Bad Berleburg. „Die Linke“ demonstriert für mehr „Freiraum statt Parkraum“. Fahrräder und Bobbycars auf dem Berleburger Goetheplatz sollen Problem aufzeigen.

„Freiraum statt Parkraum“ – mit diesen Slogan protestierte die Partei „Die Linke“ und die „Linksjugend Wittgenstein“ am Sonntag am Berleburger Goetheplatz, um auf blockierte Flächen im öffentlichen Raum aufmerksam zu machen. Dazu stellten sie umgedrehte Fahrräder und Bobbycars auf Parkplätze, an denen die Aktivisten Plakate mit Sprüchen wie „SUV = Sozial unverträglich“ und „Verkehrslärm macht krank“ befestigten. Ihre Forderung: eine soziale und ökologische Verkehrswende.

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In der Einladung zur Demonstration rechnet der Ortsverband der Linken vor, wie viele Autos bundesweit den öffentlichen Raum verstopfen, um ein möglichst drastisches Bild zu zeichnen: „47 Millionen Pkw sind in Deutschland registriert. Dem stehen jedoch bloß 40 Millionen ausgestellte Fahrerlaubnisse gegenüber. Das heißt, selbst wenn alle Menschen mit Fahrerlaubnis 24 Stunden am Tag mit einem Auto unterwegs wären, ständen 7 Millionen Pkw teils auf privaten, aber vor allem auf öffentlichen Parkflächen. Dies scheint jedoch nur eine geringe Zahl zu sein, wenn man sich vor Augen führt, dass ein Fahrzeug in Deutschland im Schnitt 23 Stunden am Tag parkt. Das bedeutet also, dass 45,5 Millionen Autos jede Stunde des Tages ungenutzt öffentlichen und privaten Raum blockieren und damit den Menschen in den Städten und Dörfern wertvollen Freiraum nehmen.“

Vorwurf: Politik benachteilige andere Verkehrsmittel kategorisch

Dabei macht „Die Linke“ nicht den Bürger für seine Fahrzeugnutzung verantwortlich, sondern die Politik, die bei diesem Thema bereits vor Jahren versagt habe, denn: Sie benachteilige kategorisch andere Verkehrsmittel. „Wenn Radwege fehlen, Tickets für den ÖPNV überteuert sind und die Buslinie ins eigene Dorf gestrichen wird, bleibt den Menschen keine Wahl sie müssen ein Auto nutzen, welches mindestens 23 Stunden jeden Tag öffentlichen und privaten Raum versperrt.“

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Auf viel Resonanz ist die Kundgebung nicht gestoßen, die meisten Bürger zog es am Sonntag in die Unterstadt zum Brotmarkt und ins Jugendforum am Markt. Und auch das Verständnis für diese Aktion hielt sich innerhalb der Bevölkerung offenbar in Grenzen: „Das ist undemokratisch, was ihr hier macht. Denkt da mal ‘drüber nach“, so der Kommentar eines verärgerten Spaziergängers.