Bad Laasphe. Auf dem Dach des Städtischen Gymnasiums in Bad Laasphe steht seit kurzem eine Wetterstation. Die hat gleich mehrere Vorteile für Bad Laasphe.
Wenn Corie Hahn, Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums in Bad Laasphe, jeden Morgen zur Arbeit fährt, durchquert sie gleich mehrere klimatische Zonen. „Das ist schon enorm“, kommentiert sie. Klima und Wetter sind derzeit aktueller denn je und das Thema macht auch vor dem Lokalen nicht Halt. Um diesen lokalen Bezug herzustellen, hat das Gymnasium jetzt eine Wetterstation auf dem Dach, die am Donnerstag in Betrieb genommen wurde.
Der Initiative von Volker Gerhardt, Vorsitzender des Fördervereins der Schule, ist es zu verdanken, dass die Wetterstation schon jetzt in Betrieb genommen werden konnte. „Ohne seinen Einsatz wären die Gelder nicht geflossen und die Station wäre nicht so zustande gekommen“, richtet Erdkundelehrer Sven Sendfeld den Dank an Gerhardt.
Installiert wurde die Station von Julian und Meinolf Pape vom Wetterportal Wittgenstein – sie sorgen in Zukunft auch dafür, dass die Daten im Internet veröffentlicht werden. Die Station auf dem Schuldach fügt sich in das Netz der Stationen von Julian und Meinolf Pape ein. „Man misst mit einer solchen Station nicht nur das aktuelle Wetter sondern erstellt gleichzeitig auch noch ein riesiges Archiv mit den Daten, die erfasst werden. Zusätzlich zum Wetter misst die Station auch die Solarstrahlen.
Klima oft Thema im Unterricht
„Damit lässt sich eine Verbindung zwischen dem Wetter und den erneuerbaren Energien herstellen“, betont Sendfeld, der das Klima in seinen Unterrichtsstunden regelmäßig zum Thema macht: „Man kann keinen Raum auf der Erde ohne das Klima analysieren.
Gleich zu Beginn taucht das Klima daher im Erdkundeunterricht auf, denn es ist die Grundlage für alles andere. Schon in der Stufe 6, aber auch in Stufe 9 sowie der Oberstufe lasse ich die Schüler im Unterricht Klimadiagramme zeichnen“, erklärt Sendfeld die Wichtigkeit des Themas.
In mehreren Fächern Thema
Daher soll die Wetterstation zusammen mit den von ihr erfassten Daten auch Teil des Unterrichts werden – nicht nur im Erdkundeunterricht, auch unter anderem im Fach Chemie soll sie zum Thema werden.
Volker Gerhardt denkt noch weiter: „Ich hoffe, dass auch die Bad Laaspher Bürger davon Gebrauch machen, wie zum Beispiel in der Gastronomie. Die Daten könnten zum Beispiel auch vom TKS auf ihre Seite gestellt werden, das ist ja eine Open Source. Alle können die Daten einsehen und verwenden.“
Vergleichbar mit dem Erzgebirge
Trotz aller Technik ist der Betrieb der Wetterstationen nicht passiv: „Jeden Tag schauen wir morgens und manchmal auch mittags auf die Daten, alles wird von Hand notiert“, erklärt Pape.
Das Wetter in Wittgenstein sei wegen der Extrempunkte eins der interessantesten in ganz Deutschland – vergleichbar sei es zum Beispiel mit dem Erzgebirge. In den nächsten Wochen plant Pape gemeinsam mit seinem Sohn noch eine Station an der kältesten Stelle in Wittgenstein aufzustellen.
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Mit der Wetterstation auf dem Dach wünscht sich Corie Hahn jetzt noch eine Webcam. „Dann könnte ich, bevor ich morgens losfahre, sehen, ob es in Bad Laasphe schneit“, sagt sie lachend. Ganz so einfach ist das jedoch nicht, gibt Sendfeld zu bedenken: „Da müssten zum einen drei Bäume verschwinden. Außerdem geht es dabei unter anderem auch um rechtliche Dinge. Wir sind gerade dabei zu prüfen, wie das umzusetzen ist.“