Puderbach. . TKS Bad Laasphe bewertet das Wanderfest als eine gelungene Veranstaltung: 200 Wanderer am ersten Tag. Gemütlicher Abschluss beim Jazz-Konzert.

Die Gute Nachricht vorweg: Alle haben Puderbach gefunden! „Wege ins Versteck“ lautete das Motto des inzwischen vierten Wanderfestes des Oberen Lahntals. Aber verstecken braucht sich das kleine Puderbach definitiv nicht. Viel haben die Organisatoren aus dem Gemeinschaftsverein und dem Heimatverein auf die Beine gestellt, um Wanderfreunde zu begeistern. Sogar das Wetter spielte mit und machte das Wandern und Feiern unter freiem Himmel zu einem schönen Erlebnis.

Gemeinschafts-Aktion

Zusammen mit der TKS Bad Laasphe, den SGV-Abteilungen aus Bad Laasphe, Feudingen, den Wander- und Heimatfreunden Banfetal und dem Heimat- und Verkehrsverein Hesselbach wurden sechs unterschiedlich lange, geführte Wandertouren und ein Dorfrundgang in Puderbach angeboten. Dazu gab es ein breit gefächertes Unterhaltungsprogramm von Yoga bis Musik.

Für die richtige Lösung gibt es einen Kompass

Eigens für die Kinder hatte Jürgen Pospichal eine Schnitzeljagd zusammengestellt und mit roten Pfeilen markiert.

Ein 1,5 Kilometer langer Rundkurs mit zehn Aufgaben war zu bewältigen: „Nicht Schnelligkeit, sondern Genauigkeit ist hier gefragt.“

Als Belohnung warteten neben Schärpen und Gummibärchen kleine Kompasse auf die Kinder.

Der Puderbacher Dr. Hartmut Klein war dabei quasi für eine „Testwanderung“ verantwortlich. Klein führt am Samstag und Sonntag Gruppen durch die Wälder rund um sein Heimatdorf. Die ausgewiesenen Wanderwege möchte der Gemeinschaftsverein zu einem Natur- und Erlebniswanderweg zusammenfassen.

„Der Weg könnte drei Themen abdecken. Er soll als Natur- und Quellenweg, als Kulturhistorischer Weg und als Erlebnispfad für Kinder gewandert werden“, erläutert Klein im Gespräch. Entstandnen sei das Ganze aus einer Idee für die Leader-Projektförderung. Auch beim IKEK-Prozess habe man Gedanken vorgestellt, so Klein. Noch aber ist der Weg nicht zertifiziert. Spaß machte er den 40 Wanderern auf den ersten Kilometern am Samstag aber bereits.

Wanderweg mit vielen schönen Ausblicken

Er führt vorbei an zwei Naturschutzgebieten im Litzelbach und dem Kirschwiesental. Dort könne man seltene Pflanzen und Tiere sehen, sagt Klein. Genauso kommen Kulturhistoriker auf ihre Kosten. Sie erleben die von Menschen land- und forstwirtschaftlich genutzte Region, sehen die alte Wehrkirche des 1253 erstmals urkundlich erwähnten Ortes und das Grab des Komponisten Friedrich Kiel.

Auch der Hausberg, die Puderburg mit ihrem Gipfelkreuz, soll später einmal in den Weg integriert werden. Aber all dass ist noch Zukunftsmusik, wie Klein erläutert. Unabhängig davon, hat es den Testwanderern gefallen – auch wegen der schönen Ausblicke auf das Dorf. Viele davon sind leider neu und durch Windwurf und Borkenkäfer verursacht, weiß Klein.

Jazz-Abschlusskonzert beim Wanderfest in Puderbach mit „Zech’s Washboard Company“.
Jazz-Abschlusskonzert beim Wanderfest in Puderbach mit „Zech’s Washboard Company“. © Claudia Heindrichs

200 Wanderer am Samstag

Auch Jürgen Pospichal, Vorsitzender des Heimatvereins, berichtet von der Idee des Weges. 13 Stationen könnte er haben, die – mit QR-Codes versehen – die wichtigsten Informationen auf dem Handy-Display sichtbar machen. Das Handy sei ein wichtiger Begleiter für Wanderer, weiß auch Dr. Hartmut Klein. Er möchte, dass die gesamte Routenführung auf das Handy herunter geladen werden kann. Die Navigation solle dann per GPS-Daten, losgelöst vom nicht immer guten Han­­dy­­netz, funktionieren.

Puderbachs Bürger haben Ideen. Das hat das knapp 500 Seelen zählende Örtchen bereits 2011 mit einer Goldmedaille aus dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ bewiesen. Und gefallen hat das Fest auch den Wanderern aus Bad Laasphe. Leider hatten sich nur wenige Urlaubsgäste unter die Gruppen gemischt.

Das Fazit fällt dennoch positiv aus: „Es war super“, resümierte die Geschäftsführerin der TKS, Signe Friedreich, zufrieden, bevor auch sie sich mit einer Leckerei vom Grill nach der gelungenen Veranstaltung stärkte. Bei bestem Wander-Wetter waren am Samstag rund 200 Wanderfreunde am Vereinsheim eingekehrt.

Friedreich sprach von einem „rundum gelungenen Tag“. Vor allem das Programm am Nachmittag mit Ponyreiten und Bogenschießen hätte auf große Begeisterung seitens der Besucher gestoßen.

100 Gäste am Sonntag

Obwohl es ihrer Meinung nach am Sonntag hätte voller sein können, fand das Wanderfest mit dem Jazz-Konzert der Band „Zech’s Washboard Company“ einen gemütlichen Abschluss. Rund 100 Wanderer und Gäste kamen bei blauem Himmel und Sonnenschein am Vereinsheim in Puderbach zusammen und genossen bei Bratwurst und Bier den musikalischen Mix aus Jazz und Swing.

Gemütlicher Ausklang am Vereinsheim nach dem Wanderfest in Puderbach
Gemütlicher Ausklang am Vereinsheim nach dem Wanderfest in Puderbach © Claudia Heindrichs

Besondere Note

„Wir bemühen uns, immer wieder etwas besonderes zu finden“, erklärte Friedreich. Die Band „Zech’s Washboard Company“ hieße schließlich so, weil sie anstelle eines Schlagzeugs ein altes Waschbrett als Rhythmusinstrument dabei hat – und das gab dem abwechslungsreichen Programm der Truppe eine ganz besondere Note.

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