Mit Fällkran und Fällbagger werden in den nächsten Wochen verschiedene Problembäume an Straßen in Wittgenstein beseitigt.


Wittgenstein/Erndtebrück. Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen beginnt am kommenden Dienstag, 1. Oktober, mit ihrer turnusgemäßen Gehölzpflege. In Wittgenstein heißt das viel Arbeit für die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Erndtebrück.

Wie der Landesbetrieb mitteilt, beginnen die Gehölzpflegemaßnahmen immer Anfang Oktober und enden im Februar im folgenden Jahr. Damit die Vegetation ihren verschiedenen Aufgaben gerecht werden könne, sollen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe umfangreiche Pflegemaßnahmen durchgeführt werden.

In Wittgenstein viel zu tun


„Das Hauptaugenmerk liegt bei der Gehölzpflege auf dem Erhalt der Verkehrssicherheit im Straßenraum“, erläutert Wilhelm Afflerbach von der Straßenmeisterei Erndtebrück im Gespräch mit dieser Zeitung. Dabei geht es um Bäume, die umstürzen könnten oder aber die Sicht beeinträchtigen. Gerade auch an den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Wittgenstein gebe es jede Menge zu tun. „Wir haben ja auch vermehrt mit trockenen Fichten oder Totholz zu tun“, weiß Afflerbach. Bis der Fällkran für besonders schwierige Situationen zum Einsatz komme, dauere es aber noch bis Ende Oktober, Anfang November. Der Fällbagger werden aber schon vorher im Einsatz sein, so Afflerbach. Eine Priorisierung nach Straßenkategorie – beispielsweise Bundes- vor Land- und Kreisstraßen gebe es aber nicht. „Wir arbeiten zuerst die Stellen ab, die am wichtigsten sind“, sagt Afflerbach und hofft zugleich, dass der Winter wie in den vergangenen zwei Jahren mild bleibe, denn dann könne viel geschafft werden.

Gründe für Pflegemaßnahme

Der Landesbetrieb Straßen.NRW erläutert, welche Gründe die Gehölzpflege hat: Kranke und alte Bäume verlören ihre Standfestigkeit und hätten verschiedene Schadsymptome wie Eschentriebsterben, Borkenkäferbefall, holzzersetzende Pilze, Fäulnisbildung, Trockenheitsprobleme, Schiefstände sowie Astbrüche und stellten auf Dauer eine Verkehrsgefährdung dar.


Schilder, Leitpfosten, Ampeln und Kreuzungen dürfen durch Pflanzen nicht verdeckt werden. Eine freie Sicht in Kurven und entlang der Fahrbahn müsse gewährleistet werden. Straßen.NRW setzt dabei seit einigen Jahren auf eine „selektive Bestandspflege“.

Auf Stock setzen


Dabei werden Sträucher im direkten Randbereich zur Straße alle drei bis fünf Jahre zurückgeschnitten und im hinteren Bereich der Böschungen einzelne, nicht mehr standsichere Bäume entfernt. Dieser stufige Aufbau des Grünstreifens - erst Sträucher, dann Bäume - führe dazu, dass die Gehölze entlang der Straßen Stürmen weniger Angriffsfläche böten. Umstürzende Bäume könnten so nicht mehr zur Gefahr für den Straßenverkehr werden. Andere Flächen müssten noch angepasst werden. Vor allem, wenn die Bäume überaltert seien und zu nah am Fahrbahnrand stünden, müsse ein Bestand intensiver bearbeitet werden. Der Fachmann nenne das „auf den Stock setzen“.

Bäume treiben wieder aus

Für den Verkehrsteilnehmer sehe es beim schnell nach Kahlschlag aus. Doch schon im nächsten Frühjahr böte eine auf den Stock gesetzte Böschung wieder Lebensraum für zahlreiche Arten. Die gefällten Bäume trieben buschig wieder aus, durch Samenflug und den Eintrag von Vögeln breiteten sich benachbarte Gehölze aus.