Bad Berleburg. . Inhaber plant touristische Punkte am Berleburger Goetheplatz zu etablieren, unter anderem die katholische Kirche am „Fliegenden Klassenzimmer“.
Der Umbau des Goetheplatzes in der Bad Berleburger Altstadt war in den vergangenen Monaten oft Diskussionsthema – nicht zuletzt wegen wegfallender Parkmöglichkeiten. Ein Parkplatz, der trotz Umbaumaßnahmen erhalten bleiben soll, ist der vor dem Hotel „Fliegendes Klassenzimmer“. Nichtsdestotrotz soll sich auch dort einiges verändern.
Andreas Benkendorf, Besitzer der vier Hotelhäuser rund um die „Alte Schule“ hat vielversprechende Gestaltungsideen, die sowohl das Hotelgebäude des „Fliegenden Klassenzimmers“ als auch die Einbeziehung der Historie an diesem Ort betreffen: „Dies ist ein sehr geschichtsträchtiger Platz. Was viele nicht wissen: Da, wo heute das ,Fliegende Klassenzimmer’ steht, war früher die katholische Schule. Davor auf dem Parkplatz stand die alte katholische Kirche.“
Die alte katholische Kirche
Zu den Zimmern „rüber fliegen“
Seit 2010 gibt es das Hotel „Fliegendes Klassenzimmer“. Es gehört zu den vier Häusern des Hotel-Komplexes „Haupthaus Alte Schule“, „Gästehaus Altes Museum“ und „Restaurant Alte Schule“ am Goetheplatz.
Der Name „Fliegendes Klassenzimmer“ entstand laut Andreas Benkendorf daraus, dass man von Rezeption und Restaurant aus zu den Zimmern „rüberfliegen“ müsse. Es passe außerdem gut in Bezug auf die Schul-Thematik des Haupthauses „Alte Schule“.
Vor ihrem Neubau „Im Herrengarten“ war die katholische Kirche am Goetheplatz bis 1954 in Betrieb. 1974 wurde sie abgerissen – und mit ihrem Abriss geriet ein Stück Bad Berleburger Stadtgeschichte in Vergessenheit, meint Benkendorf. „Im Zuge des Platz-Umbaus wäre es schön, wenn die Historie an dieser Stelle aufgearbeitet wird“, so der Hotelbesitzer. Er könne sich gut vorstellen, dass Gedenktafeln und alte Bilder sowohl Touristen als auch Bad Berleburger Bürger interessieren würden.
Die Erfahrung habe schließlich gezeigt, dass historische Infotafeln gerne gelesen würden. „Wir suchen Hilfe für die Aufarbeitung der Historie der Kirche. Meines Wissens nach wurde sie um 1830 erbaut. Uns fehlen gute, alte Fotos, die die Geschichte lebendig und erlebbar machen.“ Denn nicht selten würde der Hotelbesitzer gefragt, wo denn die Altstadt sei, da sie nicht die typisch schmalen Gassen vorzeige. „Die Stadt ist fünfmal abgebrannt und wurde jedes mal neu errichtet. Mithilfe von Schautafeln und Bildern könnte man dies wunderbar darstellen.“
Vor allem für den Tourismus wäre dies von großem Wert, so Benkendorf. Doch auch die heimische Bevölkerung soll von seiner Gestaltungsidee angesprochen und zum Mitmachen angeregt werden. Durch eine aktive Beteiligung der Bevölkerung wünscht sich der Hotelbesitzer, dass die Gastronomie während der Baustellenzeit bei der Neugestaltung des Goetheplatzes nicht einschläft: „Wir hoffen, dass die Neugierde siegt und die Berleburger ihre Stadt neu entdecken wollen.“
Der Ausbau des Hotels
Neben dem Wunsch, die Historie der alten katholischen Kirche wieder ins Bewusstsein zu rücken, plant Benkendorf eine Aufstockung des „Fliegenden Klassenzimmers“. Dort sollen zwei weitere Etagen entstehen, die zusätzlich zwischen zehn und zwölf Hotelzimmer beinhalten sollen – baulich natürlich in Absprache mit dem städtischen Bauamt, so dass das Gebäude weiterhin ins Bild der Altstadt passe, erklärt er.
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