Aue-Wingeshausen. K 42 von Aue nach Wingeshausen: Bei Tempo 50 am Stück wird es nach Ende von Bauarbeiten nicht bleiben. Verkehrsbehörde lehnt neue Diskussion ab.
Auf der Kreisstraße 42 zwischen Aue und Wingeshausen gilt derzeit durchgängig Tempo 50 – der Grund: eine Baustelle. Die Fahrbahn wurde auf einem etwa ein Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Ortseingang Wingeshausen und der Einmündung Hauptstraße in Aue an mehreren Stellen geflickt und anschließend Rollsplitt aufgebracht. Unterdessen würden es der Ortsvorsteher, die Leitung der Grundschule sowie viele Anwohner begrüßen, wenn das provisorische Tempolimit auch weiterhin gelte. Der Kreis Siegen-Wittgenstein als zuständige Straßenverkehrsbehörde winkt allerdings ab.
Straßenausbau: K 42 derzeit auf Rang 59
Ein Ausbau der Kreisstraße 42 von Aue über Wingeshausen und Wisent-Wildnis hinauf zur Kreisgrenze bei Jagdhaus steht kurzfristig offenbar nicht an. Der etwa sechs Kilometer lange Abschnitt befindet sich streckenweise in sehr schlechtem Zustand.
Im Ausbauprogramm für die Kreisstraßen in Siegen-Wittgenstein stehe die K 42 derzeit auf Ranglisten-Platz 59, teilt Kreis-Sprecher Torsten Manges auf Anfrage unserer Redaktion mit. Allerdings bewerte der Kreis die aktuellen Straßenzustände derzeit neu, so dass sich ein neues Ausbauprogramm mit veränderten Prioritäten ergeben könne. Im Übrigen, so Manges, habe der Landrat das Budget für die Kreisstraßen unlängst erst verdoppelt.
Bei Landesbetrieb Straßen NRW, im Auftrag des Kreises für den Ausbau zuständig, geht man derweil davon aus, dass auf der K 42 innerhalb der nächsten fünf Jahre gebaut wird.
Rückblende: Im April 2018 wird auf dem K-42-Teilstück zwischen dem Ortseingang Wingeshausen und der Einmündung Steinsbachweg in beiden Richtungen Tempo 70 statt Tempo 50 eingeführt. Dies geschah, nachdem der Landesbetrieb Straßen NRW im Auftrag des Kreises den Bürgersteig neben der Fahrbahn durchsaniert hatte. Und das trage zu erheblich mehr Verkehrssicherheit bei, hatte damals die Kreisverwaltung argumentiert – ebenso wie übrigens die Fußgängerampel für den Überweg an der Einmündung Steinsbachweg, erst vor einigen Wochen in Betrieb genommen. Kurz darauf hob die Straßenverkehrsbehörde dann auch die Tempo-30-Regelung für den Bereich vor und hinter dem Überweg auf.
Kreis: Ampel bestmöglicher Schutz
Wenn kein Fußgänger den Überweg nutze, sei Tempo 50 hier angemessen, erläutert Kreis-Sprecher Torsten Manges auf Anfrage unserer Zeitung – ebenso wie Tempo 70 dahinter Richtung Wingeshausen. Und wenn die Bedarfsampel für die Autofahrer dann doch einmal Rot zeige, reduziere sich das gefahrene Tempo am Überweg ohnehin auf null. „Die Ampel ist der bestmögliche Schutz“, so Manges mit Blick auf den Fußgänger-Verkehr an der K 42.
Wingeshausens Ortsvorsteher Karl-Heinrich Sonneborn dagegen bleibt dabei: Die Anhebung der Tempolimits auf der Kreisstraße sei kritisch – und stelle insbesondere für Kinder auf dem Weg zur nahen Grundschule eine Gefahr dar. Darüber hinaus sei die Einmündung Steinsbachweg für Autofahrer unübersichtlich, habe auch die Feuerwehr-Ausfahrt nur wenige Meter weiter Unfall-Potenzial, wenn gerade ein Einsatz beginne oder ende.
So hatte Sonneborn bereits im April 2018 argumentiert, nachdem ein Bürger kurzerhand ein selbstgebasteltes Zusatz-Schild „...ist zu schnell!“ unter die noch neuen Tempo-70-Tafeln montiert hatte. Damals hatte der Ortsvorsteher auch angekündigt, Widerspruch gegen die neuen Regelungen einzulegen. Im Übrigen habe auch die Leitung der Grundschule ihre Kritik gegenüber dem Kreis zum Ausdruck gebracht, so Karl-Heinrich Sonneborn.
Baustelle soll schon bald verschwinden
Für die turnusmäßige Verkehrsschau etwa mit Vertretern etwas des Kreises, der Polizei und der Stadtverwaltung stünden die seinerzeit eingeführten Tempolimits nach Ausbau von Bürgersteig und Überweg derzeit nicht zur Diskussion, sagt Kreis-Sprecher Manges. Allerdings könne die Stadt Bad Berleburg jederzeit beantragen, das Thema nochmals auf die Tagesordnung zu setzen.
Auch interessant
Wie die zuständige Straßenmeisterei in Lennestadt auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, soll die Baustelle auf der K 42 samt dem derzeitigen provisorischen Tempo 50 womöglich noch in dieser Woche verschwinden – sobald die Kehrmaschine die letzten Rollsplitt-Reste abgefegt hat.