Girkhausen. Drei Jahre hat es der 40-Jährige schon ernsthaft versucht, es fehlte aber das nötige Glück. Bei Treffer 209 fiel das letzte Spänchen des Vogels.
Wenn man in einer Königsallee wohnt, ist es schon fast eine Pflicht, auch mal Schützenkönig zu werden. Das haben in Girkhausen schon einige Bewohner aus der Straße „Im Opferhof“ geschafft. Neu dazugekommen sind nun Manuel Spies und seine Frau Christina, das am Samstagabend frisch gekrönte Girkhäuser Schützenkönigspaar.
Der Wettbewerb
„Ich bin froh, dass es geklappt hat“, freut sich Spies. Drei Jahre hatte der 40-Jährige es bereits ernsthaft versucht, aber das nötige Quäntchen Glück hatte der Abteilungsleiter der Stadt Bad Berleburg erst in diesem Jahr. „Irgendwie wusste ich, dass es diesmal klappt“, strahlt Christina Spies. Dabei sah es zehn Minuten vor dem finalen Schuss noch ganz anders aus: Da hatte der „Dambächer“ Robert de Swart, der neben Manuel Kümmel zu den Mitbewerbern zählte, das letzte Stück vom Rumpf nach unten befördert.
Das spannende Finale
Aber, so entschied der 2. Vorsitzende Dennis Dickel nach einem Blick durchs Fernglas, „es hängt noch was an der Schraube. Das muss runter“. Also noch weitere Schüsse abgeben – bis mit dem 209. Treffer Königsmunition nach einem spannenden Kampf bei Manuel Spies das allerletzte Spänchen fiel. „Er hat sich gegen zwei harte Mitbewerber durchgesetzt. Man muss es sportlich sehen“, so Wilhelm Dickel junior als 1. Vorsitzender abends bei der Krönung, „die anderen zwei haben sauber mitgeschossen“.
Die Vogelbauer
Gute Vorarbeit hatten natürlich die Schützen und Schützinnen geleistet, die alle Preise, Krone, Zepter und Reichsapfel sowie die Flügel aus dem Kasten geräumt hatten. Das sehen die Vogelbauer Roland Dickel und sein Sohn Dennis natürlich immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir haben in die beiden Vögel für heute und den Seniorenvogel etwa 120 Stunden investiert“, berichten die Fachmänner. „Sie werden übrigens jedes Jahr immer wieder etwas anders gestaltet.“ Zum Beispiel war der Preis der ehemaligen Könige diesmal keine Kugel, sondern eine Krone. Und der Vogel an sich hatte mehr Federn geschnitzt bekommen. Doch so schön sie auch waren, es nützte ihnen nichts.
Der Jugendvogel
Bei der Jugend gab es am Mittag einen fairen und ebenfalls spannenden Kampf zwischen Kevin Florin und Ferdinand Schmidt, den der 16-jährige Forstwirt-Azubi Schmidt für sich entscheiden konnte. „Ich wollte immer schon gerne auf den Jugendvogel schießen, aber man darf ja erst ab 16. Flügel und Kopf waren schon ab – und bei mir ist dann der Rumpf gefallen“, freut sich der junge Girkhäuser, der Lea Klinkert (19) aus Alertshausen zur Königin wählte.
Der Hofstaat
Preise, Beförderungen und Ehrungen
Jugendvogel: Jannik Brandt (Krone), Hendrik Schuppener (Zepter), Paul Fuchs (Reichsapfel)
Preise Jugendvogel: Jannik Brandt, Ferdinand Schmidt und Jens Lauber
Vogelschießen: Angelika Stetzka (Krone), Wilhelm Dickel (Zepter), Torben Beil (Reichsapfel), Eberhard Lauber (Rechte Schwinge), Lars Strackbein (Linke Schwinge), Max Riedesel (Geck)
Preise Vogelschießen: Benjamin Florin (Jugendpreis), Annika Callies (Damenpreis), Michelle Homrighausen (Musikpreis), Michael Lobbe (Gästepreis), Thomas Krämer, Horst Saßmannshausen, Mirko Saßmannshausen, Christoph Nowack, Melanie Günther, Till Trapp, Georg Homrighausen, Fabian Lückel, Christopher Kümmel, Rainer Dickel, Dennis Dickel und Wilhelm Dickel.
Ehrungen ehemaliger Königspaare: Emilie und Werner Kerber (60 Jahre), Uta und Karl-Heinz Kebbe (50 Jahre), Renate Taupadel und Rolf Lückel (40 Jahre), Irmtraud und Eberhard Lauber (25 Jahre)
Beförderung: Stefanie Kümmel zum Oberleutnant
Die Majestäten mit ihrem Hofstaat konnten die Zuschauer beim Festzug am Sonntag bewundern. Dabei war auch der Schützenverein aus Berghausen mit seiner Jugend.
Der musikalische Rahmen
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Tags zuvor war der Schützenverein aus Schwarzenau zu Gast sowie die Jugend aus Bad Berleburg und Schüllar-Wemlighausen und am Freitag beim „Abend der Märsche“ und beim „Großen Zapfenstreich“ der Schützenverein aus Wingeshausen. Musikalisch begleitet wurde das Fest vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Netphen, dem Musikverein Oberschledorn, dem Spielmannszug des VfL Bad Berleburg und der Musikband „Moskito Live“, die bis spät in die Nacht unterhielt. Und wem das alles nicht reichte, der fand sich noch hier und da zum Eierbacken ein – unter anderem auch „Im Opferhof “.