamburg. Seit 2016 leitete das Lehr- und Verfahrenszentrum (LVZ) in Erndtebrück. Hier wird unter anderem technisches Führungspersonal der Luftwaffe ausgebildet. Er wirkt ab sofort als ministerieller Referent beim Stab Organisation und Revision im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn.

Sein Nachfolger, Oberstleutnant Christian Kramer, studierte an der „UniBw“ in Hamburg Betriebswirtschaft und war 2003 als Jägerleitoffizier in Erndtebrück tätig, 2014 ferner als Chef der Einsatzführungsstaffel 21.

Kramer spricht dabei von einer „mehr als bescheidenden Personalsituation“. Er möchte den Kurs seines Vorgängers beibehalten.

Das sagt der Vorgänger

Vorgänger Oberstleutnant Leif Nielsen merkt „insbesondere in personeller Hinsicht“ den „Ressourcen-Spagat“ im LVZ an, lobt aber gerade deshalb umso mehr sein bisheriges Team als „dufte Truppe“. Und gerade mit der Ausgestaltung des neuen Flugführungsdienstes hätten sich für ihn „eine Vielzahl anspruchsvoller Herausforderungen“ abgezeichnet – bis hin zum Projekt „Neues Ausbildungsgebäude ATT“.

Das sagt der Kommandeur

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Oberstleutnant Jörg Sieratzki lobt das große Engagement Nielsens „als fürsorglicher Vorgesetzter“. Er bescheinigt ihm „innovativen Gestaltungswillen“, um „unsere lehrgangs­gebundene Ausbildung stets an den [...] Erfordernissen auszurichten“.

Herausragende Projekte in Nielsens Amtszeit aus Sicht Sieratzkis:

„Der Aufbau der neuen Ausbildungs-, Test-, und Trainingseinrichtung, kurz ATT“. Hier habe sich Nielsens „Expertise im Rüstungsbereich unserer Streitkräfte [...] als wahrlich wertvoll erwiesen“.

Der „Aufbau der öffentlich-privaten Partnerschaft mit der Deutschen Flugsicherung in Kaufbeuren und hier insbesondere die Etablierung der schwierigen Verfahrensabläufe“

„Die Integration des Personals der Militärischen Flugsicherung in das Lehr- und Verfahrenszentrum“

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Nicht zuletzt habe Nielsen große „Initiativkraft in erforderliche Modifikationen zum Ausbildungsaufbau innerhalb des Flugführungsdienstes eingebracht – und zum einen die Neugestaltung der Luftlage-Ausbildung durch- und umgesetzt sowie auch eine Neugestaltung der Jagdlizenz-Ausbildung [...] initiiert“.