Wittgenstein. Zwei Dörfer erzielen Mitte Juli den Kälterekord in Deutschland. Ende Juli ist es in Wittgenstein unter anderem heißer als auf Mallorca.

Das Wetter zeigte sich im Monat Juli vor allem extrem – auch in Wittgenstein. Einen deutschlandweiten Rekord erreichte die Region am Morgen des 10. Juli: Hier wurden in Hesselbach gerade mal 0,7 Grad gemessen, in Hemschlar zeigte das Thermometer nahe des Erdbodens sogar nur -3 Grad an. Damit waren die Dörfer tatsächlich die kältesten Orte Deutschlands.

Die Hitze

Dann das andere Extrem: Vor gut einer Woche, am 25. Juli, hätte man sich beim Flug ans Mittelmeer durchaus abkühlen können. An diesem Nachmittag waren es zum Beispiel auf Mallorca 31 Grad, auf den griechischen Inseln um 28 Grad. In Wittgenstein wurden dagegen unübliche Temperaturen von 35,3 Grad in Feudingen und 34,8 Grad in Erndtebrück gemessen.

Der Durchschnitt

Auch interessant

Insgesamt erreichten die Temperaturen im Juli neunmal einen Wert über 25 Grad, an vier Tagen war es sogar so heiß, dass die Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke lagen. Die Durchschnittstemperatur lag beispielsweise an der Ginsberger Heide bei 16 Grad, in Hesselbach aufgrund der vielen klaren Nächte bei etwas kühleren 15,6 Grad. Insgesamt war der Juli etwa 1,5 Grad wärmer als ein normaler Juli der vergangenen 30 Jahre. Zum Vergleich: Der Juni war insgesamt nochmal fast 2 Grad wärmer.

Der Niederschlag

Auch interessant

Wieder einmal war ein Monat über ganz Wittgenstein gesehen zu trocken und so führten Lahn und Eder meist Niedrigwasser. Mit einer großen Ausnahme: Am Nachmittag des 12. Juli zogen heftige Gewitter vom Rheinland entlang des Lahntals und brachten hier extreme Niederschlagsmengen. Feudingen erreichten an diesem Tag unglaubliche 88 Liter Regen pro Quadratmeter, die Lahn stieg kurzzeitig deutlich und führte in Bad Laasphe schließlich zu Überflutungen. Auch in Erndtebrück kam an diesem Tag viel Regen vom Himmel – sonst war der Monat sehr trocken. Vor allem in Bad Berleburg gab es deutlich zu wenig Niederschlag, rund um Elsoff fielen beispielsweise nur rund 30 Liter.

Kaum ein Monat in den vergangenen Jahren war so windarm wie dieser Juli. Die Wetterstation in Erndtebrück brachte es gerade einmal auf eine Spitzenböe von 37 Stundenkilometer, an der Skihütte Pastorenwiese oberhalb von Wunderthausen waren es immerhin 45 Stundenkilometer – damit aber nicht wirklich mehr als eine steife Brise.