Bad Berleburg. . Erfolg bleibt bei schlecht organisierter Jagd aus und suggeriert mangelnden Aufwand der Jäger. Workshop in Berleburg soll zu Besserung führen.

Wie baue ich einen Drückjagdstand? Wann und wo muss ich Kontakt zu Hundeführern aufnehmen? Wo ist der beste Stand für die Schützen? – Diese und viele andere Fragen verhindern oft die Veranstaltung einer Drückjagd.

„Viele schrecken vor diesen Anforderungen zurück und es findet dann keine, oder nur eine sehr schlecht organisierte Drückjagd statt. Der jagdliche Erfolg bleibt dann aus“, erklären Dirk Landsmann, Hegeringleiter des Hegering-Jägerschaft Bad Berleburg, und Patrick Rath, Wildmeister bei der Wittgenstein Berleburg’schen Rentkammer.

Flurschäden nehmen zu

Dies könne weitreichende Folgen haben, wie die Fachleute wissen. „Die Flurschäden nehmen stetig zu und die Jäger müssen sich von Eigentümern oft anhören, dass sie wieder nichts getan haben, um die Wildbestände zu dezimieren“, wissen Landsmann und auch der stellvertretende Hegeringleiter Dr. Marco Fleckenstein.

„Dabei“, so führt Rath fort, „haben die meisten während der Jagdzeit jeden Tag am Ansitz gesessen, aber es ist nicht zum gewünschten Erfolg gekommen“. Der Wildmeister erklärt, woran das liegt: „Es ist für die Wildtiere sehr viel stressiger, einem ständigen Jagddruck über das gesamte Jahr ausgesetzt zu sein. Ein Spaziergänger ist dann weniger Stresspotenzial für das Wild, als jeden Tag ein Jäger auf dem Hochsitz.“

Er ergänzt: „An nur wenigen Drückjagdtagen im Jahr hat das Wild deutlich weniger Stress und der Erfolg ist größer.“ Eine Praktik, die bei der Wittgenstein Berleburg’schen Rentkammer schon seit Jahren umgesetzt wird.

Durch Treiber und Hunde in Bewegung gebracht

Bei Drückjagden wird das zu erlegende Wild durch Treiber und deren Hunde in Bewegung gebracht. Die Jäger halten sich im Jagdgebiet verteilt an den jeweiligen Wildwechseln auf. In der Regel werden dabei Paarhufer bejagt. Die Drückjagd unterscheidet sich von der Treibjagd und von der Stöberjagd.

Theorie und Praxis verbinden

„Bisher werden Drückjagden eher als „Klüngeljagden“ veranstaltet, wo das eigentliche Ziel dann nicht mehr im Vordergrund steht“, bedauern Landsmann und Fleckenstein. Deshalb haben die beiden passionierten Jäger sich etwas Besonderes in Zusammenarbeit mit der Wittgenstein Berleburg’schen Rentkammer überlegt und sprechen damit alle Mitglieder der Hegering-Jägerschaft Bad Berleburg an.

„Wir veranstalten gemeinsam einen Workshop, bei dem alle Punkte für eine revierübergreifende Drückjagd nicht nur theoretisch intensiv bearbeitet, sondern auch praktisch umgesetzt werden“, erklären die beiden, die dabei nicht nur von Wildmeister Rath unterstützt werden.

Workshop für Hegeringmitglieder

Denn auch weitere Fachkräfte der Rentkammer, wie Revierjäger Markus Surwehme und Jannic Lang, Revierjäger und Förster, werden den Workshop mit ihren Kompetenzen zu einem besonderen Angebot für die Hegeringmitglieder machen.

Am 1. Juni findet die Veranstaltung, bei der auch die Verpflegung gestellt wird, ab 9 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Hemschlar statt. Anschließend, nach einem Imbiss, erfolgt der praktische Teil direkt im Revier. Nur noch wenige der 20 zur Verfügung stehenden Plätze sind zu haben.

Drückjagd bedarf viel Planung

„Wir haben schon viele Anmeldungen und können schon jetzt sagen, dass der Workshop auf jeden Fall stattfindet“, zeigt sich Landsmann erfreut. Die Kosten der Veranstaltung belaufen sich auf 70 Euro pro Teilnehmer.

„Damit können wir den Jagdverantwortlichen der rund 40 Reviere, die dem Hegering Bad Berleburg angehören, etwas ganz Exklusives anbieten“, so die Verantwortlichen. „Gerade, wenn man eine Drückjagd zum ersten Mal veranstaltet, benötigt das sehr viel Planung. Deshalb bieten wir den Workshop schon jetzt an, damit dann im Herbst die Drückjagden ein voller Erfolg werden.“

Anmeldungen sind per E-Mail noch möglich an d.landsmann@hegering-blb.de.

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