Bad Berleburg. Bei dem Projekt nimmt die Stadt ganz bewusst die Familien mit ins Boot. Und beim Treffen vor Ort zeigt sich: Die Eltern wollen sich engagieren.
Der Sengelsberg braucht einen Kinderspielplatz – so hatten es die Eltern im Baugebiet schon vor Jahren gefordert, mit einer Unterschriften-Sammlung. Damals hatte die Stadt noch abgelehnt – ihr Argument: Das Baugebiet muss sich erst entwickeln. Und heute? Gibt’s „rege Bautätigkeit“, sagt Regina Linde, im Bad Berleburger Rathaus Leiterin des Fachbereichs Bürgerdienste. „Ein Spielplatz gewinnt wieder an Bedeutung.“ Das finden auch die Eltern am Sengelsberg, deren Ideen für die Gestaltung jetzt gefragt sind.
Das Treffen
Beim Anwohner-Treffen an der Ecke Am Sengelsberg/Lerchenweg haben sie die Chance, sich einzubringen. Hier soll der Spielplatz entstehen, also mittendrin. Im Moment ist auf der Wiese mit einem provisorischen Unterstand noch ein Pferd zuhause.
Die ersten Ideen
Pamela Sonneborn, Mutter zweier Kinder, ein und drei Jahre alt: „Viel aus Holz und Metall, eine Seilbahn“ – das kann sie sich gut vorstellen. „Aber auch Obstbäume, als natürliche Beschattung“. Die Spielgeräte sollten die Motorik der Kinder fördern, also viel zum Klettern oder Entlanghangeln bieten.
Marion Peter, Mutter eines Kleinkindes, wünscht sich einen Platz mit tollen Spielmöglichkeiten für mehrere Generationen, also nicht nur für ganz Kleine. Dabei ist aber auch ihr bewusst, dass die Fläche begrenzt ist.
Torsten Lückel, Vater von drei Kindern, vier bis acht Jahre alt: „Abenteuer-Spielplatz“ müsse das Motto heißen, findet er. Rutsche, Schaukel, Wippe – das sei doch „aus den 70ern“, heute überholt. Und: Die Stadt solle bei der Ausstattung „nicht so aufs Geld achten“ – aber möglichst nachhaltig auf lokale Hersteller.
Eine Gruppe direkter Nachbarn am Sengelsberg kann sich den Platz gut als Treffpunkt für alle Generationen vorstellen. Mit Sitzgelegenheiten für die Eltern, einem Stammtisch einmal im Monat, kleinen Festen. „So bleibt man in Kontakt“, finden sie.
Das Engagement
Und auch das geht aus den zahlreich ausgefüllten Fragebögen hervor, die Regina Linde und ihre Kollegin Katharina Benner-Lückel von der städtischen Kinder-, Jugend- und Familienförderung vor Ort verteilt haben: Viele Eltern würden sich ehrenamtlich für den Platz engagieren, zumindest beim Aufbau helfen. Eigenleistungen, Pflege-Patenschaften – das und mehr sei möglich, betont Linde. Bei diesem Projekt wolle die Stadt gerne „das Wir-Gefühl stärken“.
Die Investition
Mindestens 50.000 Euro möchte die Stadt für die neue Attraktion investieren. Dabei soll das ausgewählte Material für die Spielgeräte möglichst nachhaltig sein. Aber: Steht dabei Holz ganz oben, wie auf dem nahen Gelände der AWO-Kita „Senfkorn“ zu besichtigen? Oder doch eher Stahl und Aluminium mit längerer Lebensdauer? Kunststoff soll es jedenfalls eher nicht sein.
Die Zielgruppe
Immerhin: 86 Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren hat die Stadt im Wohngebiet gezählt. „Man sieht: Es ist hier Leben in den Straßen“, so Regina Linde. Hauptzielgruppe des Spielplatzes sollen Kinder zwischen drei und zwölf Jahren sein.
Der Baubeginn
Wenn die erwartbaren Baukosten ermittelt seien, könnten die Bauarbeiten Anfang 2020 ausgeschrieben werden und im späten Frühjahr beginnen, schätzt Regina Linde.