Aue/Berghausen. Der Baubeginn auf dem Teilstück über die Eder hinweg rückt für 2020 in greifbare Nähe. Inzwischen hat die Stadt eine Bedingung der Bahn erfüllt.

In den geplanten Ausbau für den Eder-Radweg im Abschnitt zwischen Aue und Berghausen kommt offenbar Bewegung: Parallel zu Gleis-Bauarbeiten der Bahn in der vergangenen Woche sind am Bahnübergang Kilbe, über den hinweg der Radweg künftig verlaufen soll, Bäume und Sträucher gefällt und entfernt worden. Ein Signal, dass es hier in Sachen Neubau Eder-Radweg endlich weitergeht? Klares Ja dazu von Wolfgang Grund, im Bad Berleburger Rathaus Abteilungsleiter „Infrastruktur und Erholung“.

Dorfverein Aue-Wingeshausen möchte Wegränder gestalten

Für einen zeitnahen Ausbau des Eder-Radweges zwischen Aue und Berghausen besonders eingesetzt hatte sich im Frühjahr der Dorfverein Aue-Wingeshausen mit einer „Rad-Tour“ der besonderen Art, an der rund 100 Menschen teilnahmen.

„Es hat lang genug gedauert“, findet Helmut Keßler, Vorsitzender des Dorfvereins, mit Blick auf die ausgedehnte Planungsphase für das Teilstück, auf dem Rad-Wanderer demnächst deutlich besser unterwegs sein sollen. „Wenn wir touristisch weiterkommen wollen, müssen wir auch in diesem Segment Markt-Niveau erreichen.“

Inwieweit ist der Dorfverein nun bei der Umsetzung mit im Boot? Dazu Wolfgang Grund, Abteilungsleiter „Infrastruktur und Erholung“ der Stadtverwaltung Bad Berleburg: „Der Dorfverein wurde soweit möglich über die Maßnahmen informiert und auf dem Laufenden gehalten. Inwieweit sich der Verein weitergehend einbringen kann, wird zur Zeit erörtert.“

„Wir können darüber nachdenken, dass wir den Radweg noch schöner gestalten, etwa mit einer Station mit Ruhebank oder am Rand mit einem Wildblumen-Streifen“, sagt Helmut Keßler. Und um die Pflege könne sich der Dorfverein natürlich ebenfalls kümmern.

Die Stadt sei Auftraggeber dieser Arbeiten: „Wir haben die Gunst der Stunde genutzt, um die erforderlichen Sichtweiten am Bahnübergang herzustellen“, erklärt Grund im Gespräch mit unserer Redaktion.

Stadt plant, Land baut

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„Dadurch muss am Bahnübergang keine technische Sicherung durch Schranken und Signalanlagen für den geplanten Radweg eingerichtet werden“, erläutert er. Das wäre auch ein enormer Kostenfaktor, der womöglich die Wirtschaftlichkeit des Radweg-Projekts gefährden könnte. Und weil „zurzeit kein Gleisverkehr läuft, konnten wir Kosten in erheblichem Maße einsparen“, freut sich der Abteilungsleiter.

Ziel sei es, 2020 mit dem Ausbau des Radweges zu beginnen, so Grund weiter. Dafür „werden die entsprechenden Genehmigungen in den kommenden Wintermonaten eingeholt“. Im Übrigen habe sich die Deutsche Bahn mittlerweile „sehr kooperativ in die Plan-Überlegungen eingebracht und unterstützt die Maßnahme in vollem Umfang“. Bauherr wie auch Träger der Baukosten bei rund 250.000 Euro ist laut Grund das Land NRW. An der konkreten Planung bei rund 50.000 Euro beteiligt seien die Stadt Bad Berleburg, das Ingenieurbüro Miß aus Wingeshausen und das Planungsbüro Uwe Meyer in Erndtebrück. Die Finanzierung sei zwischen Land NRW und Stadt Bad Berleburg vereinbart.

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Laut Wolfgang Grund arbeitet die Stadt Bad Berleburg schon seit 1998 an den Plänen für das rund zweieinhalb Kilometer lange Radweg-Teilstück – und bereits seit 2014 für den geschilderten Verlauf. Geplant ist eine Radweg-Trasse vom Ortsausgang Aue unterhalb der Kläranlage entlang bis hinüber zur Preisdorf-Brücke über die Eder hinweg – und von dort aus über besagten Bahnübergang Kilbe sowie am Hof Kilbe vorbei nach Berghausen.

Enorme Planungskosten eingespart

Bereits im Frühjahr hatte Grund in einer Sitzung des Ausschusses für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt den Bad Berleburger Politikern deutlich gemacht, dass allein durch den Verzicht auf eine technische Sicherung der Kreuzung von Radweg und Rothaarbahn Planungskosten von rund 400.000 Euro eingespart werden könnten.

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Eine Bedingung der Bahn dafür, auf technische Sicherungen, also Schranken, zu verzichten: Unmittelbar am Übergang müssten Böschungen zurückgenommen und Bäume gefällt werden, damit das Gleis an dieser Stelle für Radfahrer möglichst weit in beide Richtungen einsehbar sei. Genau das ist jetzt geschehen.