Für viele Kritiker ist es nur eine typische Schlagzeile: 8,7 Millionen Euro fließen in die Landwirtschaft. Überspitzt formuliert machen sich die Bauern also mal wieder nur die Taschen voll. Genau dies kann man von den Landwirten in Südwestfalen aber nicht sagen.

Genauso wie die Forstwirte leben auch die Landwirte von und mit der Natur. Sie spüren den Klimawandel noch schneller und stärker als der Gartenbesitzer, der sich vielleicht über einen braunen Rasen ärgert. Sie spüren ihn bei den sinkenden Erträgen und den gleichzeitig steigenden Kosten. Und in diesem Fall können sie die Kosten auch kaum beeinflussen. Denn wo es nicht ausreichend regnet, da wächst eben kein Gras mehr.
Die Hilfen den Landesregierung erscheinen vor den Herausforderungen der Landwirtschaft im Indus­trieland Deutschland tatsächlich wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Bauern sind doppelt gefordert. Einerseits sind die Preise für ihre Erzeugnisse auf ein Mindestmaß herunterreguliert, wie der Milchpreis zeigt. Andererseits sollen sie sauber, qualitativ hochwertige Lebensmittel produzieren und auf das Tierwohl achten. Das funktioniert nur bedingt, wenn Handelskonzerne und Verbraucher nicht mitspielen und faire Preise zahlen.

In diese Lage kommt jetzt noch der Klimawandel. Es ist kein Wunder, wenn bald immer mehr Höfe aufgegeben werden. So gesehen ist diese Dürrehilfe wirklich ein Witz.