Bad Berleburg. Die Initiative „Wir machen was! - Wir in Wittgenstein gemeinsam gegen die Gefahr von jeglichem Extremismus” lud zur ersten Veranstaltung ein.
Vor rund zwei Wochen hatten Susanne Bald, Georg Sunke, Frank Korthals und Thorsten Fischer die parteiunabhängige und konfessionslose Initiative „Wir machen was! - Wir in Wittgenstein gemeinsam gegen die Gefahr von jeglichem Extremismus” ins Leben gerufen. Demokratie, soziales Engagement, Gemeinschaft, Solidarität und vor allem Gleichheit - das ist das Grundgerüst der Initiative. Auf diesen Werten wollen die Initiatoren aufbauen und jedem Menschen Zukunftsperspektiven aufzeigen. „Wir wollen aktiven Beitrag zur Bekämpfung der Gefahr von Rechts und Extremismus, egal aus welcher Ecke, leisten”, heißt es unter anderem in der ersten Grundsatzerklärung der Bad Berleburger Initiative. „Wir verhandeln nicht über die Gleichwertigkeit des Menschen. Jeder ist gleich wichtig und das vertreten wir”, betonte Susanne Bald bei der ersten Veranstaltung der Initiative am Samstag im Berleburger Hof. Die Gründungsmitglieder luden jeden, der sich mit den Ausführungen der Grundsatzerklärungen identifizieren kann, zu einem Vortrag von Nasir Ahmad, ein deutscher Muslim, Antifaschist, Publizist und Kolumnist, ein.
Inklusive Stimme
Nasir Ahmad (35) lebt seit 1990 in Deutschland. Der Aktivist ist ehrenamtlich überregional unterwegs und setzt sich gegen Unrecht, Diskriminierung und für Menschenrechte ein - unabhängig von Herkunft, Gesinnung oder Sexualität. „So richtig habe ich damit angefangen, seitdem die AfD das Diskussionsklima vergifte hat”, erinnert sich Ahmad. Auch in den sozialen Medien ist der 35-Jährige aktiv, suchte den Kontakt zu Islamisten und Rechtsextremen, setzte sich mit ihnen auseinander. „Ich habe dann verschiedene Weltbilder verglichen und bin auf das Leiden der Menschheit gestoßen. Und durch dieses Leiden hat sich mein Ehrenamt in Bewegung gesetzt”, erklärt Ahmad. „Es geht darum, eine inklusive Stimme zu haben - und keine exklusive”, fügt er hinzu.
Brücken über Gräben bauen
In seinem Vortrag „Die Bedrohung der Gesellschaft durch rechte Populisten und populistische Parteien” machte er seine Besorgnis über die sich immer weiter spaltende Gesellschaft deutlich. Ahmad sprach über Populismus, Egoismus, Neid und Arroganz der Gesellschaft. „Nationalismus zerstört Nationen”, betonte er und rief die Menschheit dazu auf, an einem Strang zu ziehen. Auch Ahmad steht für Zusammenhalt und demokratische Werte. „Wir müssen über die Gräben zwischen den Menschen Brücken bauen”, ist sich Ahmad sicher.
Die nächste Sitzung der Initiative findet am Montag, 26. August, um 18 Uhr im Goetheplatz Café in Bad Berleburg statt.