Siegen-Wittgenstein. Die Zahl der Ausfalltage liegen insgesamt über dem Landesschnitt. Erwerbstätige haben oft Probleme durch Alkohol, Zigaretten und Computerspiele.
Der Krankenstand in Siegen-Wittgenstein ist 2018 leicht gestiegen: Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen lagen 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahresergebnis. Mit 4,4 Prozent gab es in unserer Region damit weiterhin einen etwas höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,3 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren in Siegen-Wittgenstein damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 44 krankgeschrieben. Zum Vergleich: Der höchste Krankenstand in NRW wurde mit 5,7 Prozent in Gelsenkirchen und Bottrop verzeichnet, der niedrigste mit 3,6 Prozent in Gütersloh und in der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Auch interessant
Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für Siegen-Wittgenstein zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen: Einen deutlichen Rückgang um 17 Prozent gab es bei den Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen wie Depressionen. Diese belegen mit einem Anteil von 13,8 Prozent des Krankenstandes nun Platz drei im Ranking. Einen Anstieg um sieben Prozent gab es hingegen bei den Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Sinusitis. Ihr Anteil am Krankenstand beträgt 15 Prozent – sie rückten auf Platz 2 der häufigsten Erkrankungen vor. Die Fehltage auf Grund von Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems belegen weiterhin Rang 1. Die Ausfalltage nahmen hier noch einmal um drei Prozent zu und haben mit mehr als einem Fünftel weiterhin den größten Anteil an den Krankschreibungen.
Viele Erwerbstätige haben Suchtprobleme
„Mit unseren Analysen zum Krankenstand in der Region setzen wir gezielt beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und bieten Arbeitgebern konkrete Hilfe“, sagt Frank Filipzik von der DAK-Gesundheit in Siegen.
Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport auch wie viele Erwerbstätige in Siegen-Wittgenstein mit gravierenden Problemen durch Alkohol, Zigaretten und Computerspiele zu kämpfen haben. Das Fazit: Viele Menschen haben auch in unserer Region ein Suchtproblem. Konkret bedeutet das: Fast jeder achte Beschäftigte hat einen riskanten Alkoholkonsum und fast jeder fünfte Arbeitnehmer ist zigarettenabhängig.
Auch interessant
Erstmals untersucht der DAK-Report das Thema Computerspielsucht in der Arbeitswelt. Ergebnis: Fast 3000 Erwerbstätige in Siegen-Wittgenstein zeigen auch ein riskantes Nutzungsverhalten. „Sucht ist eine Krankheit, die jeden treffen kann“, sagt Frank Filipzik. „Wir wollen und müssen eine breite und offene Debatte anstoßen: Ist es Genuss, Gewohnheit oder bereits Sucht?“