Puderbach. Der Gospelchor Puderbach zeigt anlässlich seines 25-jährigen Bestehens, wie energiegeladen er Musikstücke verschiedener Genres interpretiert.
Gospel – das ist nicht nur purer Gesang. Gospel, das ist auch Feeling, das ist Rhythmus, das ist spürbare Freude an der Musik, weit mehr als nur anziehende Musik. Gospel ist auch Ausdruck religiöser Überzeugungen. Etwa der Glaubenserfahrung, dass Gott durch alle Höhen und Tiefen eines Menschenlebens mitgeht.
Mit vollem Körpereinsatz
So sehen die Inhalte eines musikalischen Gesamtpakets aus, das 21 Frauen und 3 Männer als Mitglieder des Gospelchors Puderbach seit 25 Jahren in ihren öffentlichen Auftritten dem Publikum nahebringen. Sie lassen deutlich spüren, mit welch großem Elan sie bei der Sache sind. Da wird geklatscht und voller Hingabe gesungen, meist mit dem ganzen Körper. In dieser Zeit haben die Sängerinnen und Sänger sowohl gregorianische Choräle als auch Musicalmelodien, moderne deutsche Kirchenlieder, Popsongs und Gospels vorgetragen. Das Repertoire ist breitgefächert, reicht vom Spiritual „Joshua fit the battle of Jericho“ über das „Honky Tonk Woman“ der Rolling Stones bis hin zu Marius Müller-Westernhagens Rock-Song „Es geht mir gut“.
Was im September 1992 mit ersten Proben begann und wenige Monate später zur musikalischen Untermalung der Seniorenfeier beitragen sollte, wurde im Jahr 1994 auf Wunsch der Beteiligten unter dem Dirigat des damaligen Ortsvorstehers Herbert Marczoch zunächst als Gospelgruppe, später dann als Gospelchor zu einer festen Einrichtung. Seit einem Vierteljahrhundert prägt die Sängerschar das kulturelle Leben ihrer Heimatgemeinde mit, hat sich durch sängerische Qualität über die Grenzen Puderbachs hinaus einen guten Namen erworben.
Grooviger Soundteppich
Die Chormitglieder treffen sich drei Mal im Monat zu gemeinsamen Proben im Dorfgemeinschaftshaus. Aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens hatte der Chor am Wochenende dorthin zu einem musikalischen Projekttag eingeladen. Mit dabei die Band „Gentle Project“ – Heiner Dienst (Schlagzeug), Helmut Oehlers (Bass), Burkhard Wittenborn (Gitarre), Herbert Marczoch (Gitarre, Gesang) sowie Gerhard Mescheder (Keyboard, Akkordeon) – , die während des gesamten Nachmittags für einen angenehmen, groovigen Soundteppich sorgte. Gestartet wurde mit den Traditionals „Oh happy day“ und dem „Sing Halleluja“. Danach war Bob Dylans „Blowing in the wind“ zu hören, das ebenso wie bei den Interpretationen von Simon and Garfunkels „The Boxer“ und den „Rivers of Babylon“ von Boney M. für eine runde Harmonie sorgte, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Repertoire zog.
Gleichermaßen lieferte sie aber auch ein hohes Maß an Lebendigkeit, das nie Langeweile aufkommen ließ. „Uns ist es wichtig, Lebensfreude zu verbreiten. Am Schönsten ist es, wenn die Energie des Chores auf das Publikum übergeht und dann an uns zurückgegeben wird“, zeigt Herbert Marczoch die Zielsetzung seiner Truppe auf. Die hält große Stücke auf ihren „Chef“, belohnt sein Engagement mit einem Geschenk zum 25-Jährigen.
„Pflaster der Seele“
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Nach der Kaffeepause geht es noch einmal an den Feinschliff der geplanten CD-Aufnahme, werden kleine Mängel ausgemerzt und deutlich vermittelt, dass Singen in erster Linie Freude bedeutet. Als „Pflaster für unsere Seele“ bezeichnet eine Sängerin die Auftritte der Chorgemeinschaft, spricht von einem Vergnügungsmittel. Damit liegt sie absolut richtig. Mit dem Evergreen „Oh when the saints“, der alle Beteiligten noch einmal musikalisch zusammenführt, findet der Projekttag seinen krönenden Abschluss.