Wittgenstein. Julian Pape stellt zusammen, wo es in Wittgenstein besonders heiß war oder wo der meiste Regen fiel. Die Daten stammen von lokalen Messpunkten.

Wir alle werden uns noch an den Sommer 2018 erinnern – für viele sind die Erinnerungen aufgrund des nicht enden wollenden Sommerwetters positiv. Für die Natur war es aufgrund der Trockenheit aber das größte Stressjahr seit vielen Jahrzehnten. Auch jetzt sehen wir die Auswirkungen dieses Trockenjahres noch in unserer Landschaft und so war die Hoffnung, dass das Regendefizit des Vorjahres durch wieder normalere Niederschlagsmengen ausgeglichen oder zumindest gelindert werden konnte.

Der in Dotzlar lebende Hobby-Wetterforscher Julian Pape hat seine Daten analysiert und präsentiert jetzt seine Ergebnisse:

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Normaler waren die Regenmengen in diesem Sommer tatsächlich. So kam Erndtebrück vom 01. Juni bis zum 31. August auf 193 Liter pro Quadratmeter. Im Sommer 2018 waren es mit nur 97 Liter gerade mal die Hälfte. Allerdings kann dieser extrem niedrige Wert auch nicht wirklich zur Einordnung heran gezogen werden. In einem normalen Wittgensteiner Sommer fallen etwa zwischen 220 Liter in Niederlaasphe und 350 Liter in Erndtebrück. So erkennt man, dass auch der Sommer 2019 deutlich zu trocken war. Hinzu kommt, dass die gemessenen Niederschläge nicht als Landregen sondern in Form heftiger Schauer und Gewitter auftraten. Diese kann die Natur nicht oder nur teilweise aufnehmen. Extremes Beispiel war dabei der 12. Juli, welcher an der Wetterstation in Feudingen 88 Liter in nur wenigen Stunden brachte. Diese Menge entsprach hier etwa 40 % des gesamten Sommerniederschlags.

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In Sachen Temperaturen und damit in punkto Wärme stand der Sommer 2019 der letztjährigen Ausgabe nur wenig nach. So war die warme Jahreszeit in diesem Jahr in Erndtebrück nur mit 17,5°C nur 0,1°C kühler als 2018. Während in den vergangenen drei Monaten hier 32 Mal die Sommermarke von 25°C überschritten wurden waren es vor einem Jahr 38 Tage. Die Spitzenwerte dieses Jahres übertrafen allerdings das Vorjahr nochmals deutlich. So kletterten die Werte am 25. Juli, dem bisher heißesten Tag der deutschen Wettergeschichte auch in Wittgenstein auf gut 35°C und damit war es rund 1°C wärmer als am heißesten Tag 2018. Vom Gefühl her war der letztjährige Sommer aber doch noch etwas intensiver als die diesjährige Ausgabe. Der Grund hierfür ist, dass damals bereits ab April Sommerwetter vorherrschte, in diesem Jahr war dagegen der Mai nass und kühl.

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Schauen wir auf das untere Ende des Thermometers. Die kälteste Nacht dieses Sommers war diejenige zum 10. Juli. Sie brachte sowohl im Eder-, wie auch im Lahntal verbreitet Bodenfrost. An der Wetterstation in Hesselbach wurde mit -0,7°C sogar leichter Frost in 2 m Höhe gemessen.

Windig war dieser Sommer insgesamt nicht, denn nur selten kamen wir mal in die Nähe von größeren Tiefdruckgebieten, die die Luft etwas kräftiger durchmischen konnten. Trotzdem lag die mittlere Windgeschwindigkeit an der Wetterstation in Erndtebrück mit 5,5 km/h um 1 km/h über dem Mittelwind des Sommers 2018. Der Tag mit den kräftigsten Windböen war recht verbreitet der 08. Juni, welcher in der Edergemeinde ein Böe von 64 km/h brachte.

Die Sonne zeigte sich wieder mal ausdauernd. Besonders im Juni war sie 100 Stunden länger als normal zu sehen, doch auch Juli und August waren zwei Monate mit überdurchschnittlich viel Sonnenschein.

Mehr Infos zum aktuellen Wetter unter www.wetter-wittgenstein.de