Die Welt steht vor einer globalen Krise. Und diejenigen, die an einer Lösung arbeiten und diskutieren wollen, werden verlacht und niedergeschrien.
Was mich besorgt macht, ist nicht allein die Tatsache, dass sich das globale Klima wandelt. Noch viel schlimmer finde ich den Umgang mit den Menschen, die auf diesen nachweislich von Menschen verursachten Klimawandel aufmerksam machen und Veränderungen fordern.
Sie brauchen nur einen Blick ins Internet und vor allem die Sozialen Medien zu werfen und schon sehen Sie den blanken Hass, der nicht nur Greta Thunberg, sondern auch allen anderen entgegenschlägt, die vor einem „weiter so“ warnen. Da werden Schüler als faul oder dumm abqualifiziert, wenn sie (auch ohne die Schule zu schwänzen) die Elterngeneration auffordern, über ihren Lebenswandel nachzudenken. Kritiker müssen sich beleidigen und vereinzelt sogar bedrohen lassen.
In Wittgenstein trieb dieser Hass am Freitag besondere Blüten: Viele Kommentatoren auf unserer Facebookseite reagierten mit der Ankündigung, aus der Kirchen austreten zu wollen, weil sich der Evangelische Kirchenkreis Wittgenstein mit Glockengeläut an den weltweiten Protesten gegen den Klimawandel beteiligt hat. Es wurde sogar Kritik an der Praxis der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer geübt.
Wenn ich so etwas lese, dann graut es mir vor meinen Mitmenschen. Es muss Angst vor Veränderung sein oder davor, etwas teilen zu müssen, die viele antreibt. Vergleichbar ist die Situation mit einem Hausbesitzer, der aus seiner brennenden Bude noch denjenigen beschimpft, der ihn warnen und die Feuerwehr rufen will.
Die Welt steht vor einer globalen Krise. Und diejenigen, die mit allen anderen an einer Lösung arbeiten und diskutieren wollen, werden verlacht und beleidigt und niedergeschrien. Wir sehen, auch das Klima zwischen Menschen wandelt sich rapide.